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Comic-Besprechung - Animal Man 1: Die Jagd

Geschichten:
US-Animal Man 1-6
Autor:
Jeff Lemire
Zeichner: Travel Foreman, Steve Pugh, John Paul Leon
Farben: Lovern Kindzierski

Story:
Buddy Baker alias Animal Man hat sich aus dem Superheldenbusiness zurückgezogen und ist nun ganz Familienmensch. Hin und wieder zieht er sein Kostüm über und vereitelt ein Verbrechen. So auch in dieser Nacht. Doch als er nach Hause kommt, steht er vor einer völlig neuen Situation. Seine kleine Tochter Maxine  hat ebenfalls besondere Kräfte und erweckt damit tote Tiere zum Leben. Und darüber hinaus, weiß sie etwas von einer aufkommenden Gefahr. Baker nimmt seine Tochter und lässt sich von ihr zur Quelle der Gefahr führen, nichtsahnend, dass er dabei seine Frau und den Sohn hilflos zurück lässt.

Meinung:
Beim DC-Neustart haben die Verantwortlichen neben den Flaggschiffen, wie JLA, Batman, Superman und Green Lantern, auch ein paar kleine, eher unbekannte bzw. schon fast vergessene Helden reaktiviert. Einer davon ist Animal Man, welcher erstmals 1965 für das Gute antrat und zwischenzeitlich Mitglied der Justice League war. Mitte der 90iger wurde die Serie eingestellt und nun mit viel Aufsehen neugestartet.

Autor Jeff Lemire verpasst Animal Man ein komplett neues Image. Seine Kräfte sind zwar ungewöhnlich, aber nun nicht so spektakulär, dass dies ausreichen würde, um den Leser langfristig zu fesseln. Stattdessen versetzt Lemire Buddy Baker quasi in den Ruhestand. Hin und wieder ein Auftrag, um aus dem gutbürgerlichen Leben auszubrechen. Das war es dann aber auch schon. Und genau in diesem Moment verpasst der Autor dem Superhelden einen immensen Schlag. Nicht nur, dass seine Tochter ebenfalls über besondere Kräfte verfügt, nein, sie kennt sogar eine Dimension, wo alle bisherigen Animal Men leben und woher sie ihre Kraft beziehen. Allein dies klingt schon spannend, doch der Autor gibt der Story noch einen zweiten Hauptstrang, welcher auf der Erde spielt und sich mit der Bedrohung der Baker-Familie durch ziemlich abstoßende Wesen beschäftigt. Dadurch entwickelt sich ein Wettlauf zwischen beiden Handlungen, der die Storyline immens vorantreibt und es dem Leser erschwert, den Comic zwischendurch aus der Hand zu legen.

Gerade die Gegner von Animal Man sind absolut skurril. Sie verfügen über keinen festen Körper und verändern sich folglich ständig zu grotesken Figuren, die durchgängig abstoßend sind. Angesichts solch dämonenhafter Kontrahenten verblassen die Kräfte des Superhelden komplett. Und genau hier setzt der Autor an. Der Comic enthält zwar einige Kämpfe, entwickelt sich aber nicht zu einer unaufhörlichen Schlacht Gut gegen Böse, sondern zeigt im Grunde genommen die Hilflosigkeit des Hauptdarstellers gegenüber seinen neuen Feinden.

Doch Lemire wäre nichts ohne die Zeichnungen von Travel Foreman. Die Grafiken sind anfangs gewöhnungsbedürftig, da sie stellenweise etwas unübersichtlich sind und klare Kanten vermissen lassen. Doch genau diese Effekte tragen dazu bei, dass die grotesken Charaktere und der außergewöhnliche Handlungsort so glaubhaft rüberkommen. Es sind nun einmal keine Gegner mit Maske und Cape, sondern formlose Kreaturen, die keinerlei Ähnlichkeit mit bekannten Lebewesen haben. Diesen Punkt haben die Zeichner (Foreman wird im weiteren Verlauf von Steve Pugh und John Paul Leon ersetzt) mit der bemerkenswerten Darstellung gekonnt herausgearbeitet, wodurch sich die Serie sicher aber auch sehr weit vom Superheldenbusiness á la DC entfernt.

Angesichts der stellenweise ekelerregenden, völlig abwegigen Zeichnungen mag sich der Leser an Erwachsenencomics von Vertigo oder einigen Independent-Produktionen erinnern. Aber an DC wird bei Animal Man wohl niemand denken. Und genau dies ist der große Wurf beim Neustart der Serie. Jeff Lemire hat Genregrenzen eingerissen und erreicht damit Käuferschichten und Leser, die mit Superhelden aufgewachsen sind, nun aber eher nach Comics mit mehr Inhalt verlangen.

Fazit:
Animal Man ist wohl die ungewöhnlichste Serie beim DC Neustart. Ist der Held vielleicht noch recht gewöhnlich, so ist dessen Umfeld mitsamt seinen Kontrahenten ziemlich skurril. Autor Jeff Lemire entführt den Leser in einen Alptraum voller ekelhafter Kreaturen, groteske Welten und einem ziemlich hilflosen Animal Man. Die Ausgabe hat nur wenig mit den anderen Superheldenserien gemeinsam und unterscheidet sich durch ein obskures Artwork und eine recht harte Handlung. Einmal in diesem grafischen Gewirr gefangen, lässt die Serie den Leser nicht mehr so schnell los. Unbedingt zugreifen!

Animal Man 1: Die Jagd - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Animal Man 1: Die Jagd

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 10:
3862014207

ISBN 13:
978-3862014200

132 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • ungewohnter Ansatz mit überraschendem Verlauf
  • erschreckende Gegner, die wirklich Angst machen
  • kein normaler Superheldencomic
  • ungewöhnliches Artwork
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2.5
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 12.09.2012
Kategorie: Animal Man
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