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Comic-Besprechung - Thor 12: Der Galactus-Same 2

Geschichten:
The Galactus Seed, Part 3 & 4
Autor:
Matt Fraction
Zeichner: Olivier Coipel
Tusche: Mark Morales
Farben: Laura Martin, Justin Ponsor, Peter Steigerwald

Journey into Mystery 625 - 627
Autor:
Kieron Gillen
Zeichner: Doug Braithwaite, Richard Elson
Farben: Ulises Arreola, Rachelle Rosenberg

Journey into Mystery 626.1
Autor:
Robert Rodi
Zeichner: Pasqual Ferry
Farben: Frank D’Armata

Story:
Galactus kommt auf die Erde und ganz Asgard legt Helm und Harnisch an. Während die einen gegen den intergalaktischen Riesen mit dem Fressflash aufmarschieren, fechtet Volstagg einen einsamen Kampf gegen einen Prediger in Broxton an. Der und seine Mitstreiter – alles rechtschaffene Bürger – haben genug von den Eskapaden der nordischen Götter und laufen gegen Asgard Sturm. Wenn die wüssten gegen wen die werten Nordmänner gerade in den Krieg ziehen.

Angst wäre vermutlich das naheliegenste Gefühl in solch einer Situation. Angst, wie sie die Schlange vermittelt. Die Helden kämpfen in der Fear Itself, ebenso wie ein gewisser Gott der List und der Lügen. Sein Kampf mag zwar mehr mit Worten ausgefochten werden und im Hintergrund verlaufen, deshalb ist er aber nicht minder wichtig. Wo die Welt am Abgrund schwebt, kann sie vielleicht nur ein ehemaliger Bösewicht vor dem Ende bewahren.


Meinung:
Wer A sagt, muss auch B sagen. Und so wie auf den Tag der Abend folgt, kommt nach Galactus-Same 1 auch der 2te. Wer oder was ist eigentlich dieser Same? Im letzten Band kam dazu gar nichts zur Sprache und auch in Thor 12 erfährt man dazu noch wenig. Bisher ist lediglich ein Same im Raum (ab wann wird die Benutzung des Begriffs anzüglich?) und der gehört den Asen. Verrät der von Panini gewählte Titel vielleicht mehr als er sollte? Wer weiß. Sicher ist bloß, dass Galactus etwas will, was die Asen, insbesondere Odin, auf keinen Fall herausgeben wollen. Ein Konflikt ist somit unausweichlich und entspannt sich dementsprechend auf den Seiten des aktuellen Bandes.

Es ist allerdings nicht die einzige Krise, die zu überstehen ist. Von der Schlange und dem ganzen Fear-Klimbims ist dabei gar nicht die Rede, sondern von Volstaggs aufopfernden Kampf gegen einen furchtlosen und zutiefst von sich überzeugten Feind: die Einwohner von Broxton. Wer hier also den gefährlicheren Kampf führt, muss der Leser entscheiden. Beide können den Status Quo dauerhaft verändern und die Welt der Asen nachhaltig verändern.

Im Ernst. Es ist schön anzusehen, dass Matt Fraction die bisherigen Ansätze fortsetzt und die kleine Stadt Broxton und ihre Einwohner weiterhin einbindet. Nach dem Tode Bills war es etwas ruhig geworden um die Leutchen aus dem amerikanischen Städtchen, jetzt kommen sie aber geballt wieder und vor allem mit einer Mission, bei der an aufgeben nicht zu denken sein wird. Man wird erahnen worum es geht, wenn man weiß, dass ein Pastor die erboste Truppe rechtschaffener Bürger anführt. Nichts anderes als ein Krieg kündigt sich hier an, so denkt zumindest der Volstagg darüber. Seine Freunde und Mitstreiter denken da etwas anders und dementsprechend muss der Beleibte ganz allein das drohende Unheil von Asgard abwenden. Mit Kopfschütteln begegnet man da den anderen Asen, die tatsächlich den Konflikt mit Galactus für den wichtigeren halten. Armer Volstagg.

Erstaunlich ist es, wie der Held um den es bei Thor im Grunde gehen sollte, immer mehr eine Hintergrundrolle spielt, ohne dass man dies negativ aufnehmen würde. Volstagg qüält sich mit den Bürgern Broxtons herum, Galactus mit Odin und Loki braut ohnehin sein eigenes Süppchen. Bleibt kaum Spielraum für Thor, der den Ereignissen stets etwas hinterher zu hängen scheint beziehungsweise passiv auf sie reagiert, statt sie aktiv zu gestalten. Er darf halt ein wenig mit dem Silver Surfer spielen, während die Großen sich um die wirklich wichtigen Angelegenheiten kümmern. Dadurch wirkt die Welt um Thor herum viel organischer und lebendiger, als würde sich alles um den Donnergott gruppieren und im quasi zuarbeiten. Er ist nicht mehr der Stichwortgeber, sondern muss sich mit Umständen auseinandersetzen, wie sie ihm geboten werden. Nicht anders, als wäre er ein Normalsterblicher. Macht Thor doch gleich viel greifbarer.

Er muss nur eben aufpassen, dass ihm nicht der Schneid abgekauft wird. Sonst kann es kommen, wie bereits in Journey into Mystery, wo Loki im Mittelpunkt steht, während Thor auf die Seitenbank verwiesen ist. Es war ein guter Schachzug in der zweiten Serie den Gott der List und der Lügen zum Hauptprotagonisten zu machen. Im Gegensatz zur zupackenden Art seines Halbbruders muss sich Loki seines Verstandes bedienen, jetzt sogar mehr den je, wo er im Körper eines Jungen steckt.

Kieron Gillen bemüht sich sehr einen mystischen Unterton einzubringen und alles wie ein Sagengebilde erscheinen lassen. Allein ob Lokis Ränke immer die zu sehenden Auswirkungen haben könnten, ist manchmal fraglich und trübt den Lesefluss. Aber bloß minimal, dafür unterhält das Ganze dann doch zu sehr. Schön zu sehen, dass Superhelden-Geschichten nicht immer nach Schema F ablaufen müssen und andere Wege weiterhin möglich sind. Mit Loki hat man auch nicht den üblichen Protagonisten einer solchen Serie. Kommt schließlich hinzu, dass die aktuelle Geschichte gut auf der Welle des Fear Itself-Events reitet, macht man nichts falsch, wenn man sich Thor 12 zu Gemüte führt.

Die guten Aufhänger für Thor 13 werden durch das etwas zerfaserte Ende dieses Bandes leider leicht relativiert. Im Gegensatz zu manch anderen der „.1“-Geschichten kann die aus Journey into Mystery 626.1 durchaus überzeugen, hemmt allerdings den Erzählfluss etwas. Gänzlich verwirrend ist dagegen das folgende Kapitel, welches an die letzten von Loki angestoßenen Ereignisse anschließen müsste, jedoch gänzlich aus dem Rahmen fällt. Eine Kneipen-Geschichte mit Mephisto, der die Auswirkungen des Kommens der Schlange (also Fear Itself) auf die Götterwelt kommentiert. Wirkt eindeutig fehl am Platze und mehr wie ein unnötiges Anhängsel oder eine weitere der kleinen Einführungsgeschichten, so eine Art 626.2. Was es aber nicht ist und so leider etwas Fahrt rausnimmt.

Auf der Haben-Seite gibt es ein Wiedersehen mit Pasqual Ferry in Journey into Mystery 626.1. In seiner kurzen Abstinenz hat er nichts verlernt, wie sollte er auch. Die Qualität seiner Zeichnungen schließt nahtlos an Thor 11 – Die Weltzerstörer an und sollte Olivier Coipel je eine Auszeit benötigen, würde man sich ihn wieder als den Gestalter des Thor-Comics wünschen.


Fazit:
Thor 12 hält die Spannung aus dem vorherigen Band und kann bis knapp vor Ende weiter punkten. Erst das letzte Kapitel schwächt den guten Aufhänger etwas ab. Thor selbst rückt zwar immer mehr in den Hintergrund, der unterhaltsamen Geschichte tut das allerdings keinen Abbruch. Ungekrönter Held der aktuellen Ausgaben ist ausgerechnet der liebe Loki. Na, dass kann ja was werden.


Thor 12: Der Galactus-Same 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Thor 12: Der Galactus-Same 2

Autor der Besprechung:
Alexander Smolan

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 10:
4-197815-916957

140 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Galactus ist da und die Asen gewappnet
  • Volstagg gegen Broxton
  • Loki Superstar
Negativ aufgefallen
  • letzte Kapitel wie Fremdkörper
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 16.05.2012
Kategorie: Thor
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