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Comic-Besprechung - Gildwin 1: Die Ozeanischen Legenden

Geschichten:

Die Ozeanischen Legenden (Originaltitel: „Gildwin 1: Les légendes océanes“)

Bonus-Material: Aus Philippe Luguys Skizzenbuch

Autor: Philippe Luguy, Allan Toriel; Zeichner: Philippe Luguy; Kolorierung: Antoine Lecocq



Story:

Der Junge Gildwin hat ein Problem. Anders als seine Mitmenschen glaubt er an Feen, Trolle, Zwerge und Kobolde. Seine geliebte Freundin Azilis kann es nicht fassen, dass er stetig irgendwelchen Tagträumereien hinterher hängt. Nach einem neuerlichen Streit beschließt er, seinem Heimatdorf "Adieu!" zu sagen, packt seine sieben Sachen und macht sich auf die Suche nach der Welt der Legenden, um mit vielen Geschichten und Beweisen für die Existenz von Fabelwesen zurückzukehren.

Unterwegs trifft er Zaubermeister Kaarn, den Wächter des Landes der Legenden. Dieser bringt ihn zur Wunderbaren Herberge. Das ist der fabelhafte Ort, wo alle Märchen erdacht oder auch wieder verworfen werden. Aber es ist auch die Schwelle der Wirklichkeit, von der aus man in die Welt der Legenden reisen kann. Gildwin darf die Ozeanischen Legenden entdecken, aber er muss sieben Beweise mitbringen, um seine Zweifler zu überzeugen.

Alleine ist das unmöglich zu schaffen und so macht der alte Magier den blonden Helden mit einem kuriosen Duo bekannt: Peulvan, ein grüner, schuppiger, tumber Riese mit Punk-Frisur und Kornigan, genannt Korni, ein hutzeliger Gnom, der etwas furchterregend aussieht, aber sein Herz am rechten Fleck trägt. Und so begibt sich das schillernde Trio auf die gefährliche Reise, um den ersten Beweis einzusammeln.



Meinung:

Philippe Luguy ist mit einer neuen Fantasy-Serie zurück. Der Zeichner von Tassilo steuert bei Gildwin nicht nur die grafische Seite bei, sondern schreibt zusammen mit Allan Toriel auch die Geschichte.

Nicht jeder Zeichner taugt etwas als Autor. Bricht man die von den beiden erdachte Handlung auf ihre wesentlichen Bestandteile herunter, kommt man zu einem eher zwiespältigen Ergebnis. Wir finden den verträumten und verkannten jugendlichen Helden, der auch noch Stress mit seiner Angebeteten hat. Und wir finden eine breit angelegte hypergefährliche Mission, bei der abstruse Artefakte aufgetrieben werden müssen, wie beispielsweise „eine Perle aus Wasser, die im Schädel eines Verstorbenen eingesetzt werden muss“, „das Haar des Fährmanns, um das versteckte Geld eines Blinden zum Leuchten zu bringen“ oder gar „die silberne Brosche, die nur dazu dient, den Sieger zu belohnen“.

Lässt man die Eckpunkte des Plots vor dem geistigen Auge Revue passieren, so dürfte sich das Verhältnis von Hopp zu Top in etwa die Waage halten. Letztlich ist die Story leider nur leidlich spannend, und das ist wirklich schade, denn man hatte auf etwas mehr gehofft. Kein Frage, es passiert so einiges im Leben von Gildwin. Es gibt Action, Herz, Schmerz und Scherz, aber der Funke will nicht so richtig überspringen. Besonders die Dialoge zwischen dem Riesen Peulvan und seinem verschrobenen Kumpel Korni wirken etwas gekünstelt und lassen den Leser in jeder Hinsicht kalt.

Anders verhält es sich dagegen mit den Zeichnungen. Die Originalseiten der Eingangssequenz von Die Ozeanischen Legenden waren im Winter 2009 auf dem Comic-Festival Bédéciné im Elsass ausgestellt. Dort konnte man den filigranen Strich und die regelrecht bezaubernden Details der Zeichenkunst von Luguy in ihrer ganzen Pracht aus nächster Nähe bewundern. Auf den ersten Seiten läuft Azilis zwischen mächtigen Bäumen durch einen Wald zu einem See, an dem Gildwin sitzt. Diese optisch richtig gut inszenierte Szene alleine ist das Geld für den Band wert. Und das ist nicht alles, denn in diesem Stil bietet das Album jede Menge mehr. Luguy scheut sich nicht, wenn passend, eine ganzseitige Splashpage, wie im Fall der Außenansicht der Wunderbaren Herberge, einzubauen. Selbst eine breit angelegte Doppelseite ist zu bestaunen.

Der Band glänzt außerdem mit 14 Bonusseiten, die Beispiele aus Luguys Skizzenbuch präsentieren. 



Fazit:
Gildwin scheint für Luguy die Möglichkeit zu sein, sich auszutoben. Bei sieben Beweisen, die der Held zurückbringen muss, sind schon mal sechs weitere Alben vorprogrammiert.

Für den Fantasy-Vielleser hält das Konzept von Gildwin nichts Neues bereit. Da wird das finale Urteil zwischen „kalter Kaffee“ und „Been there, seen that!“ schwanken. Fans von Tassilo und Freunde von Fantasy-Geschichten, in denen sich der Held auf eine Queste begibt, werden zusätzlich belohnt durch Semi-Funny-Zeichnungen eines Luguy in Bestform. 

Gildwin 1: Die Ozeanischen Legenden - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Gildwin 1: Die Ozeanischen Legenden

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Salleck Publications

Preis:
€ 11.00

ISBN 13:
978-3-89908-353-8

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • tolles Covermotiv
  • beeindruckend detaillierte Zeichnungen
  • Bonus-Teil
Negativ aufgefallen
  • die Sidekicks sind eher von der nervigen Sorte
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 16.09.2010
Kategorie: Gildwin
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