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Comic-Besprechung - Avengers 3

Geschichten:

Ohne Titel (Avengers 3)
Autor:
Brian Michael Bendis; Zeichner: John Romita jr.; Tusche: Klaus Janson ; Farben: Dean White

Ohne Titel (New Avengers 3)
Autor:
Brian Michael Bendis; Zeichner: Stuart Immonen; Tusche: Wade von Grawbadger; Farben: Laura Martin



Story:

Apocalypse kommt aus einer anderen Zeit hereingepurzelt und bereitet den Rächern viel Ungemach, die es erst einmal mit ihm und seinen apokalyptischen Reitern aufnehmen müssen. Dabei steht eigentlich etwas ganz anderes im Vordergrund. Dank des Wonder Man ist die Zeitmaschine allerdings erstmal wieder kaputt und muss von Noh-Varr neu zusammen gebastelt werden. So richtig aus dem Tritt wollen die Aktionen nicht kommen. Erst als sich das Team aufteilt, scheinen sie für einen koordinierten Angriff bereit.

Etwas wackerer schlagen sich die New Avengers, auch wenn sie eines ihrer Team-Mitglieder verloren haben. Während sie sich mit dem Ende der Welt und Heerscharen von Dämonen auseinandersetzen müssen, schwebt der in einer unbekannten Dimension. Wer konnte ahnen, dass er damit dem geheimnisvollen Gegner eher auf den Fersen ist, als dies Dr. Strange und Doktor Vodoo mit all ihren Kräften vermochten. Wie gegen einen Gegner kämpfen, der bisher unantastbar scheint und auch noch enge persönliche Verbindungen zu einem der Helden hat.



Meinung:
Lasst es Euch gesagt sein, dass Ende ist nah! ... mal wieder. Als Otto-Normal-Bürger des Marvel-Universums ist man höchstwahrscheinlich schon ziemlich abgebrüht, was Untergangsszenarien angeht. Da wird auch die neueste Krise, oder genauer: die neuesten Krisen, gelassen angegangen. Vielleicht ist auch der Überblick schon längst verloren gegangen. Während im ersten Teil von Avengers 3 der Zeitstrom zerstört wurde und auf einmal Apocalypse dämonische Reiter das Rächer-Hauptquartier unsicher machen, scheint bei den New Avengers im zweiten Teil das Tor zur Hölle geöffnet worden zu sein und keiner weiß, wo der Schlüssel zum wieder abschließen zu finden ist.

Von allzuviel Erklärungen, ob des zeitlichen Rahmens dieser doch sehr unterschiedlichen Katastrophen und eventuellen Problemen wegen ihrer Gleichzeitigkeit, scheint Brian Michael Bendis augenscheinlich nicht viel zu halten. Es passiert halt einfach. Die Kontinuität, die bei manchen Fans bereits die Züge eines außerordentlichen Fetischs besitzt, wird hier großzügig ignoriert, was sich auch an einer Aussage Spider-Mans exemplarisch festmachen lässt. Da lamentiert er bei den Rächern doch tatsächlich darüber, er hätte besser zu Cage gehen sollen, also den New Avengers. Ein paar Seiten weitergeblättert erkennt man jedoch, er IST auch zu Cage gegangen. Ob Kang da den Zeitstrom schon viel früher durcheinander gebracht hat?

Vermutlich nicht, weshalb man leichte Ungereimtheiten sportlich nehmen sollte. Bei Stirb Langsam 4.0 wundert man sich ja auch nicht, wenn John McClane nicht nachlädt oder was er da eigentlich alles auf dem Kampfjet macht. Actionkino in Comicform, mehr sollte man von Avengers aktuell nicht erwarten. Und das ist auch nicht allzu schlimm. Seltsamerweise beginnt man etwas unruhig zu werden, wenn die Helden weiterhin an Randgeschehen hängen (Apocalypse) und das eigentliche Problem immer noch nicht an der Wurzel gepackt haben. Hat einen das böse, böse Fernsehen und das ach so schnelllebige Internet so ungeduldig gemacht, dass man nach drei Ausgaben schon hibbelnd auf dem Stuhl sitzt und denkt: Wann geht es denn jetzt los? Wann geht es denn jetzt los?

Mag daran liegen, dass die Rächer seit dem Ende der Debütausgabe immer noch nicht viel weiter gekommen sind als bisher. Erst funkte Wonder Man dazwischen, dann Apocalypse und seine Reiter, die aus irgendeiner anderen Zeit in die Gegenwart geworfen wurden. Erst jetzt heißt es endgültig „Rächer sammeln“ und auf geht es. Andere Serien wären zu diesem Zeitpunkt schon längst über ihren Mittelteil hinaus. Bei Avengers fängt man gerade erst an. Kein Wunder also, dass Wolverine immer wieder sagt: „Das ist nicht der Kampf.“

Etwas weiter sind da schon die New Avengers unter Führung von Luke Cage. Denen fällt im wahrsten Sinne des Wortes gerade der Himmel auf den Kopf. Eine Kaltwetterfront bildet sich aus, nachdem das Hoch „Gustav“ über Manhattan einiges an Feuchtigkeit heranbrachte. Es ist mit akuten Dämonenschauern zu rechnen. Zum Wochenende ziehen sich die Wolken weiter zusammen und neben etwas Regen könnte die gesamte Welt untergehen. So, oder ähnlich müsste nach den aktuellen Ereignissen die Wettervorhersage für den Big Apple sein. Als New Yorker ist man aber daran gewöhnt, haben die Helden der Stadt die Lage doch zumeist im Griff. Sie wären allerdings etwas beunruhigt, wenn sie erführen, dass selbst der fähige Magier Dr. Strange und der geheimnisvolle Doktor Voodoo nicht den Schimmer einer Ahnung haben, wer hinter der Jagd nach dem Auge Agamottos steckt. Der Leser ist am Ende schlauer, die New Avengers (bis auf Iron Fist) dagegen erstmal nicht.

Wie auch, wenn sie gleich ihren Kollegen bei den Rächern nicht die Ursache bekämpfen, sondern die Auswirkungen. Ben Grimm, Spider-Man, Wolverine, Luke Cage, Mockingbird, Ms. Marvel, Jessica Jones, ja selbst Victoria Hand helfen tatkräftig bei der Dämonenklopperei mit, die von Stuart Immonen wieder mit wunderbaren Zeichnungen beehrt wird. Wer übrigens des Englischen mächtig ist und eine ebenfalls von Stuart Immonen inszenierte, allerdings etwas aberwitzigere Dämoneninvasion erleben möchte, der sollte einmal das abgedrehte Nextwave: Agents of Hate ins Auge fassen, erdacht vom ebenso abgedrehten Warren Ellis. Eine äußerst amüsante, leider viel zu kurzlebige kleine Serie.

Aus dem bisher Gesagten wird deutlich, allzu viel Handlung findet sich nicht auf den knapp 52 Seiten von Avengers 3. Dennoch kann Brian Michael Bendis immer wieder neben den üblichen Standard-Heldenkämpfen kleine Szenen unterbringen, die den Protagonisten zumindest einen kleinen charakterlichen Schliff geben und ihnen teilweise sogar extra Sympathiepunkte einbringen. So geschehen bei Victoria Hand, die eher unfreiwillige Ergänzung zu den New Avengers. Die ersten beiden Seiten des zweiten Teils sind allein ihr gewidmet, wie sie sich auf amüsante Weise über ihre Rekrutierung aufregt. Solche Sequenzen runden die Geschichten ab und geben ihnen ihren eigenständigen Charme. Denn Superheld A gegen Superschurke C antreten zu lassen, kann ja eigentlich jeder. Die Dinge zwischen den Zeilen kreieren die Stimmung und da kann man Bendis aktuell nicht viel vormachen.



Fazit:

Es wird sich auf die Omme gehauen, dass sich die Balken biegen. Leider beackern die Rächer noch irgendwelche Nebenschauplätze, obwohl die Musik ganz woanders spielt. Unterdessen liegt die Latte bei den New Avengers bereits etwas höher. Die Apokalypse beginnt und der Feind zeigt zum ersten Mal sein wahres Gesicht. Actionkino als Comic, je nach Wunsch mit oder ohne Popcorn. Aber zu lange sollte gerade der erste Teil die Hauptgeschichte nicht schleifen lassen.




Avengers 3 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Avengers 3

Autor der Besprechung:
Alexander Smolan

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 4,95

52 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Action ohne Ende
  • mal wieder Romita und Immonen
Negativ aufgefallen
  • Ungereimtheiten bei der Kontinuität
  • gerade der erste Teil sollte in die Pötte kommen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
3
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 15.06.2011
Kategorie: Die Rächer
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