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Comic-Besprechung - Deathless 1

Geschichten:
Deathless Volume 1
Autor/Zeichner:
Koushi Rikudou


Story:
Es sollte alles ganz anders kommen. Am Morgen hätte die nette Mizuki Miyanomori bestimmt noch nicht gedacht, dass sie am nächsten Tag in einem fremden Körper stecken würde. Noch dazu in einer Deathless, einem Wesen, welches Menschen ihre Restlebenszeit aussaugt und sich davon prächtig ernährt. Trotz seiner Atrraktivität weiß Mizuki mit ihrem neuen Körper nicht viel anzufangen, nur den Hunger nach „Zeit“ spürt sie bereits tief in ihrem Inneren, aber ein Menschenleben will sie einfach nicht opfern. Doch sie muss sich entscheiden. Denn während sich ihre Familie an die neue Situation anpasst, droht sie vor Hunger einfach zu vergehen. Und wo keine Mizuki mehr, da auch keine Rückkehr zu ihrem alten Ich.


Meinung:

Achtung! Diese Rezension wird wie im Original gelesen: von oben nach unten und von rechts nach links, also fangt einfach beim Titel an. Planet Manga baut seine Ecchi-Ecke weiter aus und präsentiert Deathless, einen  erotischen Manga von Koushi Rikudou mit einer kräftigen Portion übernatürlicher Elemente. Die titelgebenden Wesen, zwei hübsche und mysteriöse Frauen im klassischen Kimono, sind so etwas wie die Grauen Männer aus Michael Endes Momo. Nur während die einen sich die Lebenszeit über ihre Glimmstengel holen, müssen sich die Deathless – wie sollte es auch anders sein – mit möglichst viel Haut ihr Gegenüber berühren, um an den ersehnten Nektar „Zeit“ zu kommen. Nacktszenen sind damit natürlich vorprogrammiert.

Aber deshalb wird man sich Deathless vermutlich auch geholt haben, denn durch eine ausgefeilte Story konnten bisher nicht allzu viele bis keine Ecchi-Mangas glänzen. Während auf der einen Seite der Waagschale selbstredend die Erotik steht, befindet sich auf der anderen Seite zumeist Violence oder Comedy. Koushi Rikudou hat sich für letzteres entschieden und garniert Deathless mit allerlei Slapstick-Momenten und komischen Einlagen. Die Mischung an sich erledigt dann zumeist den Rest, um einen gemütlich durch den Manga zu tragen. Nicht unbedingt dagegen bei Deathless. Koushi Rikudou hat seinen goldenen Mittelweg noch nicht gefunden und daher müht man sich stellenweise durch die sehr textlastige Geschichte und bemerkt vor Dialog-Übersättigung schon gar nicht mehr die erotischen Aspekte.

Das geht in etwa ab dem Punkt los als Suzaku, eine der Deathless, versucht der sympathischen, aber etwas arg auf Gesetzbücher fixierten Mizuki Miyanomori die Lebenszeit auszusaugen. Statt an das Begehrte zu kommen, verschmelzen die beiden und teilen sich fortan einen durchaus ansehnlichen Körper. Von da an sind die beiden dauernd im Gespräch, mal ergänzend, mal erklärend, mal kommentierend, so dass pro nahezu jedem Panel auch immer gleich zwei Sprechblasen von vornherein Platz wegnehmen. Kommt dann noch eine dritte Person, wie Kamado (Deathless Nummer 2) oder gar die ganze Sippe von Mizuki hinzu kann es schon recht langatmig werden. Viel Neues haben sich alle nach dem ersten Schock nicht mehr zu sagen und so drehen sich manche Szenen um ein und dasselbe. Und einige Dialoge sind ohnehin nur dazu da die nächste Comedy-Einlage einzuläuten.

Die gelungenste komische Szene hat dabei leider bezeichnenderweise so gar nichts mit der Hauptprotagonistin Mizuki zu tun, sondern mit ihrem Großvater (eventuell Spoiler!!). Der alte Hallodri lacht sich anscheinend die attraktivsten aber auch seltsamsten Frauen an, die sich kurzerhand mit Messern an die Gurgel gehen. Oder es trifft eben den lieben Großvater selbst und er landet gefesselt bei den Yakuza, weil er sich an die Ische vom Boss rangemacht hat. Zum Glück trifft die Chefin der Truppe ein, die sofort ein Auge auf den knackigen Opa wirft. nach dem Stell-Dich-Ein werden sie plötzlich von einer Spezialeinheit überfallen und Wunder, oh Wunder, die Einsatzleiterin verguckt sich ebenfalls in den rüstigen Rentner. So geht es weiter und weiter, während Mizuki es dann letztlich doch aufgibt sich Sorgen zu machen, den gegen die Libido und den Charme ihres Großvaters scheint niemand anzukommen. Schöne Slapstick-Einlage, die wohltuend aus dem bisherigen Schema F von Mizuki (zumeist steife Spießerin kommt in pikante und äußerst delikate Nacktsituation) herausragt.

Der ganze erste Band beschäftigt sich hauptsächlich damit, wie Mizuki mit Ihrem neuen Äußeren und der Zweitperson in ihrem Körper zurechtkommt. Vor allem hat sie das Problem, dass sie den Hunger nach Lebenszeit gleich mit abbekommen hat und nun mit sich hadert, ob sie jemanden so etwas überhaupt antun kann – derjenige ist dann nämlich nach der Prozedur zumeist tot – oder ob sie es dann riskiert sich irgendwann aufzulösen – gewissermaßen der Tod eines Deathless. Die ganzen Auseinandersetzungen und das Zurechtfinden mit der neuen Situation haben schon den Charme des Irgendwie-Schonmal-Alles-Gesehen, gerade weil da natürlich wieder Gegensätze aufeinanderprallen ... die klassische Combo für Comedy aller Art. Neuer Witz will sich da nicht einstellen.

Zum Schluss hört dann Koushi Rikudou endlich auf sich mit seiner Geschichte im Kreis zu drehen und besinnt sich auf die Möglichkeiten eines übernatürlich/fantastischen Settings indem er schlicht und einfach eine Bedrohung für die liebe Mizuki einführt, die ebenfalls aus einer anderen Sphäre stammt. Wie es scheint hat sich ein anderer Deathless an ihre Fersen geheftet und versucht nun in einer Art kannibalistischen Trieb, sich der Lebenszeit von Mizuki zu bedienen. Endlich mal ein Ansatz, der das Szenario etwas aus den gewohnten Bahnen um Mizukis Haus herausführt und der Handlung so etwas wie eine Richtung gibt. Viel länger und man hätte sich selbst am Handlungsort gefangen gefühlt.

Überhaupt Einbruch des Übernatürlichen. Fällt eigentlich keinem auf, wie unheimlich Muizukis Verwandte eigentlich sind. Mit ihren übergroßen Augen mit den nahezu augapfelausfüllenden schwarzen Pupillen sehen sie allesamt aus wie die Kinder des Teufels. Beim Durchblättern dachte man schon die Familie sei auf einmal von Dämonen besessen worden, die der schwachen Mizuki im Körper von Suzaku ans Leder wollen (Schwäche des Moments und so). Aber nein, die unheimliche Truppe gibt sich ganz normal. Dabei lassen sie es einem manchmal kalt den Rücken runter laufen.



Fazit:
Noch etwas schüchtern und unsicher lugt Deathless 1 um die Ecke und sollte sich ab dem zweiten Band endlich ein Herz nehmen, die vertrauten Gefilde hinter sich zu lassen und selbstbewusst in die Welt zu schreiten. Heitere Situationen, schöne Körper, eindeutige Positionen und einen Grund immer wieder die Hüllen fallen zu lassen hat der Manga schon, nur darf Koushi Rikudou sein eigenes Konzept nicht zerreden. Oder vielleicht ist er sich der Zielgruppe auch noch nicht ganz bewusst. Also mal abwarten und Tee trinken.



Deathless 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Deathless 1

Autor der Besprechung:
Alexander Smolan

Verlag:
Planet Manga

Preis:
€ 7,95

ISBN 13:
978-3-86201-271-8

216 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • hübsche Mädels mit übernatürlichen Kräften
  • guter Aufhänger für Band 2
Negativ aufgefallen
  • recht redselig
  • Handlung wirkt verzagt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 23.06.2012
Kategorie: Mangas
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