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Comic-Besprechung - X-Men Sonderband: Age of X 2

Geschichten:
Age of X Universe, Chapter 1 - 2: Avengers
Autor:
Simon Spurrier
Zeichner: Koi Pham
Tusche: Tom Palmer
Farben: Sonia Oback

Age of X Universe, Chapter 1: Spider-Man
Autor:
Simon Spurrier
Zeichner: Paul Davidson
Farben: Antonio Fabela

Age of X Universe, Chapter 2: Dazzlers
Autor:
Chuck Kim
Zeichner: Gabriel Hernandez Walta

Age of X, Chapter 5 - 6
Autor:
Mike Carey
Zeichner: Clay Mann, Steve Kurth
Tusche: Jay Leisten, Allen Martinez
Farben: Brian Reber



Story:
Die Mutanten kämpfen von ihrer Festung aus gegen die Massen von Maschinen- und Menschenmaterial, die gegen sie geworfen werden. Derweil versuchen die Avengers die Ordnung in den Gefangenenlagern für Mutanten zu erhalten und die Sperrzonen zu sichern. Magnetos Häuserklau und der Aufbau seiner Feste entgeht ihnen allerdings nicht. Etwas, dass verhindert werden muss.

Einige andere bekannte Charaktere müssen derweil die Repressalien der Regierung fürchten. Darunter ein beliebter Netzschwinger, der sich Sorgen um sein ungeborenes Kind macht und eine verzweifelte Dazzler, die vor den Häschern von Dr. Strange zu fliehen versucht.

Schließlich geht dann auch die Geschichte um Legacy und ihre Suche nach der Wahrheit weiter. Nach den überraschenden Entdeckungen vom letzten Mal – gefangenen Mutanten scheinbar aus einer anderen Realität und dem Universum in einer Schachtel – wendet sich plötzlich die gesamte Festung gegen sie und selbst die Wirklichkeit scheint gegen sie zu sein. Ihre einzige Chance ist mit den gefangenen Mutanten zu widerstehen und hinter das Geheimnis zu kommen, bevor es sie einholt. Nichts anderes als die Realität und die Zukunft der Mutanten steht auf dem Spiel.


Meinung:
Die Fantasie ist eine feine Sache. Sie kann einen in die entlegensten Winkel entführen und die wunderbarsten Abenteuer erleben lassen. Und viel schöner noch, sie ist frei zu tun und zu lassen, was sie will ... mit Einschränkungen. Sobald man eine Geschichte erdacht und zu Papier gebracht hat, kann man nicht einfach wild und ständig die Parameter ändern. Ohne Not darf sich die Heldin nicht auf einmal in einen Mann verwandeln, plötzlich ganz anders agieren oder (der Klassiker) am Ende darf sich der unliebsame Handlungsbogen nicht unbedingt als Traum der Beteiligten entpuppen. Man sollte also innerhalb seiner Erzählung eine gewisse Kohärenz wahren, damit es nicht einfach zu einem traumhaften Aufeinanderklatschen von inkompatiblen Ideen kommt. Von derlei Fehltritten gibt es natürlich gewisse Abstufungen und Variationen. Aber warum das alles am Anfang dieser Rezension? Weil Mike Carey beziehungsweise seine Mitschreiberlinge sich in bestimmten Aspekten nicht an den von Carey inspirierten Weltenentwurf halten und man ein wenig das Gefühl hat: das kann doch eigentlich so nicht ganz stimmen.

Leider betrifft dieses Problemchen einen der Haupthandlungspunkte und die große Enthüllung am Schluss, weshalb diesseits nicht allzu viel darauf herumgetrampelt werden soll. Außerdem fällt es erst vage auf, wenn man die Idee ein wenig in seinem Kopf herumrollen lässt. Man kann daher auch einfach drüber hinweg lesen. Vielleicht leidet der Rezensent aber auch einfach an Paranoia und hat das alles bloß geträumt. Who knows?! Eventuell träumt der Leser selbst gerade nur, dass er diese Rezension liest ... aber wir weichen vom Thema ab.

Wie es sich gehört, wird in Age of X 2 einmal ein größerer Rundumschlag gemacht. Denn es gibt ja nicht nur die Feste von Magneto (oder etwa doch?), sondern irgendwie müssen auch die Avengers oder Spider-Man über die Runden kommen. Bei ersteren findet man auch die größte Abweichung zum Original. Die Konstellation ist halbwegs bekannt, ihr Status als Mutantenjäger dafür nicht. Insbesondere Bruce Banner aka der Hulk trägt einen Mutantenhass mit sich herum, der bei der anschließenden Erklärung extrem aufgesetzt und albern wirkt. Höhlt ein wenig die Gesamtmotivation der Truppe aus. Denn trotz des vordergründig schwelenden Gruppenkonflikts (dürfen wir hilflose Mutanten töten) bringen die Age of X-Avengers eine gute Portion B-Movie Feeling rüber. Dafür sorgen schon der extrem mit Adern überzogene Hulk und der „Zombie“-Iron Man. Außerdem benutzen sie einen Sabretooth ohne Unterkiefer als Spürhund, der sich so artig wie Lassie zu seinen besten Zeiten gibt. Die plakative Hulk hassen Mutanten – Hulk töten Mutanten Litanei besorgt schließlich den Rest.

Ungleich schwächer und weniger unterhaltsam sind dann leider die folgenden Episoden um Spidey und Dazzler. Während letztere wenigstens einige weitere Hintergrundinformationen liefert und mit einem ungewöhnlicheren und raueren Stil überzeugt (siehe auch Anmerkungen aus der Rezi zu Age of X 1), ist das zweite Kapitel einfach eine schnöde Ausrede um Spider-Man in die Alternativrealität einzubringen. Viel passieren tut nicht und viel Neues gibt es ebenfalls nicht zu vermelden. Gerade wieder beim Kapitel mit dem Spinnenkopf – allerdings ebenso bereits kurz zuvor bei den Avengers – kommt einem das am Beginn erläuterte Problem in den Sinn, ob das alles so Hand und Fuß hat, was da passiert. Was soll’s. Sind ja bloß acht Seiten

Nachdem das Geplänkel um Nebenschauplätze abgeschlossen ist, geht es endlich mit der Hauptgeschichte weiter, die zuletzt mit einem recht guten Aufhänger abschloss. Ob die Auflösung dann die Erwartungen erfüllt, kann man durchaus als streitbar bezeichnen. Die Anleihen an Age of Apocalypse waren schon recht deutlich, weshalb es niemanden verwundern sollte, wenn der Mutant Legion mal wieder irgendwie im Fokus steht. Der Konflikt richtet sich jetzt nach innen und Stück für Stück zerbricht das schöne Gebäude von der heilen Mutantenschaft, die sich gegen die sie hassenden Menschen wehren muss. Die Jungs haben ganz andere Probleme.

Mike Careys Idee, wie es zu dem Age of X kam, ist vielleicht nicht gerade originell, wirklich erwartet hat man eine derartige Auflösung nicht. Zwar schliddert er an ein paar Klischees heran, weiß sie aber durchaus zu umgehen. Schön wäre es, wenn die Zeichner mithalten könnten, beziehungsweise wenn Steve Kurth es könnte. Bei ihm werden die X-Men zu seltsamen Gestalten mit ungeschlachten Gesichtszügen und unnatürlichen Haltungen. Dabei hat sich Clay Mann in Kapitel fünf wieder soviel Mühe gegeben seine Zeichnungen ordentlich aussehen zu lassen (wenn auch weniger als beim letzten Mal). Ausgerechnet Kurth ist aber für das Finale zuständig und als Leser ist man ziemlich unterwältigt. Immerhin werkeln diesmal weniger Zeichner an dem Band herum, was der Ausgabe eindeutig gut tut. Der Spruch mit den vielen Köchen soll daher nicht bemüht werden.

Wo schon mit Verständnisproblemen begonnen wurde, soll auch mit ihnen abgeschlossen werden. Denn was ist eigentlich Wolverines Problem? Das er allergisch gegen sein Adamantium ist und eventuell stirbt, wenn er seine Krallen zückt? Wird da nicht der simple Fakt unterschlagen, dass sein gesamtes Skelett aus dem seltenen Metall ist und es sogar eher besser ist, wenn sich möglichst wenig von diesem in seinem Körper befindet? Oder genügt die Feststellung, dass er -gähhhn!!!!- einfach jede Anstrengung vermeiden muss, weil sein Immunsystem mit was anderem beschäftigt ist? Dafür hält er sich im Kampf ziemlich gut. Sollte er nicht ohnehin schon längst tot sein, wenn er da eine Unverträglichkeit hat? Die Frage tauchte ja schon im letzten Band auf, aber irgendwie nagt sie weiter an einem. Soll keiner sagen, Age of X gebe seinen Lesern nichts zu kauen.


Fazit:
Solides Finale, welches wenig bleibenden Eindruck hinterlässt. Wirklich packen will einen die Geschichte nicht und im Vergleich mit ihrem eindeutigen Vorbild Age of Apocalypse kann sie nur abstinken. Wären die Zeichnungen durchgehend besser, bliebe wenigstens ein gutes Gesamtbild zurück. So hinterlässt Age of X einen wenig bleibenden Eindruck.

X-Men Sonderband: Age of X 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

X-Men Sonderband: Age of X 2

Autor der Besprechung:
Alexander Smolan

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 12,95

ISBN 10:
4-192401-212956

116 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Avengers & das Age of X
  • leichter Trash-Faktor
Negativ aufgefallen
  • nicht so packend und wenig bleibender Eindruck
  • Steve Kurth drückt den Gesamteindruck
  • kommt nicht gegen Vorbild an
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 29.03.2012
Kategorie: X-Men
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