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Comic-Besprechung - Barbara 2

Geschichten:

Barbara

Autor & Zeichner: Osamu Tezuka



Story:

Der märchenhafte Aufstieg des Yosuke Mikura endet mit einer Schreibblockade, als Barbara ihn verlässt. In seiner Verzweiflung geht Mikura an seine Grenzen und darüber hinaus, er zwingt Barbara zurück an seine Seite, und das Paar beginnt, sich gegenseitig zu zerfleischen - fast bis hin zum Kannibalismus, dem ultimativen Liebesakt. In einem letzten Aufbäumen, sterbend bringt Mikura sein Meisterwerk zu Papier. Es trägt den Titel: Barbara.



Meinung:

Der japanische Manga-Begründer Osamu Tezuka ist in erster Linie durch Klassiker wie Kirihito, Adolf oder Astro Boy (Carlsen) bekannt. Mit dem zweibändigen Barbara ist beim Schreiber&Leser Manga-Sublabel shodoku eine deutsche Erstveröffentlichung erschienen. Konkret bedeutet dies, dass der japanische Originaltext ins Deutsche übertragen wurde und, dass die japanische Leserichtung (von rechts nach links) zugunsten der westlichen Lesegewohnheit (von links nach rechts) geändert wurde.

Auch die Fortsetzung von Barbara wirkt stark autobiographisch beeinflusst und wie der erste Band enthält auch der zweite Band viele mysteriöse und absurde Szenen. Immer wieder schwenkt die Story ins Surreale, Rätselhafte oder Phantastische. Das schlechte Frauenbild wird im Vergleich zum ersten Band nur minimal relativiert: Gewalt gegen Frauen, die fast ausnahmslos wie Puppen gezeichnet sind, lassen auf eine bedenkliche sexuelle Neigung Tezukas schließen.

Wie viel aus Barbara tatsächlich autobiographisch und wie viel erdacht ist, kann man dagegen nur mutmaßen. Letztlich bleibt aber ein frauenfeindliches Bild übrig. Mit Barbara schuf der Manga-Altmeister dennoch eine schillerende Frauengestalt: mal Muse, mal (zweifelhafte) Männerphantasie und mal Hexe.

Tezukas dynamischer Strich, der ganze Manga-Generationen geprägt hat, passt sehr gut zur satirisch-absurden Geschichte. Seine Schwarzweißzeichnungen pendeln zwischen einfachen, humoristischen und Manga-typischen Kitsch – bei den Figuren –  und detailiertem Naturalismus bei Gegenständen und Hintergrunddarstellungen. Die tragisch-skurril-absurde Geschichte visualisiert der Manga-Vater teilweise durch verzerrte Perspektiven. Auffallend sind außerdem die beeindruckenden Ornamente und ausgefeilten Schraffuren.

Warum hat Schreiber&Leser (shoduku) den Abschlussband umfangreicher als den Auftaktband veröffentlicht? Die Antwort ist, dass die ungleich proportionierte Aufteilung inhaltlich sinnvoll ist. Denn im zehnten Kapitel (Anfangskapitel des zweiten Bandes) heiraten Barbara und Mikura, wodurch ein erzählerischer Höhepunkt erreicht wird. Nach der gescheiterten Voodo-Hochzeit dreht sich die Abwärtsspirale unabdingbar – bis zur erlösenden und reinigenden Katharsis am Ende.



Fazit:

Abgesehen von der Frauenfeindlichkeit ist Barbara ein Klassiker der Manga-Geschichte, weshalb man auf jeden Fall einen Blick in den Band werfen sollte.



Barbara 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Barbara 2

Autor der Besprechung:
Marco Behringer

Verlag:
Shodoku

Preis:
€ 14,95

ISBN 10:
3941239503

ISBN 13:
978-3941239500

232 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • experimentell
  • absurd
  • philosophisch
Negativ aufgefallen
  • frauenfeindlich
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Rezension vom: 14.11.2010
Kategorie: Barbara
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