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Comic-Besprechung - Black Crow 2: Der verfluchte Schatz
Geschichten:Black Crow 2: Der verfluchte Schatz
Autor, Zeichner, Colorist: Jean-Yves Delitte
Story:
Der reiche Holländer van Steenvorde hat den Zweiten Offizier von Black Crow in seine Gewalt gebracht und zwingt den Piraten und seine Mannschaft dazu, mit ihm nach Afrika zu segeln, um dort einen Schatz zu suchen. Black Crow hat auf seinem eigenen Schiff immer weniger zu sagen und ein Großteil der Mannschaft ist von dem reichen Händler sorgfältig ausgewählt. Während die Piraten auf irgendeine Möglichkeit hoffen, wieder die Oberhand zu gewinnen, spielt der Auftraggeber ein falsches Spiel. Und auch die Meere sind alles andere als sicher.
Meinung:
Der Zeichner Jean-Yves Delittle ist zu Recht der offizielle Zeichner der Marine. Gerade die Hintergründe, Bauten, Schiffe und das Setting überzeugen mit ihrer Detailgenauigkeit und Atmosphäre. Besonders die Schiffe sind sehr detailliert ausgearbeitet und laden zu einem genaueren Betrachten ein. Leider können da die
Zeichnungen der Menschen nicht mithalten. Hier offenbart Delittle einen Hang zu Segelohren, was immerhin noch zu der Ausstattung der alten Schiffe passt. Auch die Menschen können eine frische Brise vertragen. Allerdings sind auch die teilweisen Einsätze der PC-Kolorierung hier als deutlicher Stilbruch zu werten. Sie werden oft nur für die Sonnenuntergänge angewendet. Somit ergibt es sich, dass in handkolorierten Panels ein herber Bruch geschieht, indem die Hintergründe am Computer angepasst worden sind. Das will oftmals nicht so recht zusammen passen. Leider gibt es noch einen erheblichen zeichnerischen Mangel: die Action, die eh schon recht wenig vorkommt, ist ziemlich undynamisch und statisch. Fast alle Bewegungen sind nicht fliessend, sondern die Panels wirken sehr separiert und dadurch wie filmische Standbilder.
Das fällt insbesondere schwer ins Gewicht, da der ganze Band sehr geschwätzig ausgefallen ist. Besonders die Szenen auf dem Schiff mit den ganzen Intrigen und Machtkämpfen werden fast allein durch den Dialog getragen. Leider auch in Szenen, die Action besitzen oder verdient hätten. Dennoch hat der Band Atmosphäre und Spannung und das Leben auf dem begrenzten Raum eines Schiffes ist gut wiedergegeben. Besonders wenn da Konflikte vorhanden sind, denen man in dem Mikrokosmos Schiff nicht ausweichen kann.
In den letzten Monaten kamen besonders viele Comicserien und auch Einzelbände mit Piraten auf den Markt, von denen fast alle überzeugten. Black Crow kann damit leider nicht mithalten. Aufgrund der Statik und Geschwätzigkeit hinterlässt der Band kaum Spuren im Gedächtnis. Aber in mancherlei Hinsicht kann sich der Band wohltuend von dem Gros des Genres abheben. Da wäre zum einen der außergewöhnliche Hintergrund des Piratenkapitäns und zum anderen die Handlung. Gut, es geht um eine Schatzsuche, was das abgedroschenste Klischee des Piratengenres ist. Aber hier werden die Piraten dazu gezwungen und sehen sich in der Hand eines Finanzmagnaten, der die Piraten befehligt und in seiner Gewalt hat. Mit äußerster Härte geht er mit seinen Intrigen vor und manche aus dem Vorgängerband bekannte Figuren werden die Serie hier verlassen. Es ist schon außergewöhnlich, dass sich die Piraten fügen müssen und durchaus dem Gegner zu Beginn unterlegen sind. In der Hinsicht ist der Band sehr gelungen, da er ein differenzierteres Bild der Figuren erlaubt und aufzeigt, dass nach außen hin respektable Personen oft größere Schurken sind als die offensichtlichen.
Fazit:
Der zweite Band der Piratenserie Black Crow kann nicht vollends überzeugen. Geschwätzig, statisch und zeichnerisch nicht immer überwältigend, bleibt der Band gegenüber anderen Piratenabenteuern deutlich zurück. Inhaltlich kann aber ein neuer Akzent gesetzt werden, wodurch doch Spannung geschaffen wird.
Black Crow 2: Der verfluchte Schatz
Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann
Verlag:
Zack Edition
Preis:
€ 13,95
ISBN 10:
3864620163
ISBN 13:
978-3-864-62016-4
48 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Atmosphäre und Spannung
- detaillierte Zeichnung Schiffe und Setting
- ein kleine Handlungsinnovation
- uneinheitliche Kolorierung
- statisch und geschwätzig
- Segelohren
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 20.07.2012 | ||||||
Kategorie: | Black Crow | ||||||
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