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Comic-Besprechung - Eagle 1

Geschichten:
Band 1
Autor: Kaiji Kawaguchi, Zeicher: Kaiji Kawaguchi, Tuscher: Kaiji Kawaguchi

Story:
Kenneth Yamaoka hat nur eines im Sinn, er will Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden. Er ist teilweise japanischer Abstammung, was die Bekanntgabe seiner Kandidatur zu einer noch größeren Überaschung macht. Den Reporter Takashi Jo interessiert es allerdings so gut wie überhaupt nicht, hat er doch genug damit zu tun, seine, bei einem Unfall mit einer Gasleitung ums Leben gekommene Mutter, für die Polizei zu identifizieren. Mit der Mutter stirbt auch Takashis Hoffnung je etwas über seinen Vater zu erfahren... Er ist noch kaum mit den Formalitäten und Erledigungen um den Todesfall fertig, als er von seiner Zeitung „abkommandiert“ wird um in Washington über den Präsidentschaftswahlkampf Yamaokas zu berichten, eine Entscheidung die mehr von Yamaoka und seinem Wahlkampfteam selber, als von entsprechenden Personen beim Blatt, getroffen wurde. Kaum in Washington angekommen, lernt Takashi auch schon den ambitionierten Präsidentschaftskandidaten und sein Team kennen, darunter auch Kennehts Adoptivtochter Rachel, die als Pressesprecherin quasi für Takashi zuständig ist und bekommt ein paar Eindrücke von dem Tagesablauf eines Spitzenpolitikers. Am Rande einer großen Veranstaltung erfährt Takashi dann auch, warum gerade er ausgewählt wurde, über Yamaoka zu schreiben... In Boston lernt Takashi einige Tage später, die Familie Yamaokas kennen. Yamaoka bietet kurz danach einem zweifelhaft erscheinenden Mann, der auch andere Politiker zu seinen „Klienten“ zählt, viele Millionen Dollar an, wenn er ihm dafür hilft, den Wahlkampf zu gewinnen. Als es in Yamaokas Wahlkampfteam darum geht, wie man wann welchen Konkurenten am Besten eins auswischt, wird Takashi klar, wie gefährlich er als „unehelicher Sohn für einen angehenden Präsidenten“ werden kann...

Meinung:
Eine super Story, die Kawaguchi da hingelegt hat. Während die Geschichte am Anfang noch ein bisschen vorhersehbar auf ein, zwei Elementen rumtritt, geht es danach richtig los. Der Alltag eines Politikers wird sehr realistisch beleuchtet. Der eine Wahlkampfberater macht sich Sorgen, weil sein Chef das Gesicht verlieren könnte, wenn er nicht von jeder Speise beim Essen mit den Italienern probiert, oder ob ihm auch ja nicht vom, von einem kleinen Mädchen gebackenen Kuchen schlecht werden könnte. Der andere sinniert darüber, wie man am Besten den Konkurrenten zu Fall bringt und danach seine Prozente erschleicht. Zur Wahl stehen dabei zum Beispiel eine mögliche (wobei dieses möglich gerade einmal aus zwei Abendessen auf dem Hotelzimmer besteht) Affäre des einen Gegners mit seiner Assistentin oder auch ein Hinweis auf „Spendenproblemchen“ beim anderen Gegenspieler. Die dabei entstehenden Dialoge könnten wahrscheinlich entnommen sein, aus einer Wahlkampfrunde in der realen Welt, so realistisch sind sie geschrieben. Auch einge Namen sind offensichtlichst aus unserer Welt übernommen, so heißt einer der Gegenkandidaten Nore und desöfteren wird die „Clytonregierung“ erwähnt. Gut dargestellt wird auch der Einfluß der wenigen reichen und berühmten Persönlichkeiten auf die Politik, so besitzt Kenneth Yamaoka neben1bei auch eine Bank. Noch stärker und wichtiger ist jedoch der Einfluß der Presser, zu der ja auch Takashi Jo zählt. Wer bei der Presse unten durch ist, ist bei den Wählern auch untendurch. Entsprechend wird auch die Presse behandelt. Streng aber gut. Die Tatsache, dass Takashi der Sohn von Yamaoka ist, scheint erst nicht so wichtig, jedoch stellt der Autor, wenn man so will klar, dass dies der Fall sein wird, wenn es darum geht, ob Takashi wirklich auf Yamaokas Seite steht, schließlich könnter er viel gegen ihn ausrichten. Interessant wird sicher auch noch der Konflikt zwischen Alex und seinem Vater und ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Tod der Mutter und Yamaoka werden. Auch wenn die Thematik es eigentlich geradezu herausfordert ist der Band auf keinen Fall zu textlastig geworden, sondern eigentlich genau richtig was die Anzahl der Sprechblasen betrifft. Das Ganze ist von auch Kaiji Kawaguchi auch recht solide gezeichnet worden, jedoch kann man von den unzähligen „Anzug“ Szenen kaum auf wirkliche zeichnerische Talente schließen, da Kaiji mit keiner Szene wirklich gefordert scheint. Als Fazit kann man sagen, dass es sich bei Eagle um einen Manga handelt, den es so, zumindest in Deutschland noch nicht gegeben hat und der vorallem durch seine Ehrlichkeit und seine Seitenhiebe an die Politiker unserer Zeit hervorsticht. Die Entwicklungsansätze für mehrere spannende Stories sind gegeben und so lässt sich der Band nicht nur Leuten empfehlen, die genug vom herkömmlichen Comicmachwerk aus Japan haben, sondern auch denen, die sich sonst vielleicht nicht so sehr mit Comics aus dem asiatischen Raum beschäftigt haben. Auch jemand, der sich einfach nur für Politik interessiert und keine Angst einmal etwa neues auszuprobieren, könnte mit diesem Band gut beraten sein.

Fazit:


Eagle 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Eagle 1

Autor der Besprechung:
Benjamin Hofmann

Verlag:
Egmont Manga

Preis:
€ 6,50

ISBN 10:
ISBN 3-89885-570-8

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Politik in leicht zugänglicher Form
  • Realistische Charaktere
  • Es wird eine spannende, engstens an die Realität angebundene, Geschichte erzählt, ohne dass der Autor dabei zu sehr Position bezieht.
Negativ aufgefallen
  • Die eigentliche Überaschung des Bandes wird schon auf der Rückseite verraten.
  • Kaum eine Szene, in der gerade mal niemand in Anzug, Smoking oder zumindest ohne Krawatte herumläuft
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 16.06.2002
Kategorie: Eagle
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