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Comic-Besprechung - Flashpoint 5

Geschichten:
Flashpoint – Chapter five
Autor:
Geoff Johns
Zeichner: Andy Kubert
Tusche: Sandra Hope, Jesse Delperdang
Farben: Alex Sinclair

Booster Gold 47: Turbulence – Part four
Autor:
Dan Jurgens
Zeichner: Rick Leonardi, Dan Jurgens
Tusche: Don Ho, Norm Rapmund
Farben: Hi-Fi Designs

Story:
Eine Welt am Abgrund und Barry Allen mittendrin. Reverse Flash hat sich endlich offenbart und die beiden Speedster können endlich gegeneinander antreten. Doch bei der schlussendlichen Konfrontation erfährt Barry Allen schockierendes. Ist etwa nicht der Reverse Flach für die Realität des Flashpoint verantwortlich, sondern er selbst? Während alles um ihn herum zusammenbricht muss er sich entscheiden. Rettet er die Welt oder verhindert er den Tod seiner Mutter?

Im zweiten Teil: Booster Gold gegen Doomsday. Muss man seit vier Ausgaben mehr sagen?


Meinung:
Die finale Ausgabe und endlich wird das Gesamtkonzept hinter dem Flashpoint-Event oder zumindest der Hauptserie klar. Den Leser so entnerven oder langweilen, dass er sich einen baldigsten Neustart herbeisehnt. Die Auflösung der Geschichte und der letztliche Start in die New 52 ist grandios belanglos, da helfen selbst die Euphemismen der Paniniredaktion im Schlussteil nichts. Irgendwie musste man es ja zu Ende bringen, auch wenn dafür die ganze neu erschaffene Flashpoint-Welt übers Knie gebrochen wird und für den weiteren Verlauf des Geschehens keine Bedeutung mehr hat. Die Welt geht unter wegen des Krieges zwischen Atlantern und Amazonen? – bloßes Hintergrundrauschen der Geschichte ohne Spannungswert.

Wer ist Schuld an der ganzen Misere? Die liebe Mama von Barry Allen! Könnte man zumindest so interpretieren. Genug Muße hierzu wird man haben, denn Reverse Flash breitet den ganzen Grund für die Misere in seinem Monolog aus. Dass dabei das Drama etwas zu kurz gerät und die Katharsis emotional wenig packend ist – was Andy Kubert mit einer großen Splashpage kompensieren muss – verwundert einen angesichts des bisher gesehenen im Grunde nicht.

Am Schluss läuft alles zwangsweise zusammen, selbst wenn es im Falle von Supermans Erscheinen nicht allzu viel Sinn macht. Vielleicht klärt darüber aber der entsprechende Flashpoint-Sonderband: Superman auf, obwohl die Hauptserie ja eigentlich aus sich selbst heraus funktionieren sollte. Sonst schwebt schnell das anrüchige Deus ex Machina im Raum.

Ominöse Bedrohungen, die der Grund für den ganzen Realitätszerreiß- und Neustrukturierungsklimbim sind, werden selbstverständlich auch noch herbeiorakelt und im Hinterstübchen klingelt es bereits an einer Tür mit Namen Mega-Crossover. Dabei scheinen manche Ideen der künftigen New 52-Autoren viel mehr Potential zu haben (das Gericht der Eulen nur mal so als Appetizer – hach diese Wortspiele), als wieder das übliche Schema, welches seit Crisis on Infinite Earth und seine zahlreichen Ableger nun schon deutlich am Übersättigungsgrade schwankend durchgenudelt wurde.

Andy Kubert macht, was er auch in den letzten Bänden gemacht hat. Solide Zeichenarbeit in üblicher kubert’scher Manier ohne wirklich Neues. Das Batman (die Thomas Wayne-Variante) einen schönen Blitz in den Arsch kriegt und dabei recht unrühmlich aussieht, hängt dabei wohl eher von Kuberts klobig-sperrigen Posen ab, als von einem neuen Blick und Ansatz auf den Caped Crusader. Unfreiwillig komisch ist es dennoch.

Zwischendrin ist Kubert sehr wenig um Hintergründe bemüht und vollzieht damit das nach, was Geoff Johns auf der Handlungsebene anstellt. Barry Allen und der Reverse Flash bleiben teilweise als einzige Figuren präsent, während alles um sie herum, warum auch immer, in luftigen Wirbeln und dunklem Rauch verschwimmt.

Im zweiten Part, dem ewigen Anhängsel, erleben wir endlich, wie sich Booster Gold dem brutalen Doomsday stellt ... zum gefühlten fünften Mal, dabei ist Booster erst seit Flashpoint 2 dabei. Wie ein Verliebter zupft der Autor an einer zarten Kamilleblüte und sagt jedes Mal Doomsday ist unter Kontrolle ... Doomsday ist nicht unter Kontrolle ... Doomsday ist unter Kontrolle ... Doomsday ist nicht ... Der Rest der Geschichte muss sich irgendwie in diese Lücken füllen.

Als Charakter war Booster Gold ja nie wirklich interessant. Jedenfalls dann nicht, wenn er ernsthaft angegangen wurde. Die zahlreichen komödiantischen Ansätze funktionierten da viel besser und vielleicht sollte man sich damit abfinden, dass er am Ende irgendwie immer die Witzfigur bleiben wird.

Auf der anderen Seite kann man die seit Flashpoint 2 laufende Handlung nicht wirklich als Versuch werten Booster Gold mal ernsthaft darzustellen. Viel zu wenig Mühe und nachdenken sind dank Dan Jurgens in die Geschichte geflossen, der im Grunde alte Kamellen und Höhepunkte seiner eigenen Karriere ewig nachkaut. Inzwischen muss der arme Doomsday ja bereits das Schicksal fürchten, welches die Borg bei Star Trek ereilte. Von einer wirklichen Bedrohung dank endloser Redundanz zu einem ausgelutschten Bösewichtkonzept verkommen, welches seine einstige Strahlkraft dank ideenloser Autoren schon lange verloren hat. Für neue Ideen wird man in dieser Branche auch nicht bezahlt, oder zumindest nicht wesentlich beteiligt, wenn die so erschaffene Figur weiter vermarktet wird. Ohnehin gerade ein heißes Eisen, das sich schnell an die vielen Urheberrechtsstreitigkeiten anschließt, die über den Teich so viele Kreative mal wieder beschäftigen.

Aber was für ein Bogen. Von Booster Gold zu Fragen des Urheberrechts. Klassische Vermeidungshaltung damit man nicht über diese Geschichte sprechen muss, die vor zwei Ausgaben schon ihr Ende hätte finden müssen. Um das Geschehen zu rekapitulieren sei einfach auf die letzten Rezensionen verwiesen, denn viel mehr passiert auch in Flashpoint 5 nicht. Und verflixt nochmal, die geheimnisvolle Identität der komischen Trulla, die Booster Gold seit der ersten Stunde begleitet, will sich einfach nicht enthüllen (der Grund für die plötzliche Liebesgeschichte so und so nicht). Wer ist sie und warum krakelt sie am Schluss die Namen von Superhelden auf eine Tafel? Sieht so ein spannendes Ende aus? Ach herrje!

Bei all der Unterwältigung sollte es dann nicht verwundern, wenn schließlich Divergenzen zur Hauptserie entstehen. Während Flash in Großbritannien zur Rettung seiner Realität rennt, taucht Booster Gold auf, um sich etwas von den Midi-Chlorianern, äh nein, der Chronal-Energie der Speedforce abzuzapfen. Die Szene taucht in der ersten Hälfte des Comic gar nicht auf und Zeit für ein wenig Plauderei scheint Barry ohnehin nicht zu haben. Aber was erwartet man, bei Booster Gold war eh nicht mehr viel zu retten und zur Strafe bekommt er beim Neustart keine neue Serie ... Justice League International zählt nicht.


Fazit:
Wenig enthusiastisches Finale des Flashpoint. Eine ganze Realität verkommt zum Hintergrundgeplänkel. Es kommt einem nicht so vor, als wollte Geoff Johns die Geschichte zu Ende bringen, sondern als musste er. Ein Event, welches zum einen schnell verschwinden wird und keinen bleibenden Eindruck hinterlässt, zum anderen zum Verständnis des Kommenden nicht geeignet ist. Gott sei Dank sind die New 52 schon im Handel.



Flashpoint 5 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Flashpoint 5

Autor der Besprechung:
Alexander Smolan

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 4,95

ISBN 10:
4-192460-004950

60 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Kubert ist so lala
  • endlich vorbei
Negativ aufgefallen
  • gewohnte Qualität .. und ja, dass ist negativ gemeint
  • Und täglich grüßt das Murmeltier bei Booster Gold
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 24.07.2012
Kategorie: Flashpoint
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