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Comic-Besprechung - Sherlock Holmes 12: Die Legende des unheimlichen Wurdalak

Geschichten:

Die Legende des unheimlichen Wurdalak

Autor: Gordon Derry, Zeichner: Dan Day, Übersetzer: Petra Lückewerth
(Erstmals erschienen in The Cases of Sherlock Holmes No. 12, September 1986)



Story:

Sherlock Holmes hat gerade in Frankreich einen Fall abgeschlossen, bei dessen Lösung er sich vollständig verausgabt hat. Deswegen holt ihn Dr. Watson aus Lyon ab, um zu gewährleisten, dass der Meisterdetektiv heil in England ankommt. Doch dank eines Sturms wird die Weiterfahrt im Zug unterbrochen und die beiden machen Rast in einem kleinen Ort, wo ebenfalls ein Wanderzirkus pausiert. Am Abend klopft ein Gendarm an das Pensionszimmer von Holmes und Watson und bittet darum, dass diese sich eine soeben aufgefundene Leiche angucken. Diese wurde regelrecht zerfetzt, wobei aber kein Blut im Körper des Toten mehr vorhanden ist. Die abergläubischen Zirkusarbeiter schieben den Tod eines der ihren auf den Wurdalak, eine serbische Version des Werwolfs. Holmes findet Spuren, die diese These untermauern und da in den letzten Wochen bereits einige weitere Morde dieser Art im Umfeld des Zirkusses passiert sind, begeben sich Holmes und Watson auf die Spur des Wurdalak.



Meinung:

Die zwölfte Ausgabe der Sherlock Holmes-Reihe beim Kleinverlag Classic Heroes enthält einen seltenen Kriminalfall, der nicht aus der Feder von Sir Arthur Conan Doyle stammt. Gordon Derry wandelt hier auf den Pfaden des Altmeisters der Krimikunst und entführt den Leser in einen Fall voller Aberglauben und Mystik. Erstmal wurde diese Ausgabe in den 80iger Jahren beim amerikanischen Verlag Renegade Press veröffentlicht und knapp zwanzig Jahre später erscheint hier in deutscher Erstveröffentlichung der Fall Die Legende des unheimlichen Wurdalak.

Das bemerkenswerte hierbei ist der Fakt, dass es keinerlei Informationen über den Autor Gordon Derry und über das Stück Die Legende des unheimlichen Wurdalak (engl. The Strange Adventure of the Voordalak) gibt. Warum dieser Kriminalfall bisher weder als Buch, noch als Film  herausgebracht wurde, ist angesichts der hohen Spannung und der unvorhersehbaren Lösung unverständlich.

Gordon Derrys Erzählkunst gleicht annähernd dem Stil von Sir A.C. Doyle und schafft es von Beginn an den Leser in den Bann zu ziehen. Die rätselhaften Mordfälle, das aggressive Verhalten der Zirkusleute untereinander und der starke Aberglaube, der den Wurdalak in den Köpfen der Menschen entstehen lässt, sind brisante Stationen in der Handlung, welche den Fall lesenswert machen.

Zwei Dinge in der Story bieten aber Raum für Kritik. Zum Einen nimmt Gordon Derry den Spekulationen seitens des Lesers recht schnell die Luft, durch den Umstand, dass Holmes gleich zu Beginn herausfindet, dass der Wurdalak kein Werwolf sein kann. Und zum Anderen spricht der Autor Holmes Drogensucht in diesem Roman mehrfach an, was Sir A.C. Doyle dagegen immer nur am Rande mit einfließen lassen hat. Cordon Derry lässt Dr. Watson sogar einige Kommentare dazu abgeben, was die Drogensucht des Meisterdetektivs dann zu stark in den Mittelpunkt rückt. Sherlock Holmes-Forscher gehen daher davon aus, dass dieser Fall den Beginn von Holmes Kokainsucht darstellt, da der Detektiv so ähnlich auch im Roman argumentiert. Nichtsdestotrotz ist die Handlung aber lesenswert und mit anderen Fällen des Sherlock Holmes vergleichbar.

Den Zeichenstift hat der kanadische Künstler Dan Day in der Hand, wodurch wieder viele schwarzweiß Zeichnungen passend zur Handlung entstanden sind. Wie bereits in den Vorgängerheften, schafft es Dan Day auch hier die Story mit seinen Zeichnungen bildhaft zu umranden und stellenweise sogar zu erweitern. Der Kampf von Holmes gegen den mutmaßlichen Mörder wird von Gordon Derry beispielsweise nur mit wenigen Worten beschrieben. Dan Day dagegen bietet diesem Zweikampf beinah vier Seiten Platz, was für den Leser natürlich viel ansprechender ist.

Die ersten vier Seiten des Heftes erhalten einen Nachdruck des Programmheftes zum Film Sherlock Holmes gefährlichster Auftrag. Wie es bei diesen Programmheften üblich war, bilden sie eine Vielzahl von Bildern aus dem Film und zudem noch eine kurze Inhaltsübersicht ab. Am Ende finden sich dann noch einige kuriose Gegebenheiten rund um Sherlock Holmes.



Fazit:

Mit der zwölften Sherlock Holmes-Ausgabe veröffentlicht Thorsten Lehmann erstmals ein sogenanntes Pastiche (also eine Nachahmung) von Conan Doyles berühmtem Meisterdetektiv. Der Autor Gordon Derry hat hier ein spannendes Krimistück verfasst, das dem Schreibstil von Doyle stark ähnelt. Neben der gelungenen Handlung können wieder die Zeichnungen von Dan Day punkten. Der Künstler vervollständigt mit seinen Grafiken die Handlung und trägt so maßgeblich zu der gelungen Mischung aus Roman und Comic bei. Freunde der gepflegten Kriminalliteratur dürfen gerne zugreifen.



Sherlock Holmes 12: Die Legende des unheimlichen Wurdalak - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Sherlock Holmes 12: Die Legende des unheimlichen Wurdalak

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Thorsten Lehmann Verlag Classic Heroes

Preis:
€ 4,00

32 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • mysteriöser Kriminalfall
  • gelungene s/w Zeichnungen, welche die Stimmung gut widerspiegeln
  • gute Mischung aus Roman und Comic
Negativ aufgefallen
  • Heftcover passt nicht zur Story
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 07.11.2010
Kategorie: Sherlock Holmes
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