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Comic-Besprechung - Secret Warriors 2: Gott der Furcht, Gott des Krieges

Geschichten:
Gott der Furcht, Gott des Krieges US-Secret Warriors 7 - 10 God of Fear, God of War (Oktober 2009 - Januar 2010)
Autor: Jonathan Hickman, Zeichner: Alessandro Vitti, Colorist: Sunny Gho, Cover: Jim Cheung

Nick Fury Files US-Secret Warriors Hardcover 1 & 2


Story:
Gemeinsam mit seinen frisch angelernten Superhelden bereitet Nick Fury dem Anführer von Hydra einige Probleme. Zielsicher spürt er die geheimen Konten der Terrororganisation auf und sorgt dafür, dass das Geld nicht mehr für terroristische Aktivitäten eingesetzt wird. Der Anführer von Hydra, Baron von Stucker, ist darüber so erbost, dass er Norman Osborn, den wahrscheinlich mächtigsten Mann im Marvel Universum, um Hilfe bittet. Osborn hat die Mittel und die Möglichkeiten den Secret Warriors das Leben schwer zu machen. Plötzlich stehen dem jungen Team nicht nur die "Dark Avengers" sondern auch die "Thunderbolts" gegenüber. Doch wie reagiert das jüngste Mitglied der Secret Warriors, Phobos (Gott der Furcht), wenn er plötzlich seinem Vater, Ares (Gott des Krieges) in einem Kampf auf Leben und Tod gegenübersteht.

Meinung:
Nach dem überragenden Auftakt schlägt die Handlung hier eine neue Richtung ein. Die losen Enden des Vorgängers werden nicht aufgenommen und weitergeführt. Der Autor rückt die beiden Götter Ares und Phobos in den Mittelpunkt des Geschehens. Der Konflikt der Beiden recht weit zurück und unter der Oberfläche brodelt es gewaltig. Nachdem sich sein Vater den dunklen Rächern angeschlossen hat, versteht der junge Phobos selbst die Welt nicht mehr. Da kommt das Jobangebot von Nick Fury gerade recht. Viel mehr erfährt der Leser nicht über die Motivation des jungen Gottes, dessen Vergangenheit fast gänzlich unbeleuchtet bleibt. Allerdings erfährt man zumindest etwas über seine Zukunft. Denn nachdem sich Vater und Sohn bei mehreren Gelegenheiten kämpfend gegenüberstanden, treten sie doch gemeinsam vor den Rat der Götter, der über das Schicksal des jungen Phobos zu entscheiden hat. Der Leser wundert sich über die plötzlich eingekehrte traute Eintracht und stellt die zuvor abgehaltenen Kämpfe in Frage. Nachdem der Rat der Götter sein Urteil verkündet hat, kommt es zu einem Cliffhanger, der es aber nicht schafft Spannung aufzubauen. Dafür ist das Götterszenario zu mystisch und die Charaktere bieten zu wenig Identifikationspotential.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die vielen Verknüpfungen zu anderen Serien. Viele Themen werden hier nur kurz angerissen, um dann in anderen Serien weiter ausgebaut zu werden. Der Konflikt mit den Thunderbolts findet seinen Höhepunkt in "Thunderbolts 7". Nick Fury verdächtigt einen Mitarbeiter des Finanzministeriums des Verrats am eigenen Land und der Zusammenarbeit mit Hydra. Ob sich der Verdacht erhärtet, kann der Leser im Dark Reign Special: Die Liste 1 nachlesen. Und ein Dialog zwischen Ares und Fury kann erst dann verstanden werden, wenn man Dark Avengers 3 gelesen hat. Diese ganzen Verknüpfungen erschweren das Lesen und das Verständnis. Zumal die Episode aus "Die Liste" zwischen Kapitel drei und vier dieser Ausgabe spielt. Hier hätte sich Hickman besser auf seine eigenen Charaktere beschränkt und die Handlung innerhalb der Secret Warriors Serie halten sollen. Gerade weil man auch im zweiten Band immer noch recht wenig über die einzelnen Mitglieder erfährt. Auch die Machenschaften von Nick Fury bleiben größtenteils geheimnisvoll. Die spannende Spionageeinlage mit undurchschaubaren Doppelagenten aus dem ersten Band werden durch unübersichtliche Schlachten und nicht enden wollende Kämpfe ersetzt. Durch die Nonstop Action bekommt der Leser kein Gefühl für die Stimmungen innerhalb des Teams und die Interaktion der einzelnen Akteure reduziert sich auf ein paar banale Sätze. Dadurch verhindert der Autor jegliches Mitgefühl und der Leser betrachtet teilnahmslos die zum Teil brutalen Schlachten.

Alessandro Vitti übernimmt den Stift von Stefano Caselli und zaubert die Abenteuer der Gruppe um Nick Fury aufs Papier. Er hält sich an den ursprünglichen Entwurf der Figuren und zeichnet sie in einem Stil, der einem gleich vertraut vorkommt. Überzeugend stellt er die verschiedenen Gemütszustände der Akteure da. Insbesondere bei Zeichnungen von Gesichtern, die im Fokus des Bildes stehen, kommt die Mimik hervorragend zur Geltung. Im großen Schlachtengetümmel werden die Details jedoch stark zurückgefahren, so dass Individuen kaum noch zu erkennen sind und nur durch grobe Differenzierung aus der Masse herausstechen. Der Künstler hat eine Vorliebe für schiefe Perspektiven. Immer wieder verlaufen die Linien im Hintergrund, die die Fluchtpunkte bzw. den Horizont andeuten nicht waagerecht sonder diagonal. Der Leser bekommt dadurch das Gefühl ,die Figuren immer von schräg unten bzw. schräg oben zu betrachten. Welchen Effekt der Künstler damit erzeugen wollte bleibt unklar. Die Szenen erinnern entfernt an die Verstecke der Schurken in der alten Batman TV-Serie mit Adam West. Diese Assoziation ist aber ungewollt. Dafür nimmt sich der Comic selbst zu ernst.
Bemerkenswert ist auch eine Sequenz, in der die Helden in einen Kampf verwickelt sind während gleichzeitig ein Countdown herunter zählt. Hier wählt der Künstler bewusst groß angelegte Bilder, die von einem Banner, welches den Countdown darstellt, unterteilt sind. So kann er zum einen den großflächig angelegten Kampf zeigen und zum anderen dem Leser die omnipräsente Gefahr der nahenden Explosion vor Augen führen.
Der realistische Stil von Vitti wird durch die Kolorierung von Sunny Gho noch unterstützt. Es kommen hauptsächlich matte Farbtöne zum Einsatz und selbst die immer mal wieder vorkommenden Energiesalven schimmern eher gedimmt als dass sie im strahlenden Licht glänzen. Das gibt dem  Ganzen einen alten und leicht abgenutzten bzw. verblichenen Look, der jedoch gut zur Geschichte passt. Immerhin spielt ein großer Teil der Handlung in geheimen Kommandozentralen, die schon lange nicht mehr geputzt wurden.

Zusätzlich zu der Geschichte um Ares und Phobos sind auch noch Auszüge aus Nick Furys Geheimakten abgedruckt. Hier erfährt man einiges über Hydra, Furys Notfallpläne, die Auswahl seiner Rekruten und die Standorte seiner Geheimbasen. Das Zusatzmaterial erweckt den Eindruck, dass sich der Autor vielen Gedanken um Nick Fury und sein Umfeld gemacht hat. Die geheimen Pläne wirken logisch und es scheint als wäre Nick Fury auf jede Eventualität vorbereitet. Die hier entwickelte Welt ist eine Welt voller Spionage und Notfallplänen. Leider kommt diese Welt im eigentlichen Comic viel zu kurz.

Fazit:
Der überzeugende Ansatz eines Agententhrillers weicht einer mittelmäßigen Geschichte um einen Vater-Sohn-Konflikt unter Göttern. Darüber hinaus gibt es zu viele Verzweigungen in andere Marvel Serien so dass die Verständlichkeit leidet. Lose Fäden der Handlung werden nicht aufgeklärt sondern um weitere nicht abgeschlossene Handlungen ergänzt. Dennoch kann die Geschichte größtenteils unterhalten und der Leser ist gespannt mit welchen Feinden es die jungen Helden noch zu tun bekommen.

Secret Warriors 2: Gott der Furcht, Gott des Krieges - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Secret Warriors 2: Gott der Furcht, Gott des Krieges

Autor der Besprechung:
Marcus Koppers

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 14.95

116 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Nick Fury wie man ihn sich wünscht
Negativ aufgefallen
  • Zuviele Verbindungen in andere Serien
  • Offene Handlungen werden nicht fortgeführt
  • Götter rücken in den Mittelpunkt
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 29.08.2010
Kategorie: Secret Warriors
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