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Comic-Besprechung - Ein Fehler der Natur 4: Die Lucretia-Lösung

Geschichten:

Ein Fehler der Natur 4: Die Lukretia-Lösung

Autor: Stephen Desberg
Zeichner: Francis Valles
Colorist: Marie-Paule Alluard


Story:
India Allen ist in der Gewalt von Lukretia und wird von Sebastien gefolgt. Dieser empfindet zu seiner eigenen Verwunderung immer mehr Zuneigung gegenüber der gewalttätigen Frau und spürt, wie sich seine Gene und seine Stärke aufgrund der Kontamination mit Indias Blut verändert. Später gelingt es ihm, eine Datei zu erlangen, auf der alle Namen der neuen menschlichen Spezies enthalten sind. Eine gnadenlose Jagd beginnt.



Meinung:

Da wurde der dritte Band hier schon insofern lobend erwähnt, da keine sonderlichen zeichnerischen und inhaltlichen Fehler vorkamen, wie in ersten zwei Teilen der Serie Ein Fehler der Natur. Die Lucretia-Lösung, der Abschlussband der Serie, kann dann aber, vielleicht als Ausgleich?, direkt in den ersten Panels mehrere Fehler aufweisen.

Hier kann man auch schön sehen, wie zeichnerische Gestaltung jede Dynamik rauben kann.  Die Anti-Heldin bekommt im ersten Panel mit der linken Hand  einen Schwinger verpasst. Jeder normale Bewegungsablauf eines Boxers würde nun für den nächsten Schlag die rechte Hand nutzen, um die Körperspannung und damit die Kraft nicht verpuffen zu lassen. Aber im zweiten Panel bekommt India einen Uppercut wieder mit der linken Hand verpasst. In der Realität müsste der zuschlagende zunächst sein Gewicht erst nach hinten verlagern, um wieder in Schlagposition zu kommen. In dieser zeitweiligen Zurücknahme des Körpers, gibt er aber dem Gegner eine Möglichkeit des Konterns. Somit wirkt auch die graphische Gestaltung dieser zwei Panels sehr statisch und nicht  flüssig. Ohne die Perspektive zu wechseln, greift dann der Schläger, wieder mit der linken Hand, im dritten Panel an Indias Kehle, was das schon geschilderte Problem wiederholt. Und dann kommt ein so beliebter Fehler, wie es in der Serie oft vorkommt. India Allen befreit sich aus dem Griff, indem sie die rechte (!) Hand des Gegenübers wegdreht, obwohl er sie mit der linken im Griff hatte. Das fünfte Panel weist dann wieder die Perspektivenfehler auf. Das letzte Panel auf der Seite ist dann sehr schludrig, weil die Blickübernahme im Dialog den Hintergrund völlig verkehrt erscheinen lässt. India Allen müsste, um Lukretia ansehen zu können, nach rechts
blicken, dreht ihren Kopf aber nach links, wo eigentlich nur eine Steinwand sein dürfte. Das so die räumlichen Dimensionen gebrochen werden, hat Zeichner Francis Valles einfach so in Kauf genommen. Allein schon an der ersten Seite kann man einen Crashkurs über Fehler machen und wie Action sehr statisch wirken kann. Auch später kommen viele ärgerliche Perspektivfehler vor, welche die Dynamik rauben. Schielende Augen und falsch dargestellte Blickwinkel lassen den Band bisweilen sehr schlampig und lieblos wirken.

Wäre die Geschichte an sich nicht so reizvoll und spannend, würde man den Band schon glatt weg legen.

Im Finale geht es aber nun um nichts weniger als darum, welche Spezies den Kampf um die Vorherrschaft des Planeten gewinnen wird. Ist die neue nun wirklich die stärkere, weil sie viel instinktiver, körperlich entwickelter und emotional nicht so ausgeprägt ist? Ohne Emotion gibt es aber keine Kognition. Alle Gedanken und Reflektionen sind zugleich emotional gesteuert und man kann Ratio und Emotion psychologisch nicht trennen. Der Mensch behauptete sich, laut Comic, durch die Emotion der Angst. Die Angst sorgte für ein Schutzbedürfnis, was einerseits die Entwicklung der Zivilisation förderte, weil man sich zusammenschloss und Technik entwarf, um das Leben besser meistern zu können, führte aber auch zu den allergrößten Verbrechen. Es ist eine wirklich interessante Diskussion, welche der Band hier anstösst, aber leider enthält er sich einer konkreten Aussage und kratzt nur an der Oberfläche. So bekommt man nichts weiter als eine zwar recht kurzweilige Erzählung, die zu unterhalten vermag und einige interessante Denkanstösse liefert, aber die graphische Umsetzung macht den Band nur zu Durchschnitt. Schade, da wäre mehr drin gewesen.



Fazit:
Einige sehr interessante Gedanken und ein spannendes Finale werden leider von der sehr lieblosen bis schlampigen graphischen Umsetzung durchkreuzt. Man könnte den Band manchmal als Lehrbuch dafür nehmen, wie sehr Dynamik verhindert wird und wie man alles statisch wirken lassen kann. Perspektivfehler häufen sich hier en masse.

Ein Fehler der Natur 4: Die Lucretia-Lösung - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Ein Fehler der Natur 4: Die Lucretia-Lösung

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Zack Edition

Preis:
€ 13,95

ISBN 10:
978-3-864-62001-0

ISBN 13:
978-3-864-62001-0

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • interessante Denkanstösse
  • Spannung
Negativ aufgefallen
  • viele Perspektivfehler
  • keine Dynamik
  • bisweilen schlampige graphische Ausarbeitung
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 04.12.2011
Kategorie: Ein Fehler der Natur
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