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Comic-Besprechung - How to draw Manga - Oberflächen und Strukturen im Manga

Geschichten:
Autor: Hikaru Hayashi
Zeichner: Hikaru Hayashi, Tatsuta, Kawarayane


Story:
„Dieser Band widmet sich den Grundlagen des Manga-Zeichnens“ heißt es auf der Rückseite von How to draw Manga – Oberflächen und Strukturen im Manga. Dabei ist die Reihe längst über diesen Anspruch hinaus gewachsen und bietet dem Geneigten eine schon sehr tiefgehende und teils sehr spezielle Themenauswahl. Schon sehr explizit werden Themen aus dem bereich des Manga und Comic aufgegriffen und aufbereitet, so dass jeder zumindest die gedankliche Arbeit hinter den Zeichnungen verstehen kann und jener es den Autoren des aktuellen How-to-Bandes gleichtun können. Man sollte auf Anhieb vielleicht keine großen Schritte erwarten, aber mit der Menge an Hilfestellungen und den eingestreuten Grundlagen des Zeichnens wird auch dieser Band wieder für den Zeichner ein echter Gewinn sein.


Meinung:
Man soll ein Buch nicht nach seinem Deckel beurteilen. Die inneren Werte sind wichtig, alles Äußere nur bloßer Schein. Man sieht nur mit dem Herzen gut. Alles Wendungen, die einen davon überzeugen sollen, dass es nicht auf die Oberfläche ankommt, sondern auf das, was dahinter steckt. In der Welt des Zweidimensionalen erübrigen sich allerdings solche Kategorien allerdings, weshalb man mit Fug und Recht bei Zeichnungen nur, aber auch wirklich nur auf die Oberfläche schauen darf. Und damit man diesbezüglich einen genügend attraktiven Zeichenstil entwickelt, hilft einem hierbei das neue How to draw Manga – Oberflächen und Strukturen im Manga.

Hierfür haben sich Hikaru Hayashi und Co. diesmal drei Kapitel vorgenommen, in denen sie die Lernwilligen in die Grundlagen einführen. Wie so oft mussten dafür recht sperrige Titel herhalten: Von der Stimmung, die den Charakter inszeniert, und der Materialstruktur von Objekten; Struktur von Wasser, Eis oder Flammen, wenn sie einen Charakter umhüllen; und schließlich Wie man mit Licht und Schatten einen Charakter zum Strahlen bringt. Man sollte meinen die umgekehrte Reihenfolge wäre sinnvoller gewesen (was nutzen die schönsten Details, wenn man am Schluss feststellt, dass sie in den Schatten verschwinden), aber der Anfänger oder begabte Laie ist vielleicht eher versucht seine Figuren mit ordentlich Details zum Leben zu erwecken, als sich mit der Königsdisziplin des Schattenwurfs zu beladen. Letzteres schon wieder ein eigenes How to-Buch wert.

Selbst wenn man also mitten hinein in die Fuzzeldetailarbeit startet, bietet How to draw Manga – Oberflächen und Strukturen im Manga wieder ins Kleinste gehende Anleitungen für die behandelten Themen und deckt so auch Aspekte ab, an die man zuvor vielleicht gar nicht dachte oder von denen man nicht glaubte, dass man soviel Arbeit in sie investieren könnte (was ein langer Satz). So zum Beispiel die verschiedenen Varianten ein Juwel, Diamanten oder Kristalle zu gestalten oder die Darstellung verschiedener Materialien, wie Holz, Stein, Metall und so weiter. Mittendrin dann wieder wichtige theoretische Erklärungen zur Dichte von Farben, beim Zeichnen mit schwarzem Bleistift. Sieht neben den vielen detailierten Zeichenanleitungen simpel aus, ist aber letztlich die Grundlage für alles, was man in diesem und auch den bisherigen Bänden zu sehen bekommen hat. Schön, dass so etwas nicht vergessen wird und gut eingebunden ist es auch.

Dem Zielpublikum entsprechend (also Manga- und generell Comiczeichner) wird auch Raum für phantastische Aspekte gelassen. Menschen aus Stein wird man auf der Straße nicht so oft begegnen, dass man sie als Vorlage nutzen könnte, dafür bietet dann aber How to draw Manga – Oberflächen und Strukturen im Manga  die entsprechenden Hilfestellungen. Ganz wichtig ist auch die korrekte Darstellung von Wasser, seien es Körper oder Gegenstände unter seiner Oberfläche oder einfach die schlichten Wellen des Meeres. Vor ein paar Jahren noch für Programmierer kaum darstellbar, muss sich auch ein Zeichner etwas intensiver damit auseinandersetzen. Ein paar wellige Linien oder angedeutete Wellenschatten reichen da meist nicht aus, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Und auch das Element auf der anderen Seite des Spektrums (Feuer) kann selbst bei größter Mühe manchmal sehr dämlich aussehen. Hier wird man mit schönen Beispielen fündig, selbst wenn das ein oder andere dann doch zu „künstlerisch“ wirkt.

Wie bei einigen anderen aus der Reihe von Hikaru Hayashi kann man sich darüber streiten, ob wirklich jede Lektion notwendig wäre oder manche vielleicht schon allzu speziell sind. Ein Teil rechtfertigt sich natürlich durch das Manga-Sujet, aber ab und an bekommt man doch das Gefühl den Machern seien etwas die Pferde bei ihrer Kreativität durchgegangen. Darstellung von Feuer, Eis und Wasser schön und gut, flammende oder vereisende Gliedmaßen ganz o.k., aber gleich Vögel und ganze Menschen aus den besagten Elementen, ohne dass man dies überhaupt erkennt? Vielleicht etwas viel aufgetischt für Leser, die gerade erst etwas lernen wollen. Solche Momente wirken nicht unbedingt angeberhaft, aber sind schon reichlich hoch gestapelt.

Fällt insbesondere dann auf, wenn bei anderen Kapiteln Fragen offen bleiben, die Grundlagen betreffen. Gerade bei Schatten kann man viele Fehler machen und wenn man die übliche Herangehensweise mit der Bestimmung der Lichtquelle anwendet, sollten die Schattenwürfe dementsprechend auch passen. Bei manchen der derart „angestrahlten“ Gesichter kann man allerdings zweifeln, ob die Schatten letztendlich wirklich so fallen würden. Licht von unten und trotzdem Schatten unter dem Kinn? Wenn da mal keine Lichtquelle fehlt. Zumindest sollte man die Eigenheiten des Schattenwurfs besser erklären.

Notgedrungen kann auch dieser Band nicht alles abdecken und vermutlich ist für manchen gerade genau das nicht dabei, was er dringend sucht. Dadurch, dass How to draw Manga – Oberflächen und Strukturen im Manga aber nicht nur die Spezialthemen abdeckt, sondern auch zwischendurch immer wieder (wenn auch kurze) Grundlageneinschübe bringt, sollte man am Ende der Lektüre ein paar Werkzeuge mehr in seinem geistigen Handwerksköfferchen besitzen. Der Rest ist ohnehin und wenig überraschend Üben!, Üben!, Üben!


Fazit:
In inzwischen bewährter Qualität bereitet der neue How to draw Manga – Oberflächen und Strukturen im Manga die zeichnerische Materie auf und deckt dabei von Grundlagen bis Randthemen ein gutes Spektrum ab. Mal mehr, mal weniger ausführlich werden Einzelaspekte ebenso beleuchtet, wie die Wirkung bestimmter Techniken im Rahmen eines Manga oder Comic. Wieder mal ein Band, der sich sehen lassen kann und einiges an Wissen vermitteln, bei dem andere Werke in ihrer Alterwürdigkeit schon ins Straucheln geraten. Zeichner zugreifen!


How to draw Manga - Oberflächen und Strukturen im Manga - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

How to draw Manga - Oberflächen und Strukturen im Manga

Autor der Besprechung:
Alexander Smolan

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 19,90

ISBN 13:
978-3-551-75248-2

184 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • How to für den Hausgebrauch
  • neben Details werden auch die Grundlagen abgedeckt
  • viele speziellere Themen
Negativ aufgefallen
  • manchmal gehen den Machern die Pferde durch
  • teils wäre Reduktion auf das Wesentliche gut
  • nicht immer ausgewogen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 06.06.2012
Kategorie: How to
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