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Comic-Besprechung - Wolverine 11
Geschichten: Gottgleich, US-Dark Wolverine 82- 84 (Mar. 2010 - May 2010)
Zeichner: Giuseppe Camuncoli
Inker: Onofrio Catacchio
Farben: Martegod Gracia & Antonio Fabela
Story:
Während
der Schlacht um Asgard offenbaren die Nornen, schicksalsbestimmende
Sagengestalten aus der nordischen Mythologie, Daken seine mögliche
Zukunft. Wolverines Sohn soll Ragnarök entfesseln und somit das Ende der
Welt heraufbeschwören. Daken muss sich entscheiden: wird er ein Held
sein … oder ein Monster?
Meinung:
Die
beiden Autoren jagen Wolverine von einer Vision zur nächsten. Ebenso
überrascht wie die titelgebende Hauptfigur ist auch der Leser von den
unerwarteten Sprüngen. Immer wieder springt die Handlung in der Zeit
zurück und offenbart Daken, wie sich sein Leben entwickelt, wenn er sich
weiter so verhält. Dies erinnert in groben Zügen an die Geister der
Weihnacht, die Ebenezer Scrooge in der Weihnachtsgeschichte von Dickens
heimsuchen. Im Gegensatz zum Literaturklassiker geschehen die Sprünge
hier jedoch ohne einen Geist, der dem Leser erklärt, was er nun zu sehen
bekommt.
Neben
den Szenen, in denen Daken die Weichen für seine Zukunft stellt,
enthält der Band vor allem Bilder von den brutalen Schlachtfeldern rund
um Asgard. Das Grauen der Schlacht wird bis ins kleinste Detail aufs
Papier gebracht. Es spritzt literweise Blut und auch abgetrennte
Extremitäten und abgeschlagene Köpfe sind keine Seltenheit. Leider
verliert selbst der Künstler bei diesem Getümmel die Übersicht und so
entstehen Kampfszenen, die gegen sämtliche physikalische Gesetze
verstoßen und den Beteiligten anatomisch unmögliche Manöver abverlangt.
Wolverines
Dialoge mit Bullseye sind humorvoll geschrieben und treiben den schon
lange schwelenden Konflikt der Beiden auf die Spitze. Dakens Charakter
wird weiter ausgebaut und von einem verzogenen Balg in einen
tiefgründigen furchtlosen Antagonisten verwandelt . Trotzdem bleibt er
weiter geheimnisvoll und seine Motive bleiben verborgen. Deshalb ist es
für den Leser auch nicht vorhersehbar, welchen Weg er am Ende
einschlagen wird.
Daniel
Way und Marjorie Liu nutzen das The Siege Crossover, um Dakens
Bedeutung im Marvel Universum zu erhöhen. War er bisher eher eine
Randfigur, so lastet nun das Ende der Welt auf seinen Schultern.
Inwieweit die Visionen der Nornen zur Realität werden, bleibt
abzuwarten. Die Autoren legen hier aber bereits den Grundstein für
einige spannende Episoden rund um Wolverines Sohn.
Das Artwork von Camuncoli passt zum gnadenlosen Charakter von Daken. Immer wieder trifft er genau die richtige Mischung aus grimmiger Verbissenheit und furchtloser Gelassenheit und zeichnet damit einen Wolverine, von dem eine merkwürdige Anziehungskraft ausgeht. Die Darstellung von Gesichtern gehört leider nicht zum Repertoire des Künstlers. Seine Portraits wirken häufig wie Totenköpfe, die lediglich mit Haut überzogen wurden. Gesichtsdefinierende Muskeln sucht man vergebens. Hinzu kommt der übertriebene Einsatz von Licht und Schatten. Bei so vielen schattigen Ebenen im Gesicht wirken die dargestellten Personen häufig wie uralte Greise, deren Konterfei ein Meer von Falten ziert.
Fazit:
Wolverine
Heft 11 baut Dakens Charakter weiter aus und legt den Grundstein für die
zukünftige Entwicklung der Figur. Für die Schlacht um Asgard hat diese
Geschichte jedoch wenig Bedeutung, so dass Leser, die sich nur für The
Siege interessieren das Heft ignorieren können. Fans von Daken sollten
trotz der vorhandenen Mängel zugreifen und Daken auf seinem
Selbstbestimmungstrip begleiten. Denn eins steht fest: nach dieser
Ausgabe muss Daken sich entscheiden, auf welcher Seite er in Zukunft
stehen will.
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Charakterausbau von Daken
- wenig Bedeutung für The Siege
- Sprünge in der Handlung
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Keine Bewertung vorhanden | ||
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Rezension vom: | 16.02.2011 | ||||||
Kategorie: | Wolverine | ||||||
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