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Comic-Besprechung - Der Schwarze Mann

Geschichten:

Ouvertüre (Originaltitel: „Noirhomme 1: Ouverture“)
Opfer (Originaltitel: „Noirhomme 2: Sacrifices“)
Schach (Originaltitel: “Noirhomme 3: Echecs“)

Text: Antoine Maurel
Zeichnungen: Hamo
Kolorierung: Benoît Bekaert



Story:

Paris Anfang des 19. Jahrhunderts. Ein unheimliches Phantom, der sogenannte Schwarze Mann, treibt sein Unwesen. Der große Unbekannte mit dem schwarzen Mantel, dem Zylinder und der grotesken Fratze begnügt sich nicht damit, Menschen zu erschrecken. Er erscheint auch, um Menschen zu manipulieren. Selbst vor Mord schreckt er nicht zurück.

Der junge Journalist Alceste Boursault kommt in die Fänge seiner Intrigen und landet unschuldig im Gefängnis, ebenso wie  der Schriftsteller Arthur de Grézieux, der einen Kolportageroman in Fortsetzungen für die Zeitung Leben in Frankreich schreibt, in dem der Schwarze Mann auftaucht.

Wer ist dieser Schwarze Mann? Was führt er im Schilde? Diese und andere Rätsel gilt es zu knacken …



Meinung:

Frage: Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann? Antwort: Niemand!

Kennen wir das nicht von irgendwoher? Stimmt, die Mär vom ominösen Schwarzen Mann ist ein weitverbreitetes Mittel, um Kinder vor einem allzu vertrauensseligen Umgang mit Fremden zu warnen. In der Regel ist der Schwarze Mann dunkel gekleidet, hält sich im Schatten auf und versucht kleine Jungen und Mädchen einzufangen.

Ja, es hätte so schön sein können: Ein gruseliger Schauerstoff um ein großes Rätsel in atmosphärischem Ambiente. Das könnte man denken, wenn man den Klappentext und das Titelmotiv des Bandes zu Rate zieht. Aber Der Schwarze Mann ist wie ein Netz voller Billig-Apfelsinen aus dem Discounter, die massig vertrocknete Kerne enthalten und nach nichts schmecken.

Wie kommt's? Die Geschichte des Gespanns Antoine Maurel und Hamo bedient sich des Motivs des düster-dubiosen Finsterlings und versucht mit den Ängsten der Menschen zu spielen, wobei es hier weniger um die zuvor beschriebene gruselige Schreckgestalt aus der Kindheit geht, sondern eine undefinierte Bedrohung, die sich vielschichtig bemerkbar macht. Bei dieser dreiteiligen Serie, die bei der Ehapa Comic Collection als All-in-One erschienen ist, taucht der Schwarze Mann in mehrfacher Hinsicht auf. Zunächst ist er eine Gestalt, die verschiedenen Personen erscheint und dabei nicht nur geheimnisvoll tut, sondern auch furchteinflößend aussieht. Selbst Morde werden scheinbar von ihm verübt. Darüber hinaus ist er auch Protagonist einer Fortsetzungsstory in einer Zeitung, die sich großer Beliebtheit bei den Lesern erfreut.

Das fertige Ergebnis ist unbeholfen und enttäuschend. Besonders im ersten Teil dieser Trilogie ist die Handlung durchgehend wirr und nur schwer zu folgen. Kaum hat man sich beispielsweise mit der Person des Journalisten Alceste, der seinen Job zu Gunsten einer Frau und lokalpolitischen Verwicklungen an den Nagel gehängt hat, angefreundet, da wird dem Leser der Schriftsteller Arthur vorgesetzt. Und so geht es weiter. Es scheint zwar eine Verbindung mit all den Personen zu geben, die auftauchen, denn alle bekommen es mit dem Schwarzen Mann zu tun, doch die ziemlich dünne Handlung stolpert so müde vor sich hin, dass man es schnell aufgibt, nach dem Sinn und Zweck zu fragen.

Leider bleibt der mysteriöse Schwarze Mann zu diffus und ist wie alle Charaktere sehr flach inszeniert. Hier ein bisschen Mystery, dort ein wenig Phantastik. Irgendwie konnte sich Maurel nicht entscheiden, was er denn will. Man kann daher froh sein, dass Ehapa die Serie in einem Band verlegt hat, denn nach Lektüre des ersten Teils wird kaum einer den Drang verspüren, einen zweiten oder gar dritten zu kaufen.

Die Zeichnungen sind solide, aber ohne jegliche Strahlkraft und damit passt sich Hamo wie ein Chamäleon dem tristen Skript von Maurel an. Ja, es hätte so schön sein können.



Fazit:

Der Schwarze Mann ist eine einzige Enttäuschung. Ein Feuerwerk der verschenkten Ideen, das es spätestens bis zum Ende des ersten Drittels schafft, den Leser mit einem diffusen Plot zu vergraulen. Einer dieser Restposten-Titel, der schon in Frankreich durchs Sieb gefallen ist, und bei dem man sich fragt, ob die Redakteure des deutschen Verlags ihn überhaupt komplett gelesen haben, bevor sie die Lizenz einkauften.



Der Schwarze Mann - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der Schwarze Mann

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Egmont Comic Collection

Preis:
€ 34.95

ISBN 13:
978-3-7704-3425-1

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • abgeschlossene All-In-One-Story
  • der Klappentext schafft eine große Erwartungshaltung …
Negativ aufgefallen
  • … die in keinster Weise erfüllt wird
  • die Story will viel sein, scheitert aber an den eigenen Ansprüchen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 09.02.2011
Kategorie: One Shots
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