London, 1967. Jasper Johns, der charismatische Sänger der –fiktiven- Rockgruppe Queen Bees verbrennt in seinem Schloss in Schottland unter mysteriösen Umständen. Schnell wird der Fall als Selbstmord zu den Akten gelegt. Jaspers Freund, dem gefragten Guru Indranath Ray, wird wenig später ein geheimnisvoller Brief mit einer Filmrolle darin zugeschickt. Darauf ist zu sehen, wie Jasper eine Frau brutal vergewaltigt. Anscheinend nahm der umstrittene Star mit dem Hang zum Okkulten an satanischen Ritualen teil, an denen auch etliche Größen aus der Politik beteiligt waren. Indranath beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Und er ist nicht der Einzige, die jamaikanische Zeitungsreporterin Cassandra Jones, eine mutige, aber oftmals auch unbesonnene junge Frau, wittert eine große Story und vermutet, dass es sich bei dem angeblichen Selbstmord in Wirklichkeit um Mord handelt. Ihre Ermittlungen bringen beide in große Gefahr…

 

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Comic-Besprechung - Swinging London

Geschichten:

Swinging London/ Dead End Street 1+2

Autor: Thomas Bénet und Christian de Metter
Zeichner/ Colorist: Christian de Metter



Story:

London, 1967. Jasper Johns, der charismatische Sänger der –fiktiven- Rockgruppe Queen Bees verbrennt in seinem Schloss in Schottland unter mysteriösen Umständen. Schnell wird der Fall als Selbstmord zu den Akten gelegt. Jaspers Freund, dem gefragten Guru Indranath Ray, wird wenig später ein geheimnisvoller Brief mit einer Filmrolle darin zugeschickt. Darauf ist zu sehen, wie Jasper eine Frau brutal vergewaltigt. Anscheinend nahm der umstrittene Star mit dem Hang zum Okkulten an satanischen Ritualen teil, an denen auch etliche Größen aus der Politik beteiligt waren. Indranath beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Und er ist nicht der Einzige, die jamaikanische Zeitungsreporterin Cassandra Jones, eine mutige, aber oftmals auch unbesonnene junge Frau, wittert eine große Story und vermutet, dass es sich bei dem angeblichen Selbstmord in Wirklichkeit um Mord handelt. Ihre Ermittlungen bringen beide in große Gefahr…

 



Meinung:

Swinging London wird bei Schreiber & Leser unter dem Label "noir" veröffentlicht- zu Recht, denn hier wird eine äußerst düstere Geschichte erzählt, voller Verbrechen, Gewalt und dunkler Machenschaften, noch dazu angereichert mit einer Portion Übersinnlichem. Das pulsierende Treiben im London der 60er Jahre wird gut eingefangen, allein schon aufgrund der zahlreichen Kurzauftritte namhafter Prominenter dieser Zeit, darunter Michael Caine, Janis Joplin, Mick Jagger, Jimi Hendrix und sogar William S. Burroughs (am Schießstand!).

Leider schafft es der Erzähler dennoch nicht seine Leser wirklich mitzureißen, großartige Spannung will sich einfach nicht einstellen. Schlimmer noch, obwohl hier Frauen aufs widerwärtigste missbraucht, gefoltert und getötet werden, lässt einen deren Schicksal seltsam unberührt. Insgesamt meint man, die ganze Story schon einmal irgendwo anders - und besser- gelesen oder gesehen zu haben. Durch die übersinnlichen Fähigkeiten des Gurus kommt darüber hinaus eine übernatürliche Komponente ins Spiel, die stellenweise recht unpassend und aufgesetzt wirkt. So hat Indranath wiederholt Visionen von einer geheimnisvollen Frau, deren Identität nie geklärt wird- warum, weshalb, wozu die blasse Schönheit durch seinen Kopf spukt und was denn nun ihre wahre Natur ist, wird nie wirklich geklärt. Betrachtet man den Schluss des Comics, drängt sich der Eindruck auf, dass sie nur dazu dient, um die Geschichte interessanter zu machen und dem Leser Kopfzerbrechen zu bereiten. Was allerdings kaum der Fall sein wird, denn die meisten werden den Band mit einem beifälligen Nicken ins Regal packen und allenfalls noch einmal hervorziehen, um die durchaus gelungenen Zeichnungen zu betrachten.

Deren Schöpfer, Christian de Metter, kennt man in Deutschland als Zeichner der Comicadaption des Romans und Films Shutter Island, welche ebenfalls bei Schreiber & Leser erschienen ist. So ist es auch sein kräftiger, manchmal etwas kruder Strich und die ungewöhnliche Farbgebung, die Swinging London über das Mittelmaß hinausheben und wesentlich zur unheilvollen Atmosphäre beitragen. Die Kolorierung hält sich dabei nicht wie sonst üblich genau an die Umrisslinien aus Tusche, sondern besteht eher aus sich stetig überlagernden Farbflächen, in etwa wie ein sehr unsauberer Siebdruck mit größtenteils schmutzigen Farben. Dagegen setzen sich Indranaths Visionen deutlich ab, für diese verwendet der Künstler einen malerischeren Stil und bedient sich greller Gelbtöne.



Fazit:

Swinging London macht es einem nicht unbedingt leicht, sich ein Urteil zu bilden. Andererseits sind da die tollen, atmosphärisch dichten Zeichnungen, andererseits kann die etwas überfrachtete Geschichte um Rockmusik und Ritualmorde nicht wirklich überzeugen, freilich ohne ein Totalausfall zu sein. Unterm Strich bleibt ein ambitionierter, aber am Ende doch eher mittelmäßiger Comic, der aber vermutlich seine Fans finden wird. Wer ein ausgeprägtes Faible für die 60er Jahre hat, den dürfte die Geschichte allein aufgrund des Settings durchaus ansprechen.



Swinging London - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Swinging London

Autor der Besprechung:
Anne-Sophie de Millas

Verlag:
Schreiber und Leser

Preis:
€ 19,80

ISBN 10:
9783941239623

ISBN 13:
978-3941239623

94 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • hervorragende Zeichnungen
  • Hippie- Ära mal anders
Negativ aufgefallen
  • Story nur oberer Durchschnitt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 14.04.2011
Kategorie: One Shots
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