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Comic-Besprechung - John Constantine - Hellblazer 10: Spritztour

Geschichten:

Autor: Andy Diggle
Zeichner: Leonardo Manco, Danijel Zezelj
Colorist: Lee Loughridge



Story:

John Constantine ist am Ende. In letzter Zeit musste er nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes durch die Hölle gehen, sondern durch den Verlust seiner Freunde ist er auch sehr geschwächt. Es wird ihm bewußt und so nimmt er den Auftrag eines Gangsters an, um den Tod von dessen Tochter zu untersuchen. Als Gegenzug bekommt er die Gelegenheit wieder in das mittlerweile ehemalige Irrenhaus Ravenscar zurückzukehren, in dem er nach den Ereignissen in Newcastle lange gewesen ist. Hier stellt er sich seinen inneren Dämonen, um wieder zu alter Stärke zu gelangen. Und die braucht er auch, da er es nicht nur mit alten keltischen Ritualen zu tun bekommt, sondern sich auch Gefahr aus dem tiefsten Afrika anbahnt.



Meinung:

Spritztour sammelt die Originalhefte 230 bis 239 und spielt zeitlich nach der Storyline von Denise Mina (Empathy is the Enemy / The Red Right Hand).

Constantine musste in den letzten Bänden wahrlich durch die Hölle und stand ziemlich alleine da. Man hat sich schon langsam gefragt, wie es wohl weitergehen mag, da fast alle Freunde und Nebencharaktere der Hauptfigur langsam das zeitliche segneten. Andy Diggle (The Losers, Daredevil) macht genau das richtige. Er dreht nicht alles auf Null, sondern lässt zunächst den Helden seine verzweifelte Lage erkennen. Folglich geht es um den psychischen Wiederaufbau des Charakters von Constantine. Es fängt nicht von null an, aber es gibt einen neuen Anfang. Um wieder zu Stärke zu gelangen muss sich Constantine den eigenen Dämonen stellen. Er besiegt sie, nimmt sie an und fühlt sich wieder stark und vor allem sicherer. Duch diesen geschickten Kniff ermöglicht es Diggle, dass Constantine wohl wieder in den nächsten Bänden mehr Kontakte knüpfen kann, welche er und der Leser wirklich dringend braucht. Denn eine lange Comicreihe lebt schließlich auch durch die Nebenfiguren. Und gerade bei Hellblazer kann man schön viele skurrile Figuren einbauen. Hier gibt es immerhin ein Wiedersehen mit zwei alten Bekannten: Map und dem afrikanischen Magier aus Erbsünde.

Aber Diggle verfällt nicht in einen Actionrausch und liefert ein paar gesammelte One-Shots mit Abenteuern ab. Zum einen muss Constantine hier auch einige Niederlagen einstecken. Manche Stories stehen für sich, schließen aber den Kreis zu vorhergehenden. Vor allem die letzte, schockierend und sehr brutal, ist nicht nur ein sehr spannender Cliffhanger für den nächsten Band, sondern schließt auch einen erzählerischen Kreis zu den ersten Bänden Erbsünde.

Was die Stories zudem auszeichnet, ist ein starker Bezug zu der gesellschaftlichen Realität. In den letzten Jahren gab es in England eine ganze Reihe von Morden an Teenagern, oft von Teenagern verübt. Besonders in den städtischen Vororten und Randbezirken hat sich das Gewaltpotential gesteigert. Auch der verfehlte soziale Wohnungsbau und skrupellose Geschäftstechniken von Immobilienhaien haben für eine ungesunde Stimmung gesorgt. Alle diese Aspekte kommen in diesem Band vor und liefern eine spannende Story ab, die durch diese Einbindung in gesellschaftliche Tatsachen trotz aller Horrorelemente eine bedrückende Realität schafft und schildert. Aber das ist ja schon immer ein großer Pluspunkt des Hellblazers gewesen: das sich gesellschaftliche und politische Strömungen in den Heften durchaus wieder finden. Und man weiß bisweilen nicht, was der größte Horror ist: Jugendliche, die Kinder überfahren oder alte keltische Druiden.

Die Zeichnungen von Leonardo Manco und Danijel Zezelj sind leicht expressionistisch und versinnbildichen hervorragend eine aus allen Fugen geratene Welt und sind dennoch gut konsumierbar. Gut, an besonderen graphischen Einfällen ist nicht viel zu finden, aber der Effekt mit dem Filmriss, wenn einige Charaktere ausrasten, ist gut gelungen. Auch das sich dann die Panelstruktur total auflöst. Auch die Farbgebung von Lee Loughridge passt sehr gut dazu und dient vor allem, wie für amerikanische Comics üblich, der Story.



Fazit:

Constantine wird langsam zu alter Stärke zurückgeführt. Das er hier auch Niederlagen einstecken muss, macht den Band aber umso spannender, da man fortan nicht mehr sicher sein kann, ob er immer gewinnt. Die Verbindung von gesellschaftlichen Tatsachen und Horror sorgt für eine richtige Beklemmung und die letzte Story lässt den Leser sehnsuchtsvoll auf den nächsten Band warten.



John Constantine - Hellblazer 10: Spritztour - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

John Constantine - Hellblazer 10: Spritztour

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 29,95

ISBN 10:
9783862011438

ISBN 13:
978-3862011438

244 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Story
  • Niederlagen beim Held
  • Verbindung gesellschftliche Zustände / Horror
  • Bezugnahmen auf alte Stories
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 06.04.2011
Kategorie: Hellblazer
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