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Comic-Besprechung - Hellblazer - Garth Ennis Collection 1: Gefährliche Laster

Geschichten:
Gefährliche Laster (Originaltitel: „Dangerous Habits“ Hellblazer 41-46)
Autor: Garth Ennis
Penciller: Will Simpson
Inker: Mark Pennington, Tom Sutton
Colorist: Tom Zuiko

Der Pub, in dem ich geboren wurde (Originaltitel: „The pub where i was born“ Hellblazer 47)
Autor: Garth Ennis
Penciller: Will Simpson
Inker: Stan Woch
Colorist: Tom Zuiko

Liebe tötet (Originaltitel: „Love kills“ Hellblazer 48)
Autor: Garth Ennis
Penciller: Mike Hoffman
Inker: Stan Woch
Colorist: Tom Zuiko

Lord of the dance (Originaltitel: „Lord of the dance“ Hellblazer 49)
Autor: Garth Ennis
Penciller: Steve Dillon
Inker: Steve Dillon
Colorist: Tom Zuiko


Story:
John Constantine stirbt! Seine Vergangenheit holt ihn ein und dabei begegnen ihm überraschenderweise nicht einmal gefährliche rachsüchtige Dämonen. Nein, der Kettenraucher ist an Lungenkrebs erkrankt und die Ärzte sehen keine Chance auf Heilung. Also beschließt John seine langjährigen Weggefährten zu besuchen, um Abschied zu nehmen. Hierbei kommt es zu einem schicksalsträchtigem Treffen mit dem Teufel. In John reift eine Idee, wie er dem Tod ein Schnippchen schlagen könnte, doch hierbei riskiert er auch den Fortbestand der menschlichen Rasse. Außerdem hilft John Constantine Geistern dabei Rache an ihren Mördern zu üben und er zeigt dem Lord of the dance, dass die Menschen sich noch an die gute alte Zeit erinnern.

Meinung:

Bevor sich Garth Ennis mit seiner wohl bekanntesten Serie Preacher einen Namen machte verpasste er Hellblazer eine Frischzellenkur. Wie er bereits im Vorwort erklärt wollte er vor allem Aufmerksamkeit erregen und eine noch nicht da gewesene Geschichte erzählen. Um diese Ziele zu erreichen, lässt er den gewitzten Charakter seine eigene Sterblichkeit wahrnehmen und wählt hierzu eine realistische Bedrohung: Lungenkrebs.

Garth Ennis erzählt diese Kapitel in sehr ruhigen, dialoggetriebenen Sequenzen. Dabei erinnert sich John Constantine an frühere Erlebnisse mit alten Bekannten. Doch er schwelgt nicht nur in Nostalgie, sein gewiefter Geist ist ruhelos und sucht einen Ausweg aus der Misere. Der finale Trick, den der Magier anwendet, ist sehr kaltschnäuzig und passt hervorragend zur Figur John Constantine.

Die weiteren Episoden sind etwas actionlastiger und im letzten Kapitel nimmt sich Garth Ennis selbst nicht allzu ernst und präsentiert eine ungewöhnliche Weihnachtsepisode. Der überzogene und äußerst makabere Humor, der mit Serien wie Chroniken von Wormwood oder The Boys zum Markenzeichen von Ennis wurde, ist hier nur sehr verhalten erkennbar. Seine kritische Haltung ist aber bereits hier zu spüren. Durch den fehlenden, Ennis-typischen überzogenen schwarzen Humor wirkt dieser Band äußerst realistisch und stimmt den Leser nachdenklich. Besonders Johns Besuch einer Krebsstation ist überaus bedrückend.

Den Zeichnungen sieht man ihr Alter zwar an, sie passen aber dennoch hervorragend zur Atmosphäre. Gerade bei so einem ruhigen Titel sind ausgeprägte Mimiken wichtig. Diese setzt Will Simpson wirklich gut um. Besonders bei der Konzeption der Seiten lässt sich der Künstler feinfühlig auf das Tempo der Erzählung ein und unterstützt mit seiner Seitenkomposition den Erzählfluss. Die Kolorierung ist ebenso altertümlich wie die Zeichnungen und mit den filigranen Farbspielen moderner Comics nicht zu vergleichen. So färbt Tom Zuiko nur grob getrennte Flächen unterschiedlich ein. Dies hat zur Folge, dass die Figuren mitunter hautfarbene Zähne haben. Das letzte Kapitel wurde von Steve Dillon gezeichnet. Mit ihm sollte Garth Ennis in Zukunft noch öfter zusammenarbeiten. So wurde Dillons Strich besonders durch die Arbeit an Preacher bekannt und auch dem Punisher hauchte er gemeinsam mit Ennis neues Leben ein. Die hier enthaltenen Bilder sind jedoch noch sehr weit von dem typischen Dillon Stil entfernt. Lediglich einige Grundzüge lassen sich vom geübten Auge erkennen.

Panini veröffentlicht die Klassiker in einem würdigen Hardcover. Garth Ennis selbst hat das Vorwort verfasst. Endlich kann man diesen Meilenstein in der Geschichte von John Constantine in einer gelungenen Neuauflage wiederentdecken. Eventuell erreicht man mit dieser Geschichte sogar eine neue Generation von Comiclesern, die sich sonst mit Klassikern eher schwertun, nun aber von dem bekannten Namen angelockt werden.



Fazit:
Ein Klassiker und der Grundstein zu Garth Ennis Karriere machen diesen Band besonders für Liebhaber des irischen Autors interessant. Doch auch die Leser, die auf der Suche nach einer soliden und spannend erzählten Geschichte sind können bedenkenlos zugreifen. Die Veröffentlichung sticht angenehm aus der Vielzahl aktueller Titel heraus und verzichtet auf maßlose Überzeichnung.

Hellblazer - Garth Ennis Collection 1: Gefährliche Laster - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Hellblazer - Garth Ennis Collection 1: Gefährliche Laster

Autor der Besprechung:
Marcus Koppers

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 29,95

236 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Berührend und realistisch
  • John Constantine als gewiefter Trickser
Negativ aufgefallen
  • altmodische Kolorierung
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 24.04.2012
Kategorie: Hellblazer
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