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Comic-Besprechung - The Punisher: Garth Ennis Collection 7

Geschichten:


Oben ist unten und Schwarz ist Weiß
Autor: Garth Ennis, Zeichner: Leandro Fernandez, Inker: Scott Hanna, Scott Koblish, Colorist: Dan Brown

Die Sklavenhändler
Autor: Garth Ennis, Zeichner: Leandro Fernandez, Inker: Scott Hanna, Scott Koblish, Colorist: Dan Brown



Story:

In Oben ist unten und Schwarz ist Weiß will der Mafiosi Nicky Cavella seine Rache an dem Punisher mit einem Aufstieg an die Spitze des organisierten Verbrechens verbinden. Er verspricht den anderen Bossen, den Punisher zu töten, wenn diese ihn zu dem Anführer machen. Um den Punisher aus der Reserve zu locken, lässt er das Grab von Castles Familie öffnen und schändet die Leichen. Doch Frank Castle kommt nicht zu ihm, sondern mordet sich unerbittlich durch die Stadt. Unerwartet bekommt Cavella Unterstützung von einem

CIA-Mann. Aber auch Castle bekommt eine Verbündete. In Die Sklavenhändler stolpert Castle über eine junge Frau, die ihm von Mädchenhändlern berichtet, die ihr Baby getötet haben. Von einer ihm bekannten Sozialarbeiterin holt sich Castle weitere Informationen und schnell gelangt er zu einem Schluß: diese Menschen verdienen es nicht zu leben. Doch die Mädchenhändler sind nicht nur gut organisiert, sondern auch psychopathische Ex-Soldaten, die ihr Handwerk während des Balkankrieges gelernt haben. Der Kampf wird erbarmungslos.



Meinung:

In der The Punisher: Garth Ennis Collection werden immer zwei bereits erschienene Bände zusammengefasst. Ob nun Zufall oder nicht, aber beide große Stories (im Original Punisher Max 19 - 30) kann man unter dem Stichwort "Wut" zusammenfassen. Natürlich ist Wut bei dem Punisher immer vorhanden. Schließlich befindet er sich auf einem immerwährenden Rachefeldzug. Aber hier wird die Wut noch gesteigert. Durch die Schändung des Grabes seiner Familie wird der Punisher natürlich richtig sauer. Mit kaltem Hass mordet er sich durch die Straßenschluchten. Aber auch die anderen Charaktere stecken voller Zorn. Der verrückte und sadistische Mafiosi ebenso wie die CIA-Charaktere Rawlins und O`Brien (deren Bekanntschaft man schon in Mütterchen Rußland gemacht hatte und die auch in Mann aus Stein noch zentrale Rollen spielen werden) sind von Wut und Hass zerfressen. Ennis hat mit Rawlins übrigens einen Kotzbrocken par excellence geschaffen. Passend zu der großen Wut ertrinken die Seiten in Blut. Paradoxerweise macht diese Wut den Punisher wieder etwas menschlicher. Anstatt der stoischen Killermaschine begegnet hier dem Leser ein Mann, der durchaus noch zu menschlicher Regung fähig ist. Er nimmt es noch persönlich und zeigt auch positive Gefühle gegenüber O`Brien, die auch etwas tiefer gehen und zu einer Affäre führen. Generell ist der Band psychologisch sehr dicht, was gerade auch die Bösen betrifft. So werden die Mafiosi auch psychisch zerstört und ihre charakterliche Deformiertheit herausgestellt.

In Die Sklavenhändler wird selbst der Punisher noch schockiert von den bösen Machenschaften mancher Menschen. Und diese Wut und der Hass überträgt sich auch auf den Leser. Denn die Methoden und die Tatsachen des Mädchenhandels und der Umgang mit den Frauen ist so realitätsnah, dass es kaum zu ertragen ist. So fehlt in dieser Story auch jeglicher Humor und es beginnt im Magen zu brodeln. Man ist gar versucht dem Punisher zuzujubeln, wenn er die Sklavenhändler beseitigt. Dieser Band ist engagiert und klärt den Leser trotz aller Fiktion auch über Fakten auf. Ennis schildert die Gleichgültigkeit der Gesellschaft, was einen ebenso empört. Auch diejenigen die helfen, helfen sollen und helfen können, können irgendwann nicht mehr. Nachdem Castle wieder einige Frauen befreit hat stöhnt die engagierte Sozialarbeiterin: "Jetzt hat er mir wieder vier aufgehalst. Dieses Arschloch." Die Scheinheiligkeit kommt in diesem Satz gut zur Geltung. Helfen ja, aber bloß nicht die Hände schmutzig machen. Ennis schildert alle Grausamkeit, manches davon glücklicherweise nicht im Bild, und da es nicht weit von der Realität entfernt ist, wird der Leser gut einbezogen. Kein Lächeln kommt vor beim lesen dieser engagierten, ernsten, brutalen aber auch wichtigen Story. Vielleicht eine der wichtigsten Geschichten, die Ennis jemals geschrieben hat und im Unterhaltungsgewand die Leser wachrüttelt.

Das Artwork von Leandro Fernandez ist bestechend und vermag es, Akzente zu setzen. Manche sind zwar offensichtlich, wie das heranzoomen an das sich rot verfärbene Punisheremblem als er von den Machenschaften der Mädchenhändler erfährt, aber wirkungsvoll. Die hervorragend gesetzten Farben unterstreichen das kongenial. Manchmal werden manche Details bei den äußerst blutigen Szenen von den Farben auch gnädig überdeckt. So verlieren sich manche Körperteile und Augen in den blutigrot eingefärbten Panels.



Fazit:

Zwei psychologisch sehr dicht erzählte Stories, die den Punisher auch wieder etwas menschlicher zeigen. Die erste Storyline bildet eine Kontinuität mit anderen Erzählbögen, kann man aber auch allein lesen und seinen Spaß damit haben. Was den Band aber zu einem Pflichtkauf macht ist Die Sklavenhändler. Die Geschichte lässt keinen kalt und schockiert mit einer Realitätsnähe, die manchmal kaum zu ertragen ist. Zugreifen.



The Punisher: Garth Ennis Collection 7 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

The Punisher: Garth Ennis Collection 7

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 24,95

ISBN 10:
3862011569

ISBN 13:
978-3862011568

284 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Story
  • psychologisch dicht erzählt
  • Realitätsnähe
  • Engagement
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 03.06.2011
Kategorie: Punisher
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