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Comic-Besprechung - Green Lantern Sonderband 19: Blackest Night 2

Geschichten:
Gefürchtet
Autor: Geoff Johns; Zeichner: Doug Mahnke; Tuscher: Christian Alamy, Tom Nguyen, Doug Mahnke;  Farben: Randy Mayor, Gabe Eltaeb

In die Hölle und Zurück
Autor: Geoff Johns; Zeichner: Doug Mahnke; Tuscher: Christian Alamy, Tom Nguyen, Doug Mahnke, Mark Irwin;  Farben: Randy Mayor

Hungrige Herzen - Teil 1
Autor: Peter J. Tomasi; Zeichner: Patrick Gleason; Tuscher: Rebecca Buchmann, Keith Champagne, Tom Nguyen ; Farben: Randy Mayor, Gale Eltaeb

Hungrige Herzen - Teil 2
Autor: Peter J. Tomasi; Zeichner: Patrick Gleason; Tuscher: Rebecca Buchmann, Tom Nguyen ; Farben: Randy Mayor, Gale Eltaeb



Story:

Hal Jordan hat die unmögliche Aufgabe erhalten, die unterschiedlichen Lantern-Corps im Kampf gegen die Heerscharen der untoten Black Lanterns zu vereinen. Nur so haben sie alle eine Chance nicht nur sich, sondern das gesamte Universum vor der Blackest Night zu bewahren. Um diese Aufgabe zu erfüllen bringt der geheimnisvolle Indigo-Stamm Hal Jordan zu Sinestro, der jedoch im Moment einen ganz eigenen Konflikt auszufechten hat. Mongul strebt nach der Herrschaft über die Yellow Lanterns und versucht Sinestro vom Thron zu stoßen. Zusätzlich taucht eine weitere Bedrohung auf seinem Heimatplaneten Korugar auf. Abin Sur ist als Black Lantern von den Toten zurückgekehrt. Und mit ihm kam Arin Sur seine Schwester und einzige Frau, die Sinestro in seinem Leben je geliebt hat. Wird es ihnen gelingen, den Zusammenschluss der beiden Corps zu verhindern?

Währenddessen tobt auf Oa die Schlacht zwischen dem Green und dem Black Lantern Corps. Die Green Lanterns befinden sich allesamt auf Rückzugsgefechten und können kaum ihre Stellungen halten, die Verluste sind hoch. Plötzlich lassen die Gegner von ihren Kämpfen ab und fliegen davon. Sie haben ein neues Ziel. Ein direkter Angriff auf die grüne Zentralbatterie, das Herzstück des gesamten Green Lantern Corps.



Meinung:
Blackest Night allenthalben. Der Kampf gegen die Black Lanterns geht in die nächste Phase und man wird gleich in die Ereignisse hineingeworfen. Der Band ergänzt einige wichtige Mosaiksteinchen im Gesamtbild. Wird Hal Jordan Erfolg haben, Lanterns jedweden Farbspektrums gegen die untoten Leuchten zu vereinen? Erringt Sinestro die Kontrolle über sein eigenes Corps zurück? Können die Green Lanterns die Zentralbatterie weiterhin gegen den massiven Angriff der Black Lanterns bestehen? Darüber hinaus muss sich jeder den Schatten seiner eigenen Vergangenheit stellen. Sei es Jordans Konfrontation mit Abin Sur, Sinestros mit seiner verlorenen Liebe Arin Sur , John Stewarts mit der verlorenen Welt Xanshi oder Kyle Rayners mit seiner getöteten Freundin Jade, so sind dies nur ein Teil der schwelenden Konflikte des Comics. Allein das tiefere Verständnis dieser Zusammenhänge macht den Band zu keinem Selbstläufer, sondern kann nur mit den parallel laufenden Ereignissen der Blackest Night gelesen werden.

Das gereicht dem Comic aber nicht zum Nachteil. Besonders die ersten beiden Kapitel, die aus Sinestros Perspektive beleuchtet werden, sind überaus unterhaltsam zu lesen. Da wirkt das plötzliche Auftauchen Hal Jordans mit den Indigo-Lanterns beinahe störend. Nach einem kurzen Schlagabtausch steht Sinestro aber wieder im Mittelpunkt des Geschehens und muss sich seiner ganz persönlichen Herausforderung stellen. Zunächst dem knallhart in Szene gesetzten Kampf gegen Mongul um das Yellow Lantern Corps, bei dem er einiges einstecken muss. Und im Anschluss daran die Begegnung mit seiner früheren Liebe Arin Sur, der Schwester Abin Surs, die genauso wie ihr Bruder durch die schwarzen Ringe wiedererweckt wurde. Im Zuge seines Kontroll- und Ordnungszwanges war Sinestro damals bereit gewesen seine große Liebe zu opfern und nun ist sie zurückgekehrt und bringt das Selbstverständnis des Schurken Sinestro ins Wanken. Dieser Einblick in Sinestros Psyche macht wirklich Spaß und zeigt, wie tief korrumpiert sein Charakter bereits war und ist.

Im allgemeinen Erklärungsdrang des Autors und der allgegenwärtigen Action geht sogar fast die eigentlich spannendste Episode des Comics unter, beziehungsweise besticht sie wohltuend durch ihre täuschend ruhige Darstellung und ihren Mangel an vielen Erklärungen. Gerade einmal ganze zwei Seiten werden John Stewarts Begegnung mit dem Planeten Xanshi und seiner dortigen Landung gewidmet. Aber allein um herauszufinden, was dort vorgeht und welche Entdeckung er macht, lohnt sich wahrscheinlich schon der Kauf des nächsten Sonderbandes. Mit ganz einfachen Mitteln wird hier Neugier geweckt und Spannung erzeugt, denn natürlich ist Stewart nicht alleine auf dem Planeten.

Die letzten beiden Kapitel beschäftigen sich überwiegend mit den unterschiedlichen Schlachten auf Oa, die schließlich zu einem epischen Gefecht an der Zentralbatterie führen. Die Black Lanterns haben inzwischen ihr 100% Energieniveau erreicht und machen sich daran den Willen (verkörpert durch die grüne Zentralbatterie) zu verzehren. Mit Hilfe ihrer dunklen Materie erschaffen sie etwas so Monströses, was selbst die Green Lanterns zu verzweifelten Taten treibt um die Batterie dennoch zu retten. Ihr Kampf gegen die Massen an Untoten gipfelt in einem Showdown der seinesgleichen sucht und die Lanterns eines ihrer wichtigsten Mitglieder kostet.

Autor Geoff Johns und seine Kollegen haben das Green Lantern Universum durch einige neue Facetten bereichert. Allzu oft wird jedoch auch Komplexität mit künstlicher Kompliziertheit verwechselt und manches der neuen Wechselbeziehungen zwischen den unterschiedlichen Lanterns liest sich, als wäre zuvor eine Esoterik-Bibliothek geplündert worden. Da fällt dann schon Mal Zamaron, die Bastion der violetten Liebe und es muss das Indigo-Licht des Mitgefühls mit dem grünen Leuchten der Willenskraft verbunden werden. Dieser esoterische Eindruck entsteht insbesondere auch, weil die jeweiligen Farben einzelne Emotionen, wie Hass, Wille, Furcht, und so weiter widerspiegeln. Dass man bei so vielen unterschiedlichen Zuordnungen als Leser manchmal durcheinander kommen kann, merkten anscheinend auch die Autoren. Denn jede Figur, die in ihrem Emotionsspektrum gezeigt wird, sozusagen das Äquivalent zum Wärmeblick aus dem Predator-Film, bekommt noch ein erklärendes Panel dazu, welche Emotionen gerade in ihr wüten. Und das, wo Green Lantern schon recht erklärungslastig geworden ist.

Etwas Unsicherheit oder Unschärfe zeigt sich bei der Handhabung der Figur Hal Jordans, die ihre sonst ernsthaften Züge vermissen lässt. Während der Kämpfe macht er Sprüche, die sonst zu Kyle Rayner gepasst hätten mitsamt seinem eher entspannten Umgang mit der Rolle als Grüne Leuchte. Zwischendurch muss sogar Sinestro ihn ermahnen, dass Witze fehl am Platz seien. Merkwürdigerweise, oder im Grunde konsequenterweise, benimmt sich dafür Kyle beinahe so, wie sich Hal sonst benommen hat. Ernst, verantwortungsbewusst, auch in der größten Not einen kühlen Kopf bewahrend und den Tod nicht fürchtend.

Selbst auf harmloseren Bänden von Walking Dead prangt das „16+“ als empfohlenes Lesealter und angesichts herausgerissener Gedärme, aufgerissener und zerstückelter Körper, explodierender Köpfe und vielem mehr, fragt man sich, warum der Green Lantern Sonderband eigentlich keine solche Altersempfehlung bekommt. Insbesondere, da die Zombiethematik nicht einmal parodistisch, sondern ebenso ernst beziehungsweise sogar noch zynischer präsentiert wird, als bei den wandelnden Leichen von Robert Kirkman. Das wirft natürlich auch die Frage nach der Zielgruppe auf, denn einem Kind sollte man den Band nicht unbedingt unbesehen in die Hand drücken nach dem Motto: Ach guck mal, die Grüne Leuchte, die kenne ich noch von früher, alles gut! Letztlich wird wohl vorwiegend die Generation des Autors selbst bedient, die mit den Figuren groß geworden ist und jetzt gerne ihre Vorstellung von knallharten brutalen Geschichten ausleben will. Doch mehr Brutalität heißt nicht gleich, dass dadurch ein Comic erwachsener wird.

Und wer jetzt denkt, Gewalt sei kein Problem, weil sie sich bloß gegen unrealistische Zombies richtet, der übersieht, dass die Untoten ihrerseits bei den Lebenden ganz schön zulangen. Möglicherweise geht die Rechnung des Verlages und der Autoren auch auf, die Jugendlichen rufen laut „Voll Porno!“, wenn sie die ganze Metzelei sehen und werden durch den kommenden Green Lantern Film zusätzlich gepuscht. Kurzfristig mag das dann sogar großen Erfolg haben. Doch langfristig geht dem Heft um die Green Lanterns dadurch einiges an Substanz und Nachhaltigkeit verloren, wenn hauptsächlich auf möglichst knallige Spektakel gesetzt wird. Die ganze Serie mag ja gewohnheitsmäßig recht militaristisch angehaucht sein, aber ab der wievielten Schlacht wird es langweilig? Ab der wievielten Ringfarbe einfallslos? Da hilft dann weder der in diesem Band auftauchende Tod eines bekannten Helden (so was hält ja meist eh nicht lange) noch die kreativste Farbenlehre. So ... Moralkeule: Ende!

Zu dem in den ersten Kapiteln grandios aufspielenden Doug Mahnke braucht man nicht mehr viele Worte zu verlieren. Sein Stil ist noch feiner und ausgereifter geworden und seine Vorstellungskraft, was abgedrehte Außerirdische/Monster anbelangt weiterhin ein sprudelnder Quell. Alleine seine Darstellung der zombifizierten Inversionen von Ryut hat schon lovecraft’sche Züge. Ganz so große Fußstapfen hinterlässt der zweite Zeichner des Bandes, Patrick Gleason, nicht. Zwar pflegt auch er einen recht düsteren Stil, dennoch wirken seine Figuren um einiges cartooniger und erinnern vom Strich her (seltsamerweise) am ehesten an Jeff Smith. Seit dem Sinestro Corps War scheint sein Kilowog eine Allergie bekommen zu haben, so aufgedunsen wirkt er manchmal, und einige Panels sind schlicht und einfach überfrachtet und unübersichtlich. So wird schnell aus einer dynamischen Perspektive eine ziemlich starre Angelegenheit. Zusätzlich zu den vielen Sprechblasen (dafür kann Gleeson nichts) fehlt den Bildern ein zentraler Fokussierungspunkt für das Auge. Dies hat Mahnke eindeutig besser gelöst, indem sein Bildaufbau klaren Linien folgt. Zugegeben sei Gleason aber, dass er auch einiges mehr an Massenszenen darstellen musste.



Fazit:
Die ersten beiden Kapitel des Bandes sind eindeutig handlungsbezogener, während in den letzten beiden mehr ein Ereignis im Mittelpunkt steht. Dabei ergänzen sich die beiden Ebenen hervorragend und geben einen guten Eindruck von den Ereignissen um die Hauptserie Blackest Night herum. Sie kann daher Freunden der Finstersten Nacht nur wärmstens ans Herz gelegt werden, da auch einige sehr wichtige Ereignisse stattfinden. Nicht zuletzt der tragische Heldentod einer Green Lantern. Trotz einiger vorwiegend allgemeiner Bedenken letztlich großes Kino.



Green Lantern Sonderband 19: Blackest Night 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Green Lantern Sonderband 19: Blackest Night 2

Autor der Besprechung:
Alexander Smolan

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 12,95

ISBN 10:
4-197124-312952

100 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • introspektive Sinestros
  • Zeichnungen von Doug Mahnke
  • wichtige Ereignisse für weiteren Handlungsverlauf der Blackest Night
Negativ aufgefallen
  • Farbenlehre der Lanterns stark erklärungslastig geworden
  • durchgehend sehr brutal (würden manche aber auch positiv bewerten)
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 16.09.2010
Kategorie: Green Lantern
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