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Comic-Besprechung - Unter schwarzer Flagge 1: Gischt und Blut

Geschichten:
Autor: Eric Corbeyran
Zeichner: Brice Bingono
Colorist: Nicolas Bastide


Story:
Piratenkäpt´n Dan Dark besitzt eine Schatzkarte, die er nicht entziffern kann. Mit Hilfe seiner beiden Begleiter, der hitzköpfigen Bonnie und dem treuen Killing Howie, entführt er die ehemalige Sklavin Mahalia, deren Großvater das Rätsel um die Karte zu lösen vermag. Nach einem turbulenten Besuch bei dem alten Blinden, der einen Ureinwohnerstam auf die Fersen des Käptäns hetzt, findet Dark das Versteck des Schatzes heraus und macht sich mit seiner treuen Mannschaft auf die Suche nach einer sagenhaften Insel.


Meinung:

Piratengeschichten hatten schon von jeher mystische Elemente. So auch der erste Band der Trilogie Unter schwarzer Flagge des Duos Corbeyran und Bingono. Neben der außergewöhnlich brutalen Darstellung der Kämpfe, lauern riesige Ungeheuer auf die Mannschaft des Käpitäns und auch die genretypischen Ureinwohner einer Insel mischen kräftig mit.

Die Rahmenhandlung dreht sich um eine Queste, an deren Anfang eine Karte steht. Der erste Band Gischt und Blut beschreibt die Suche nach dem Eingang zu einer unbekannten Welt. Die Geschichte beginnt mit einer Kneipenschlägerei, die sich bald auf die ganze Stadt ausdehnt. Die Helden müssen die Stadt fluchtartig verlassen, aber nicht ohne vorher noch Köpfe rollen zu lassen. Beim Besuch des blinden Großvaters, der schon früher mit Dan Dark Kontakt hatte, werden der Käpitän und seine Mannschaft auf eine harte Probe gestellt. Der treue Begleiter des Kaptäns, Killing Howie, sorgt als Sidekick für die Lacher. Die schöne, frauenliebende und kämpferische Bonnie zankt mit der Sklavin Mahalia, die durch geschicktes Verhandeln die Rollen tauscht und Bonnie zur  Sklavin degradiert. Eine der wenigen Szenen, die tatsächlich auf dem Piratenschiff spielen, die meiste Zeit findet die Handlung auf dem trockenen Land statt. Aber auch hier macht das Album eine gute Figur. Es ist sehr Spannend zu sehen, wie Kapitän Dark die Umwege umschifft, dem Geheimnis der Karte auf die Spur zu kommen. Der Humor kommt hierbei nicht zu kurz, was besonders dem undurchsichtigen Howie geschuldet ist, der eine Vorliebe für Insekten zu haben scheint, die er mit Begeisterung verspeist. Für Erotik sorgt die hübsche Bonnie, die in der Anfangsszene im Wirtshaus während der Verführung einer schöner Unbekannten unterbrochen wird, um den streitlustigen Howie aus seiner aussichtslosen Lage mit schlagkräftigen Argumenten zu befreien.

Eric Corbeyran ist einer der produktivsten Comic-Autoren der neueren Zeit. Die Piratengeschichte um Dan Dark ist seine fünfte Serie im neuen Splitter-Verlag. Die Story wirkt frisch und hat auch keine Parallelen zu den modernen Disney-Piraten. Corbeyran kommt schnell auf den Punkt und bringt viel Geschichte auf 48 Seiten unter.

Zeichner Bingono, der schon beim Splitter-Book Paradise seine zeichnerischen Qualitäten bewiesen hat, stellt die Welt der Piraten dreckig und rau dar und scheint insbesondere an schönen Frauen gefallen zu finden, was eine gemeinsame Badeszene von Mahalian und Bonnie anschaulich beweist. Die Landschaften sind wunderschön gezeichnet und liebevoll von Nicolas Bastide koloriert. Die Anfangsszene der Kneipenschlägerei und der Kampf gegen das Ungeheuer vom Berg strotzt nur so vor Dynamik. Dabei spielt Bingono mit ungewöhnlichen Perspektiven und verschiedenen Blickwinkeln.

Das Album im Hardcover ist wie immer hochwertig verarbeitet. Besonders die Coverabbildung weis zu gefallen. In deren Vordergrund ist ein Totenschädel dargestellt, darüber die Wassergrenze auf der das Piratenschiff Black Joke entlang fährt. Eine gelungene Einstimmung auf die Geschichte.



Fazit:
Die Fantasygeschichte um den Piraten Dan Dark punktet mit schwarzem Humor und dem Zynismus, den manch andere moderne Piratengeschichte missen lässt. Vergleiche mit Drachenblut aus dem Verlag Bunte Dimensionen bieten sich an, wer Hannibal Mériadec mag, kann hier sorglos zugreifen. Die Hauptcharaktere haben Tiefe und überraschen zum Teil mit ihren Taten, die nicht vorherzusehen sind. Eine rundum gelungene Piratengeschichte mit lockeneren Sprüchen und einer gesalzenen Prise Fantasy, die aber nicht aufesetzt wirkt, sondern nahtlos in die Handlung eingefügt ist.  Ich bin gespannt, wie Ausnahmeautor Corbeyran die Serie weiterführt, ist dieser erste Band doch eher eine Einführung in das eigentliche Abenteuer. Schnell sind die Seiten des ersten Albums Gischt und Blut gelesen und machen Lust auf mehr.

Unter schwarzer Flagge 1: Gischt und Blut - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Unter schwarzer Flagge 1: Gischt und Blut

Autor der Besprechung:
Malte Ussat

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 13,80

ISBN 13:
978-3-86869-400-0

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Charaktere mit Tiefe
  • schwarzer Humor
  • spannende Geschichte
Negativ aufgefallen
  • wenige Szenen auf dem Wasser
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.33
(3 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 12.04.2012
Kategorie: Unter schwarzer Flagge
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