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Comic-Besprechung - Marvel Exklusiv 96: Carnage - Familienfehde

Geschichten:
US-Carnage 1 - 5
Autor: Zeb Wells, Zeichner & Farben: Clayton Crain

Story:
Das Unternehmen Halltech entwickelt neben außergewöhnliche Prothesen auch Rüstungen, die normale Menschen zu Superhelden machen. Das Besondere an diesen Rüstungen ist der Kontakt zum Carnage-Symbionten.
Was anfangs wie ein enormer Technologiesprung ausschaut, entwickelt sich plötzlich zur Falle, denn der außerirdische Symbiont kann die Kontrolle über die Rüstungen und Prothesen übernehmen. Dadurch befreit Carnage sich aus dem Forschungslabor und läuft, auf der Suche nach seinem Peiniger Mr. Hall, zerstörerend durch New York.

Meinung:
Ganze sechs Jahre war der Marvel-Superschurke Carnage von der Bildfläche verschwunden. Im deutschen Band "Spider-Man und die neuen Rächer #1" tötete der Sentry den Symbionten und nun lässt Starautor Zeb Wells den Schurken in einer fünfteiligen Miniserie auferstehen.

Die Idee, welche zu dieser "Wiedergeburt" führt, ist recht simpel. Wells geht einfach davon aus, dass Carnage nie tot war. Punkt, Aus, Ende! Stattdessen wird er im Weltraum eingesammelt und bei einem kommerziellen Unternehmen gefangen gehalten. Natürlich kommt es, wie es kommen musste, und Carnage befreit sich und kämpft gegen Spider-Man.
Mhm .. klingt bereits beim ersten Durchblättern nicht sehr einfallsreich. Obwohl die Story keine Logiklücken aufweist und ziemlich geradlinig ist, also über keine wesentlichen Nebenschauplätze verfügt, hält sich der Lesespaß in Grenzen.
Zeb Wells, der bei Marvel schon an so ziemlich jeder großen Serie mitgearbeitet hat, kann mit dieser Miniserie nicht glänzen. Die Story ist zwar extrem actionreich und bietet kaum Platz für lange Gesprächsrunden, enthält aber keine kreativen Ideen, was bei einem Charakter wie Carnage ziemlich unverständlich ist. Diese Art der Auferstehung könnte auf jede körperlose Lebensform umgemünzt werden, ohne dass sie in irgendeiner Art und Weise spannend werden würde.
Der einzige Punkt, der ein wenig überzeugen kann, sind die Kämpfe gegen Ironman und Spider-Man, wo Carnage durch enorme Körperveränderungen und beinah fließende Bewegungen beeindruckt.

Zeichnerisch dargestellt wird die Handlung vom "Digital-Meister" (O-Ton Panini) Clayton Crain, der sich anscheinend bei dem Symbionten so richtig austoben konnte. So gut wie nie bekommt der Leser einen Carnage in Menschenform zu Gesicht. Immer ist der Körper in Veränderung. Dies verpasst der Figur eine Gefährlichkeit, welche sie so einzigartig in der Superschurken-Welt macht. Die digitale Zeichenkunst, meistens sehr schön anzusehen, offenbart in dieser Miniserie aber ihre Schwächen. Die Inks sind kaum vorhanden bzw. nur ganz wage angedeutet, der Schatten überdeckt vieles und die Farbunterschiede sind, dank fließender Übergänge, kaum wahrnehmbar. Diese Punkte lassen die Action dann in einem dunkelroten Farbbrei untergehen, der fast durchgängig die Story unansehbar gestaltet. Da nützt es auch nichts, wenn Spidey sich schön im Hochhaus spiegelt, das Licht mit wunderbaren Effekten gebrochen wird oder die Figuren sehr plastisch wirken. Aufgrund der zurückhaltenden Tuscharbeiten und der durchgängig dunklen Farbgebung geht sehr viel Action den Bach runter, weil sie einfach nicht erkannt wird. Hier wäre eine manuelle Farbgebung ohne Spezialeffekte wirklich mehr gewesen. Schade, sehr schade.

Die Rückkehr des wahnsinnigen Spider-Man-Gegners ist folglich enttäuschend. Die Story hat der Leser so ähnlich sicher schon ein oder zweimal woanders gesehen. Sie bietet für die Carnage-Figur keine Eigenständigkeit, die Gefährlichkeit des Alien wird nicht deutlich und die Handlung hinterlässt keinen bleibenden Eindruck. 

Fazit:
Die Carnage-Miniserie in diesem Band enthält eine simple, einfach gestrickte Storyline, welche voraussehbar und in keiner Weise spektakulär ist. Die Wiedergeburt von Carnage ist zwar sehr actionreich, bietet aber keinen langanhaltenden Lesespaß. Zeb Wells sind anscheinend die Ideen ausgegangen, denn "Familienfehde" glänzt lediglich durch die irre Hauptfigur, doch leider reicht das nicht, um diesen Comic lange in Erinnerung zu behalten.

Marvel Exklusiv 96: Carnage - Familienfehde - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Marvel Exklusiv 96: Carnage - Familienfehde

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

124 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Carnage-Darstellung
Negativ aufgefallen
  • dunkle Farbgebung zerstört die Story
  • Handlung ist recht simpel gehalten
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 21.01.2012
Kategorie: Marvel Exklusiv
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