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Comic-Besprechung - Der Buddha des Himmels

Geschichten:

Autor, Zeichner, Colorist: Bernard Cosey



Story:

1955 entdeckt ein Jäger den geheimnisvollen Buddha des Himmels, stirbt aber, bevor er jemanden mitteilen kann, wo er sich befindet. Im gleichen Jahr wird mitten im Gebirge ein kleines Mädchen zur Waise und fortan von einem Bären großgezogen. 1963 lebt der junge Gifford Cardboard mit seiner Familie in Indien und sieht widerstrebend dem Beginn seines nächsten Schuljahres entgegen. Als der Gärtner der Familie sich aufmacht, seine Familie in Tibet zu besuchen, reißt Gifford aus und schließt sich dem Gärtner an. Aber ein Unfall macht der Reise ein jähes Ende. Schließlich gelangt Gifford in ein tibetisches Kloster und freundet sich mit den Mönchen an. Zudem verliebt er sich in die junge Lhal, die aber eine Reinkarnation einer Heiligen sein soll. Doch deren beider Schicksale scheint miteinander verwoben zu sein. Aufgrund der chinesischen Invasion muss Gifford aber fliehen. Viele Jahre vergehen und doch kann Gifford seine Freunde und Lhal nicht vergessen. Trotz der chinesischen Besatzung macht er sich auf den Weg nach Tibet.



Meinung:

Cosey ist beileibe kein Unbekannter. Auf der Suche nach Peter Pan und Jonathan sind moderne Klassiker des Comics. Manchmal sind sie zwar etwas sperrig zu lesen und sie haben auch gewisse esoterische Einflüsse zu bieten, was einige abschrecken mag. Der Buddha des Himmels ist aber weder sperrig, noch esoterisch angehaucht und damit wohl das am leichtesten zugängliche Werk von Cosey.

Der sehr reduzierte Strich erinnert stellenweise sehr an Hugo Pratt (Corto Maltese). Gerade bei den Landschaftszeichnungen, in denen sich die Figuren auch bildlich verlieren, und in den Gesichtszeichnungen ist ein deutlicher Einfluss von Pratt spürbar. Dennoch kann Cosey seinen eigenen Stil bewahren. Und der Vorteil bei diesem Stil liegt darin, dass die Panels niemals überladen werden, was bei dem Sujet leicht in Kitsch hätte driften können. So kann Cosey eindrucksvolle Bilder schaffen, die das Setting und das Milieu hervorragend dem Leser näher bringen. Und er lässt dem Leser noch genügend Spielraum, um die Fantasie spielen zu lassen.

Die deutsche Ausgabe bringt das Abenteuer gesammelt in einem Band (die Originalausgabe besteht aus zwei Alben). Der erste Teil erinnert in seiner Grundkonstellation sehr an den Film Sieben Jahre in Tibet. Ein Europäer strandet in Tibet und lernt dort eine neue Kultur kennen und schätzen. Da es sich hier aber um einen Jugendlichen handelt, hat der Sichtweise etwas sehr respektvolles und neugieriges, weil keine verhärteten Meinungen oder gar Vorurteile den Blick trüben. Es geht nicht um eine Charakterwandlung oder eine Sinnsuche. Dadurch vermeidet es Cosey kitschig zu werden oder in esoterische Gefilde abzugleiten. Zu keinem Zeitpunkt kommt eine Art "Hippieromantik" zum Tragen, sondern vielmehr Neugier und Respekt gegenüber einer Kultur, die am Rande der Zerstörung durch die Chinesen steht.

Vor allem aber ist der Band eine große Liebesgeschichte, die sehr sensibel, spannend und bewegend ist. Auch hier wird jede Gefühlsduselei vermieden und der Leser leidet wirklich mit den Liebenden mit. Jeder Blick auf die Figuren ist sympathisch, alle Charaktere sind ausgefeilt und repektvoll dargestellt.

Ohne übermäßige Verehrung, sondern mit großem Respekt, wird die Geschichte erzählt. Und auch die Chinesen sind nicht das pure Böse oder Abenteuerabziehbilder, sondern es werden durchaus deren Motive und Gründe dargelegt. Eine in jeder Hinsicht sehr ausgeglichene Geschichte.

Und alles was scheinbar zufällig geschieht oder offenbar nichts miteinander zu tun hat, gehört zum Schicksal zweier Personen.



Fazit:

Eine wunderschöne Liebesgeschichte im Abenteuergewand, mit Sicherheit eine der besten der letzten Jahre. Ohne Kitsch und mit großem Respekt gegenüber der tibetischen Kultur erzählt, vermag dieser Band den Leser von dem ersten bis zum letzten Bild zu fesseln.



Der Buddha des Himmels - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der Buddha des Himmels

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Salleck Publications

Preis:
€ 29.00

ISBN 10:
3899083792

ISBN 13:
978-3899083798

140 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • respektvoll erzählt
  • kein Kitsch
  • wunderschön gestaltete Figuren
  • bewegende Liebesgeschichte
  • schöne Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 16.02.2011
Kategorie: One Shots
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