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Comic-Besprechung - Black Mary 3: Die Nacht des Puppenspielers

Geschichten:

Black Mary 3: Die Nacht des Puppenspielers

Autor: David Chauvel
Zeichner / Kolorist: Erwan Fages


Story:
Black Mary hat es geschafft: sie ist die Chefin aller vereinten Banden und beherrscht damit alleine die Unterwelt. Nach dem blutigen Aufstiegskampf setzt sie nun ihre Ziele höher und organisiert Streiks, um die Mächtigen und Industriellen unter ihre Kontrolle zu bekommen. Doch diese schlagen zurück und erklären dem organisierten Verbrechen den Krieg. Auch der von Mary ausgebootete Büffel scheint seine Rache zu planen. Kann Mary gegen alle Fronten bestehen?



Meinung:

Der Finix Verlag bringt nun den dritten und letzten Band der Serie Black Mary heraus, deren ersten beiden Bände 1994 und 1996 im alten Splitter-Verlag erschienen waren.

Die Serie behandelt als historischer Thriller die kriminellen Zünfte, die in ihrer Organisation ein negatives Spiegelbild der Gesellschaft ergeben. Hier hat man die Gilde der Bäcker, da die Gilde der Bettler, hier die Schreiner, da die Mörder, etc. Verstärkt wird die Umkehrung der gesellschaftlichen Verhältnisse noch dadurch, dass bei den Verbrechern eine Frau an der Spitze steht. Frauen hatten zu der Zeit in der die Handlung spielt gesamtgesellschaftlich nichts zu sagen. Damit stellt Mary allein aufgrund der Tatsache, dass sie eine Frau ist, schon eine Provokation dar. Eine, die sich die Mächtigen nicht leisten können. Aber auch nicht alle unter ihrem Kommando.

Die Handlung atmet den Geist der Revolutionen von 1789 und 1848, in denen sich die Bevölkerung gegen die Obrigkeit auflehnte und verbindet dieses mit den Widerständen der Armen gegen den Kapitalismus des industriellen Zeitalters. Damit wird auch die Unterwanderung der Gewerkschaften, was insbesondere in den USA der Fall war, deutlich gemacht. Hier existieren zwar noch keine Gewerkschaften, aber Mary schafft einen Vorläufer von ihnen. Wenngleich mit deutlich geringerer sozialer Abischt. Diese politische Aktivität zerstört das Gleichgewicht der Kräfte: hier die Verbrecher und da das vermeintlich positive Spiegelbild. Der Schein wird gestört und das führt zum Krieg. Das Aufbegehren der Unterprivilegierten kann "von denen da oben" nicht
hingenommen werden.

Der Autor David Chauvel untersucht auch in seiner "Haupt"serie Cosa Nostra auf interessante, unterhaltsame und spannende Art und Weise die Machtstrukturen des Verbrechens. Während sich Cosa Nostra aber sehr eng an die historischen Fakten hält, kann sich in Black Mary auch die Phantasie austoben. So gab es im zweiten Band einige überraschende und irritierende Fantasyeinflüsse. Im dritten Band Die Nacht des Puppenspielers sind diese zwar deutlich zurückgefahren, kommen aber nichtsdestotrotz vor. Da sie nur sporadisch auftreten, wirken sie erst recht wie ein Fremdkörper und wollen nicht so recht passen. Vielleicht sollen sie unterstreichen, dass die Ziele von Mary eine Illusion sind und sie in dem falschen Zeitalter angegangen werden. Der auftretende Junge könnte aber auch für die Unschuld stehen, welche retten kann, aber die Figuren zum Fall bringt, da sie alle im Laufe der Handlung ihre Unschuld verloren haben. Jedenfalls ist das sehr rätselhaft und Geschmackssache. Manche Leser könnten bei diesen Fantasyelementen einen zusätzlichen Kick gewinnen. Andere dürfte das komplett abschrecken, da so der historische Kontext verlassen wird. Was schade wäre, denn der Band ist sehr spannend und kurzweilig geworden.

Zeichnerisch pflegt Erwan Fages einen detaillierten und realistischen Strich, der manchmal etwas mehr Dynamik hätte vertragen können, aber sehr stimmungsvoll ist.



Fazit:

Ein würdiges Ende der Serie. Die Fantasyelemente des zweiten Bandes sind hier deutlich reduziert worden und die Machtstrukturen werden erheblich ausführlicher untersucht. Das ist spannend und sehr kurzweilig.



Black Mary 3: Die Nacht des Puppenspielers - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Black Mary 3: Die Nacht des Puppenspielers

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Finix Comics

Preis:
€ 12,80

ISBN 10:
978-3941236479

ISBN 13:
978-3941236479

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Untersuchung von Machtstrukturen
  • detaillierte Zeichnungen
  • Spannung
Negativ aufgefallen
  • Fantasyelemente wirken als Fremdkörper
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(4 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 10.09.2011
Kategorie: Black Mary
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