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Comic-Besprechung - Horrorschocker 23

Geschichten:

Zombieplage
Autor, Zeichner und Farbgebung: Levin Kurio

Der Köder
Autor und Zeichner: Lep, Farben: Levin Kurio

Warme Mahlzeit
Autor, Zeichner und Farbgebung: Eckart Breitschuh

Der Dschinn der Inge Kloptrowski
Autor, Zeichner und Farbgebung:
Levin Kurio, Reinzeichnungen: Damir Hamidovic



Story:
Diese Ausgabe enthält vier Storys:

Zwei Jahre nachdem die Zombiepest auf der Welt ausgebrochen ist, entscheidet sich ein Einsiedler sein Versteck im Wald zu verlassen, um sich mit Nahrungsmitteln zu versorgen. In der nahen Stadt geht er in einen Supermarkt und wird beim Verlassen desselben von einer Horde Zombies überfallen, die ihn anschießen und gefangen nehmen.

Die zweite Story zeigt eine große Spinne, welche mittels eines Köders Jagd auf Menschen macht.

In Warme Mahlzeit kehren die zwei jungen Kletterer Thilo und Sven in der Abenddämmerung in einem Wirtshaus ein. Die drei dort lebenden Schwestern verköstigen die Beiden nach allen Regeln der Kunst. Am nächsten Morgen wird Sven wach und findet seinen Kumpel Thilo nicht mehr im Bett. Unten an der Rezeption wird ihm mitgeteilt, dass dieser bereits abgereist ist. Sven findet das Verhalten zwar komisch, verdrängt die aufkommenden Gedanken aber, da die drei Frauen sich wieder rührend um ihn kümmern. Als er am Abend eine SMS von Thilo bekommt, merkt er - leider zu spät – wo er da rein geraten ist.

Bei Reinigungsarbeiten in einem Museum findet Inge Kloptrowski eine Flasche aus der ein Dschinn entströmt. Sie steckt sich diese Flasche ein und nimmt sie mit nach Hause, wo ihr betrunkener Ehemann bereits auf sie wartet. Als es ihr zu viel wird mit den Beleidigungen, reibt sie an der Flasche und der Dschinn erscheint. Sie hat drei Wünsche frei. Leider nutzt sie diese nicht allzu optimal.

Meinung:

Die Nummer 23 der Horrorschocker-Serie enthält vier abwechslungsreiche Storys, welche den Grusel immer von einen anderen Standpunkt aus betrachten. So werden in diesem Heft Zombies, Menschenfresser, Monstertiere oder durchtriebene Dschinns dargestellt, welche alle das Ziel haben, die eigentlichen Hauptfiguren zu töten, aufzufressen oder irgendwie zu schaden.

So oberflächlich und verallgemeinernd sich das anhört, ist es aber nicht. Bereits die erste Story macht klar, dass selbst wenn alles gelaufen zu sein scheint, Levin Kurio als Autor immer noch ein i-Tüpfelchen drauf setzen kann. Dadurch verpasst er der Handlung eine Unsicherheit, die den Leser an die Story fesselt, da er bis zum letzten Panel nicht weiß, was wirklich abgeht. Somit beweist der Weissblech-Mastermind, dass auch aus dem Zombie-Thema noch etwas Neues heraus geholt werden kann.

Der neue Weissblech-Künstler Lep debütiert mit der Story Der Köder, welche mit vier Seiten einfach zu kurz ist, um wirklich den Leser zu fesseln und langfristig im Gedächtnis hängen zu bleiben. Zumal auch die Story vom menschenjagenden und -fressenden Spinnenwesen nicht wirklich einfallsreich oder gar neu ist. Dieser Geschichte hätten ein paar Seiten mehr und eine größere Rahmenhandlung gut getan. Aber als „Lückenfüller“ geht Leps Erzählungen in Ordnung.
Dabei muss man aber auch fair bleiben. Zwischen Kurios Zombie-Story und Eckart Breitschuhs Horroraction kann ein Neueinsteiger mit so wenig Seiten einfach keinen Treffer landen. Denn Breitschuhs Erzählung wird von einem Unbehagen beim Leser getragen, welches von Seite zu Seite zu nimmt und am Ende in dem Schrecken ausbricht, welcher so lange vom Leser bereits vermutet wurde. Der Autor spielt hier mit der Vorstellungskraft des Lesers und lässt seinen Hauptdarsteller blinden Auges in den Untergang rennen. Diese Erzählform weiß komplett zu überzeugen und bildet folglich die beste Story des Heftes.

Levin Kurios Der Dschinn der Inge Kloptrowski zum Abschluss enthält zwar keine horrorlastige oder schockierende Story, begeistert aber durch einen Zynismus, der jenseits von Gut und Böse ist. Da mag der Leser noch so viel Mitgefühl für die arme Inge Kloptrowski haben, Kurio opfert sie dennoch, um der Story einen bitterbösen Charakter ohne erzwungenes Happy End zu verleihen.

Die Zeichnungen dieser Ausgabe spiegeln den morbiden Charme alter Horrorcomics wieder. Sie sind unsauber, oftmals dunkel und niemals perfekt durchgestylt. Dennoch ist alles klar nachvollziehbar und übersichtlich. Hervorzuheben ist hier ganz klar die grafische Arbeit von Lep, der dem Leser mit auf eine optische Reise in die 60iger nimmt. Die Darstellungen sind verdammt retro und erwecken durch die übertriebene Punkt-Musterung Erinnerung an längst vergangene Comiczeiten.



Fazit:

Drei umfangreiche und eine kurze Story stellen den Inhalt dieser Ausgabe da und bieten dem Leser eine breite Palette gruseliger Aktivitäten. Darunter befinden sich einige schaurig schöne Situationen, welche den Lesespaß hoch halten. Levin Kurio und Co. bieten gewohnt gute Horroraction mit passender Optik, was dieses Heft absolut empfehlenswert für Freunde dieser Comicsparte macht.



Horrorschocker 23 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Horrorschocker 23

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Weissblech Comics

Preis:
€ 3,90

36 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • eine Vielzahl unterschiedlicher Storys
  • passende un-perfekte Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • „Der Köder“ ist viel zu kurz
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 22.01.2011
Kategorie: Horrorschocker
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