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Comic-Besprechung - Hot Rock

Geschichten:

Hot Rock (Rolling Stone)

Autor: Donald Westlake, Lax
Zeichner / Colorist: Lax


Story:

Der vom Pech verfolgte Dieb John Dortmunder wird aus dem Gefängnis entlassen, vor dessen Toren schon sein Kumpel Kelp wartet, um ihm einen großen Coup vorzuschlagen. Der Botschafter eines afrikanischen Landes möchte von Ihnen das sie einen wertvollen Diamanten aus einem Museum stehlen. Zunächst gelingt der Coup auch, aber das Pech ist hartnäckig und so muss die Bande von Dortmunder gleich mehrere Einbrüche begehen.



Meinung:

Um gleich etwas Verwirrung zu schaffen: der vorliegende Band wird unter dem Titel Rolling Stone beworben und so auch im Internet angeboten, wobei auf dem Cover selber Hot Rock steht. Deswegen wird im folgenden der Band Hot Rock genannt.

Lax alias Christian Lacroix adaptierte mit Hot Rock einen Roman von Donald Westlake, der auch unter seinem Pseudonym Richard Stark Krimis geschrieben hat. Hot Rock wurde als Roman unter dem Titel Finger weg von heißem Eis veröffentlicht und bereits 1972 unter dem Titel Vier schräge Vögel mit Robert Redford verfilmt.

Eine Adaption ist immer ein Thema für sich. Von der Übertragung eines Mediums in ein anderes müssen die jeweiligen medialen Spezifika angewendet werden und somit die des anderen weggelassen werden. Wird nun ein Roman in ein Comic übertragen, gilt es, die Spezifika des einen, Sprache, in die des anderen, Bilder, zu übersetzen. Lax gelingt das zum größten Teil, aber leider nicht komplett. Er verlässt sich doch noch zu sehr auf die Sprache (wahrscheinlich als Huldigung an die benutzte Sprache von Westlake) und lässt den Off-Kommentar manchmal die Oberhand gegenüber den Bildern gewinnen. Das ergibt recht häufig einen stolprigen Rhythmus, da Bilder einmal nur zur Illustration des Off-Kommentars gelten und ein um das andere Mal nur der Off-Kommentar die Handlung vorantreibt. Manchmal laufen auch beide nebeneinander her und die beiden Elemente kämpfen um die Oberhand. Das macht das ganze nicht sonderlich flüssig zu lesen.


Schade eigentlich, denn der Stoff ist durchaus witzig, spannend und dramatisch. Auch Actionfreunde kommen auf ihre Kosten. Aber so richtig will es nicht zünden. Dabei ist alles vorhanden, was eine kurzweilige Story ausmacht. Die Geschichte steigert sich und die Ganoven geraten von einer Situation in die andere, die nicht nur logisch konstruiert sind, sondern auch immer absurder werden und das ganze recht spannend macht. Vor allem hindert die absurde Story den Stoff auch daran, die immer gleichen Heist-Stories noch einmal neu aufzuwärmen, was die Geschichte von dem Gros abhebt. Insgesamt also ein sehr kurzweiliges Vergnügen. Nur die Charaktere bleiben stellenweise etwas blaß.

Die Zeichnungen sind aber sehr gelungen. Sowohl die Action als auch die Komik überzeugen. Zum einen durch die Dynamik und zum anderen durch die mimische Gestaltung. Die Kolorierung schafft eine gelungene Noir-Stimmung. Auch bei den Szenen am Tag ist nie eine satte Farbe vorhanden, sondern nur ein fahles Weiß, das schon in das Grau übergeht. Ausgeprägte Farben kommen nur bei den Explosionen vor, die deswegen gut wirken. Vor allem die Verwischung der Zeichnungen mit einem sichtbaren Pinselstrich ist eine sehr gute Idee. Manche mag das Befremden, da es zu Lasten von Konturen geht. Aber genau das ist das Ziel: durch die Verwischung wird die Halbwelt geschaffen, das Fehlen der Grenzen von Gut-und-Böse und zeigt, dass alles zwielichtig ist und nur Graustufen vorherrschen.



Fazit:

Eine etwas holprige Romanadaption, die den Gleichklang von Bild und Off-Kommentar nicht immer hinbekommt. Das lässt die Gags, die Dramatik und die Action nicht immer zünden. Dennoch ist der Band ein kurzweiliges Vergnügen, wozu die Zeichnungen, die Kolorierung und die Effekte erheblich beisteuern.



Hot Rock - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Hot Rock

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Schreiber und Leser

Preis:
€ 17,80

ISBN 10:
3941239635

ISBN 13:
978-3-941-23963-0

96 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Kolorierung
  • verwischte Pinselstriche
  • Action, Witz und Dramatik
  • glaubwürdig, trotz absurder Situationen
Negativ aufgefallen
  • nicht immer flüssig zu lesen
  • kein Gleichklang zwischen Zeichnungen und Off-Kommentar
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2
(1 Stimme)
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Rezension vom: 22.08.2011
Kategorie: One Shots
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