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Comic-Besprechung - Absolute Zero 1: Mission Sibirien

Geschichten:

Zéro Absolu: Programme Siberia

Konzept & Zeichnungen: Christophe Bec
Text: Richard Marazano
Farben: Homer Reyes



Story:
Eine Gruppe Marines muss auf dem Planeten Siberia eine Forschungsstation erkunden. Sie erfährt nichts über den Grund dieser Mission, erkennt aber bereits nach einigen Minuten, dass es in der Station nicht mit rechten Dingen zugeht.

Meinung:

Der Splitter Verlag veröffentlicht mit Absolute Zero eine neue Serie von Christophe Bec. Mittlerweile die siebente Reihe des Franzosen bei dem Verlag.
Die Story an sich ist wenig originell. Eine verlassene Forschungsstation auf einem fremden Planeten mit jeder Menge Leichen und etwas Unbekannten. Das kommt einem doch sicher aus mindestens vier Kinofilmen und vielen Comicserien bekannt vor. Nichtsdestotrotz funktioniert diese Thematik aufgrund des hohen Gruselfaktors immer wieder. Leider ist dies bei Absolute Zero nicht der Fall.

Bec und Marazano setzen dem Leser eine Marines-Crew vor, welche sich auf 48 Seiten ständig gegenseitig runter macht und keine einzige Sekunde den Mund hält. Dazu gesellt sich der Umstand, dass diese Gruppe aus neun Personen besteht und diese optisch kaum auseinander zu halten sind. So ergibt sich ein riesiges Gewirr aus Namen und Gesichtern, dass selbst der hochkonzentrierte Leser nicht entknoten kann. Dadurch entsteht eine komplett wirre Storyline, die außer viel heißer Luft in Form von coolen Sprüchen, Beleidigungen und Nonsens, nichts, aber auch wirklich nichts zu bieten hat. Der interessante Ansatz von der Bedrohung in der Forschungsstation wird lediglich auf eine Handvoll Seiten abgefertigt. So kann man dieses Thema natürlich auch auf die drei geplanten Ausgaben strecken. Doch, ob das noch jemand lesen will, ist angesichts des seichten Inhalts mehr als fraglich. Es scheint fast so, als wenn Bec lediglich die Idee zu diesem Comic im Kopf hatte und dann gleich in den Produktionsprozess eingestiegen ist. Von einem klar ersichtlichen Handlungsfaden ist keine Spur vorhanden und bis auf die bekannten Fakten (Forschungsstation, Leichen, Virus/Unbekanntes Wesen) wird auch absolut nichts weiter vermittelt. Vielleicht ergibt sich daraus auch der Name der Serie. Muhahahaha

Stattdessen gibt es Smalltalk, so weit das Auge reicht, und selbst der abgebrühteste amerikanische Regisseur lässt die Marines im Kinofilm ihre Macho-Sprüche einstellen, wenn der Kampf beginnt. Leider hat Bec diesen Punkt nie erreicht.

Die Zeichnungen tragen viel zu dieser Einschätzung bei. Bec wirft mit vielen kleinformatigen Panels um sich und schiebt nebenbei einige verstörende und deplatziert wirkende Grafiken ein. Diese sollen sicher einen Hinweis auf den Virus bzw. die unbekannte Lebensform geben, aber verständlich ist das keineswegs. Dazu gesellen sich plötzlich Ausschnitte aus Western-Comics, die mitten in der Handlung platziert sind und rein gar nichts damit zu tun haben. Das Ganze ist folglich absolut konfus, auch wenn es an den einzelnen Darstellungen der Protagonisten oder der Forschungsstation nichts auszusetzen gibt.

Bis zum Schluss bleibt fraglich, was der Splitter-Verlag dem Leser mit dieser Serie bieten will. Einen neuen SciFi-Comic mit Gruselfaktor? Würde thematisch passen, funktioniert aber nicht, wenn sich das SciFi auf ein paar coole Begriffe wie "Kyrogenetic" oder "Phaser" beschränkt und der Gruselfaktor genau so tief angesiedelt ist, wie die Temperatur auf dem Planeten Siberia. Wo wir bei einem weiteren Punkt wären: Warum heißt dieser Teil Mission Sibirien, wenn der Originaltitel Siberia lautet und auch im Comic vom Planeten "Siberia" gesprochen wird? Mit der Erdregion hat die Story folglich gar nichts zu tun. Hat der zuständige Redakteur hier etwa in aller Hast die Titelauswahl getätigt oder wie ergibt sich solch ein Fehler?

Naja, seis drum. Fans von Christophe Bec werden ganz sicher auch diesen Band verschlingen, der Rest darf ganz genüsslich zu einem anderem Comic greifen.



Fazit:
Der Start der Serie geht voll nach hinten los. Seitenlanges Rumgeprolle von Marines, ständiges Nonsens-Gequatsche und gar keine inhaltliche Basis. Eine wirkliche Story ist nicht vorhanden und folglich muss der Leser sich auch anstrengen, dass er diesen Band überhaupt bis zum Ende durchblättert. Warum so etwas auf dem deutschen Markt veröffentlicht werden muss, ist fraglich. Wer nicht unbedingt ein riesiger Anhänger des französischen Künstlers Bec ist, sollte die Finger davon lassen.

Absolute Zero 1: Mission Sibirien - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Absolute Zero 1: Mission Sibirien

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 13,80

ISBN 10:
3868693246

ISBN 13:
978-3-868-69324-9

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
Negativ aufgefallen
  • langweilige Story ohne Fortschritt
  • ewiges Rumgequatsche mit hohem Verwechslungsgrad
  • Inhalt ???
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
3
(2 Stimmen)
Bewertung
Du kannst diesen Comic hier benoten.

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Rezension vom: 13.11.2011
Kategorie: Absolute Zero
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