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Comic-Besprechung - Chew - Bulle mit Biss 3: Eiskalt serviert

Geschichten:

Chew 3 - Eiskalt serviert

Autor: John Layman, Zeichner, Inker, Colorist: Rob Guillory



Story:
Es läuft gerade mal ganz gut für Tony Chu. Er arbeitet mit seinem alten Partner Colby zusammen, der ihm seinen mißgünstigen Chef vom Leibe hält. Auch die Beziehung zu der Journalistin Amelia entwickelt sich gut. Auch wenn das erste Date etwas blutig ausfällt, da es mit einem Einsatz verbunden wird, können sich die beiden weiter annähern. Wenn da nur nicht immer der Job dazwischen kommen würde. Einen mörderischen Hahn aufzuspüren oder einen kriminellen Wirtschaftsboss zu Fall zu bringen scheint da noch recht einfach zu sein, denn Chus alter Partner und mittlerweile krimineller Psychopath ist zurück: Savoy. Und der ist ziemlich sauer. Und dann steht auch noch ein Familientreffen an.

Meinung:

War der erste Band von Chew wahrlich grandios, flaute der zweite im Vergleich schon etwas ab. Das lag vor allem daran, dass die Macher noch nicht wussten, wie und ob die Serie weiter gehen wird. Sprich: ob die Idee bei dem Publikum ankommt. So war Chew zunächst auf fünf US-Hefte konzipiert und man musste abwarten, wie sich alles entwickelt. So wurden diese fünf US-Hefte (vereint im ersten Band der deutschen Veröffentlichung) mit Ideen vollgepackt, wobei eine geniale die andere jagte und ein schräges kurzweiliges Vergnügen bereitete. Im zweiten deutschen Band fingen dann Layman und Guillory an, die Storyline auszubreiten und eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen. Das geriet noch etwas holprig und der fulminante Ausstoss an Ideen wurde etwas zurückgeschraubt. Das ging eindeutig zu Lasten des anarchischen Witzes, der nicht mehr mit dem ersten Band mithalten konnte. Das Tempo wurde etwas hinausgenommen und da man nun weiss, dass die Serie länger laufen wird, geplant sind etwa 60 US-Hefte, wurde eine im Rahmen zusammenhängende Geschichte entworfen. Aber, wie gesagt, mit kleinen Startproblemen.


Der nun vorliegende neue dritte Band, Eiskalt serviert, findet einen schönen Mittelweg. Hat der Motor erst gestottert, ist nun der Choke gezogen und er läuft glatt und kurzweilig und geschmeidig an. Hier sind übrigens die US-Hefte 11 bis 15 enthalten.

Der Witz ist den ganzen Band über durchweg zu spüren, wenn auch nicht so anarchisch wie im ersten Band, aber dennoch ist er gelungen und stellenweise durchaus böse. Die kontinuierlichen Elemente einer sich aufbauenden großen Story greifen allmählich und es wird nicht nur Geschichten erzählt, die teilweise abgeschlossen ist, sondern auch Bänderübergreifende Storyhappen werden neu zusammengerührt. So hat man das Äquivalent einer TV-Serie: jede Episode hat eine kleine Story die abgeschlossen wird. Aber es gibt auch Elemente zu einer großen Entwicklung gehören. Nicht zuletzt durch wiederkehrende Personen wird dieses angetrieben. Ob es nun wirklich eine einzige große Geschichte geben wird? Einiges spricht dafür, denn es treten nun auch wieder Figuren aus dem ersten Band auf. Aber was nun konkret der scheinbare Oberschurke Savoy vorhat, wird alles andere als klar. Nicht nur dadurch herrscht Spannung vor. Die ist neben dem
Witz natürlich auch durchgehend vorhanden. Neue Elemente werden eingebaut und es gibt neue Verwicklungen und Anspielungen, welche auch die Figuren an sich interessanter machen.

Aber vor allem zeichnet den Band eine große Leichtigkeit aus. Eine Unbeschwertheit der Macher ist durchgehend zu spüren. Die Serie findet sowohl Gefallen beim Publikum als auch bei den Kritikern, die Verkaufszahlen sind gut und einige Preise konnte man auch schon sammeln. Andere Comicschöpfer mögen daraus einen erheblichen Druck spüren. Layman und Guillory entspannt und beflügelt es. Es ist ihnen eine große Last von den Schultern genommen. Schließlich sind sie mit der Serie ein großes persönliches Risiko eingegangen. So wurde der Zeichner Rob Guillory aus dem privaten Fundus von Autor John Layman bezahlt. Nun, mit dem Erfolg und dem Imageverlag im Rücken, kann man entspannt arbeiten und dieses geniessen. Und das spürt man als Leser.

Man findet in dieser Rezeptur köstliche Dialoge, dezente Beilagen im Bildhintergrund, das Anrichten von Erzählkonventionen in einem ironischen Spiel und ein Hauptgang, an dem man sich absolut nicht satt essen kann.



Fazit:
Eine große Leichtigkeit zeichnet den dritten Band aus. War der zweite noch etwas holprig, weil die ineinandergreifenden Elemente einer fortlaufenden Geschichte noch nicht geölt waren, so läuft es jetzt richtig rund. Fantasievolle Zeichnungen, Spannung, Witz und ein sich entwickelndes Stammpersonal schaffen eine ganz neue Welt, die wie ein gutes Menü süchtig machen kann.

Chew - Bulle mit Biss 3: Eiskalt serviert - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Chew - Bulle mit Biss 3: Eiskalt serviert

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 16,80

ISBN 10:
3942649209

ISBN 13:
978-3942649209

128 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Leichtigkeit
  • Witz, Spannung
  • viele kleine versteckte Ideen
  • Entwurf einer großen Storyline
  • Cliffhanger
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 07.02.2012
Kategorie: Rezensionen
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