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Comic-Besprechung - Swamp Thing 1

Geschichten:
US-Swamp Thing 1-7
Autor:
Scott Snyder
Zeichnungen: Yannick Paquette, Victor Ibánez und Marco Rudy
Farben: Nathan Fairbairn, Val Staples und Lee Loughridge


Beim DC-Neustart setzen die Verantwortlichen glücklicherweise auch auf Serien, die in den letzten Jahren nicht unbedingt im Vordergrund standen. Neben Animal Man trifft dies besonders auf Swamp Thing zu. Der Öko-Horror-Comic hatte in der Vergangenheit so einige Sternstunden, allen voran natürlich der Run von Alan Moore, auf welchen Scott Snyder in dieser Ausgabe zurückgreift. Dabei zeigt er größtenteils lediglich Alec Holland, den Wissenschaftler, der einmal das Swamp Thing war. Holland lebt zurückgezogen und geplagt von ständigen Selbstzweifeln, inwieweit er wirklich das Ding aus dem Sumpf war. Dies und der vollständige Verlust seines einstigen Lebens und seiner Familie bringen ihn nah an den Rand des Zusammenbruchs. Und genau in dieser emotionalen Krise schickt sich die Fäulnis, ein ewiger Feind des Grüns und des Rots (siehe Animal Man), an, die Welt zu vernichten. Snyder ruft seine Hauptfigur aber nicht sofort zu den Waffen, sprich zur Verwandlung in das Swamp Thing, sondern zwingt ihn zu einer Odyssee in Richtung seines einstigen Herrschaftsgebietes, den Deadlands, wo sich nun die Fäulnis ausbreitet. Holland versucht hier als Mensch dem üblen Treiben Einhalt zu gebieten, was ihm natürlich nicht ansatzweise gelingt.

Der Autor dreht diese Jagd auf die Fäule geschickt in eine überstürzte Flucht mit schockierendem Ende. Dabei setzt er immer wieder kleine Akzente, die die Handlung von einem Spannungshoch zum nächsten Treiben, ohne dass dem Leser zwischendrin eine Pause gegönnt oder das Treiben durch Nebenschauplätze unterbrochen wird. Alec Holland steht durchgehend im Mittelpunkt des Konflikts, wobei dessen Tragweite erst nach und nach bekannt wird. Dadurch gibt der Autor dem neuen Feind, der Fäulnis, eine Bedeutung, die weit über der eines normalen Kontrahenten im Superheldenbereich hinausgeht. Wer sich in kürzester Zeit ein eigenes Imperium mit Unmengen an toten Dienern auf der Erde schafft, sollte schon ernst genommen werden. Diese Erfahrung macht Holland dann auch reichlich spät, beinah zu spät.

Folglich ist die neue Storyline um das Ding aus dem Sumpf geprägt durch eine actionreiche Jagd auf die Fäulnis, die im Gegensatz zum gleichzeitigen Erstarken des Gegners steht. Außerdem spielt besonders die Figur des Alec Holland eine Rolle. Scott Snyder legt viel Wert auf eine Eigenständigkeit des Charakters und eine Unterscheidung zwischen Holland als Swamp Thing und zwischen Holland als Privatperson. Dieser Konflikt behindert den gesamten Kampf gegen die Fäulnis, was natürlich für ein gehöriges Spannungspotential in der Story sorgt. Beinah mag man Holland anfeuern, ihn unterstützen oder ihn darauf drängen, nun endlich wieder zum Swamp Thing zu werden. So fesselnd und brisant ist die Storyline, dass der Leser derart in die Handlung eintauchen kann und zusammen mit den Protagonisten leidet.

Neben der überzeugenden Handlung, wissen besonders die Zeichnungen von Yannick Paquette, Victor Ibánez und Marco Rudy zu überzeugen. Die Künstler entwerfen eine extrem detailreiche Umgebung mit zahlreichen fließenden Panelübergängen, Blumenranken als Bildrahmen und einem ungewöhnlichen Seitenaufriss, welcher die Dynamik der Handlung gekonnt visualisiert. Sehenswert sind neben den vielen Flora-Abbildungen, die immer wieder an den Swamp Thing-Mythos erinnern, die Darstellungen der Fäulnis. Ähnlich wie im ersten Animal Man Band, wo der Feind ebenfalls einen Auftritt hat, wird diese Kraft mittels stark verreckten Körperteilen und verwesten Lebewesen dargestellt. Auf die Spitze wird diese schockierende Grafik zum Ende des Bandes getrieben, wo der Sitz der Fäulnis in den Deadlands mit dessen Herrscher Sethe dargestellt wird. Die abgebildeten Figuren scheinen irgendeinem zweifelhaften Horrorfilm entsprungen zu sein und bestehen aus einer Vielzahl von zusammengesetzten Körperteilen und Knochen. Nicht gerade schön anzusehen, aber durchaus beeindruckend.

Der Start von Swamp Thing ist folglich durchgängig gelungen und begeistert mit einer actionreichen Handlung, die mit vielen Schockeffekten aufwartet. Dabei wird der Leser schnell in den Plot hineingezogen und derart gefesselt, dass er die gesamte Ausgabe quasi in einem Rutsch lesen wird. Denn gerade zum Ende überschlagen sich die Ereignisse dermaßen, dass eine Leseunterbrechung absolut unmöglich ist. Schön, dass Swamp Thing wieder zurück ist!



Swamp Thing 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Swamp Thing 1

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 10:
3862014215

156 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • einfallsreiche Handlung mit Schockeffekten
  • krasser Kontrahent mit Verbindung zu Animal Man
  • überzeugende ungewöhnliche Optik
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 08.11.2012
Kategorie: Swamp Thing
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