Tsukiko Ômachi ist Ende 30, Angestellte, allein stehend. Ihr Leben verläuft in reichlich unspektakulären Bahnen. Als sie wieder einmal in ihrem Stammlokal einkehrt, sitzt am Tresen zufälligerweise ihr alter Japanischlehrer Harutsuna Matsumoto aus der Oberschule neben ihr.

Die beiden kommen ins Gespräch und stellen rasch fest, dass sie mehr gemeinsam haben als nur die gleichen Vorlieben beim Essen. Zwischen den beiden spröden, etwas eigenbrötlerischen Charakteren entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, aus der trotz des Altersunterschieds mehr werden könnte…

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Comic-Besprechung - Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß 1

Geschichten:

Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß Band 1

Autorin der Vorlage: Hiromi Kawakami
Zeichner: Jirô Taniguchi



Story:

Tsukiko Ômachi ist Ende 30, Angestellte, allein stehend. Ihr Leben verläuft in reichlich unspektakulären Bahnen. Als sie wieder einmal in ihrem Stammlokal einkehrt, sitzt am Tresen zufälligerweise ihr alter Japanischlehrer Harutsuna Matsumoto aus der Oberschule neben ihr.

Die beiden kommen ins Gespräch und stellen rasch fest, dass sie mehr gemeinsam haben als nur die gleichen Vorlieben beim Essen. Zwischen den beiden spröden, etwas eigenbrötlerischen Charakteren entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, aus der trotz des Altersunterschieds mehr werden könnte…



Meinung:

Jirô Taniguchi ist vor allem für seine unaufgeregten Alltagsgeschichten bekannt und gilt als „europäischster“ unter den japanischen Zeichnern. Bei Carlsen liegen bereits sieben Titel von ihm vor, bei Schreiber und Leser noch einmal fünf. Eigentlich kann man bei allen Bänden bedenkenlos zugreifen, so auch hier.

Die erfolgreiche Buchvorlage wurde, von kleinen Kürzungen einmal abgesehen, sehr genau in zwei Bänden umgesetzt. Man braucht den Roman wirklich nicht zu kennen, um am Manga seine Freude zu haben. Hier hat man es tatsächlich „nur“ mit einer Nacherzählung in Comicform zu tun, was aber den Lesegenuss in keiner Weise schmälert.

Man beobachtet zwei eher verschlossene Menschen dabei, wie sie sich allmählich einander annähern. Meist treffen sie sich zufällig, in der Regel in ihrer Stammkneipe, sie gehen zusammen essen und trinken, manchmal verabreden sie sich auch, auf den Markt oder zum Pilze sammeln. Viel aufregendes passiert also nicht. Dadurch ist auch das Erzähltempo eher gemächlich, die Lektüre wird aber niemals langweilig und bleibt immer unterhaltsam. Dazu tragen auch die überaus detaillierten Zeichnungen bei. Wie üblich bei Jirô Taniguchi, wurde viel Sorgfalt auf die Hintergründe verwendet und die Charakterdesigns sind angenehm realistisch.

Ein wenig irritieren mag da der sperrige deutsche Titel von Buch und Manga: Der bezieht sich auf ein altes Skifahrerlied, das Tsukiko einmal im betrunkenen Zustand singt. Der Originaltitel lautet weit weniger poetisch, aber passender „Sensei no kaban“- Die Mappe des Lehrers. Denn der Sensei ist stets mit einer alten Aktentasche unterwegs, sei es beim Wandern, Verreisen oder in der Kneipe.

Apropos Kneipe: Was hier alles gegessen und vor allem Dingen gebechert wird, ist schon erstaunlich. Ich habe in der Tat noch nie ein Buch oder einen Comic gelesen, in dem so viel gesoffen wurde! Zu einem guten Essen gehört für Tsukiko und Matsumoto nämlich auch immer ein ordentlicher Schluck Sake. Ganz nebenbei erhält man aber so einen interessanten Einblick in die japanische Ess- und Trinkkultur. Da liest man von für westliche Gaumen weitgehend unbekannten Gerichten, Lotuswurzeln in Sesamöl, Walfischspeck und Salzschalotten, geräucherten Austern und heißem Tofu, Fischfond- Eintopf mit Teigröllchen, Konjakwurzelgelee und Rettich… und kein Sushi weit und breit.

Wie üblich bei Carlsen, ist auch dieser Band von Jirô Taniguchi leider gespiegelt. Die Essstäbchen werden mit links gehalten, gefahren wird auf der rechten Seite- man gewöhnt sich zwar daran, aber es wäre schön, wenn Carlsen die Bände endlich mit einem Hinweis für unbedarfte Leser versehen würde, dass alle Seiten spiegelverkehrt abgedruckt sind. Dafür ziert Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß der „Graphic Novel“ Stempel. Nun ja…



Fazit:

Wer Hiromi Kawakamis Buchvorlage schätzt, dem wird auch die gelungene Manga-Adaption gefallen. Aber auch alle anderen, die mit einer ruhigen Erzählweise etwas anfangen können, dürfte diese ungewöhnliche Liebesgeschichte ansprechen. Dies gilt besonders für Comicleser, die immer noch Ressentiments gegen Manga hegen. Wer es hingegen lieber spannend und actionreich mag, sollte sich dann doch nach etwas spektakulärerem umsehen.



Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß 1

Autor der Besprechung:
Anne-Sophie de Millas

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 14,90

ISBN 10:
3551754470

ISBN 13:
978-3551754479

208 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • poetisch und anrührend
  • toll gezeichnet
Negativ aufgefallen
  • gespiegelt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
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Rezension vom: 06.03.2011
Kategorie: Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß
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