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Comic-Besprechung - Die Bielefeld Verschwörung
Geschichten:Die Bielefeld Verschwörung
Autor: Thomas Walden, Zeichner: Embe, Graustufen: Olga Hopfauf
Story:
Es tun sich eigenartige Dinge in Bielefeld. Da verschwinden zum Teil Häuser, dann wieder ein paar Menschen und scheinbar stört sich daran niemand. Fast niemand, denn an der Uni in Bielefeld gibt es einen Professor, der eine kleine Gruppe aus Studenten zusammenstellt, die Bielefeld retten soll. Und die kommen einem unheimlichen Geheimnis auf die Spur...
Meinung:
Seit 16 Jahren kursiert im Internet die sogenannte Bielefeldverschwörung und ist vermutlich eine der langlebigsten Satiren, die im Umlauf sind. Dabei wird mit den Argumenten von Verschwörungstheorien gespielt, um diese auf die Schippe zu nehmen. Mal ist es die CIA, dann wieder Mossad und sogar Ausserirdische sollen daran Schuld sein, dass sich das hartnäckige Gerücht hält, es gäbe eine Stadt mit Namen Bielefeld. Aber es gibt durchaus auch die Überlegung, dass sich in Bielefeld der Eingang zu Atlantis befinde.
Inzwischen hat es die Verschwörung sogar auf die große Leinwand geschafft. Ein von Bielefeld-Marketing und dem medienpädagogischen Labor der Universität Bielefeld finanzierter Film hatte am 2.6.2010 Premiere – natürlich im Cinemaxx Bielefeld. Ob das die Pressesprecherin der Stadt gnädiger gestimmt hatte? Denn die hasst laut einem ZDF-Bericht die Verschwörung wie die Pest. Immerhin gehört die Marketingfirma der Stadt. Parallel zum Film erschien auch der Comic zum Film, der vom Drehbuchautor Thomas Walden geschrieben wurde.
Es fällt nicht wirklich leicht die Geschichte dieses Comics zu bewerten. Als Satire funktioniert sie aber in jedem Fall recht gut. Skuril, durchgedreht und keinen normalen Bahnen folgend, so kann man am Besten die Geschichte beschreiben. Aber es gibt auch ein paar objektive Gesichtspunkte, derer man sich bedienen kann. Und da sieht es anders aus. Einige der Charaktere machen eigenartige Entwicklungen durch, die irgendwie nicht richtig passen. Und es gibt einige Sprünge zwischen den Ereignissen, die nicht richtig passen. Das ist insgesamt recht störend und hätte besser gemacht werden können. So gibt es einige Bestandteile der Geschichte, die scheinbar zu stark ausgebreitet werden, während dann eben die Sprünge an andere Stelle vorkommen. Es kommt so vor, als hätten Seiten nach Ende der Arbeit weggestrichen werden müssen.
Zeichnerisch gesehen ist der Comic als durchwachsen zu bezeichnen. Sicherlich ist es Embes Stil, der mal zum Schmunzeln einlädt und dann wieder zum verwunderten Augenreiben. Mal sieht das Ganze richtig gut und passend zur ironischen Geschichte aus und mal fragt man sich unwillkürlich, ob da ein Assistent ausgeholfen hat, der gerade in der Schule ein paar Strips gezeichnet hat. Das ist besonders bei einigen anatomischen Fehlern der Fall. Daneben nerven die immer wieder unterschiedlich großen Augen der Charaktere. Wenn dies ab und zu zum Comical Relief genutzt wird, dann ist das ja noch ganz lustig. Aber wenn es ständig zu sehen ist, nutzt sich der Effekt heftig ab und ist zum Ende des Bandes nur noch nervig.
Fazit:
Insgesamt ist der Comic sicher mal einen Blick wert. Immerhin unterstützt man dadurch auch die deutsche Comicszene. Aber da hätte man deutlich mehr heraus holen können, ja müssen. Embe hätte seinen Stil etwas weiter zurück halten und den Comical Relief sparsamer einsetzen müssen. Und die Geschichte hätte besser ausgearbeitet seinen können.
Die Bielefeld Verschwörung
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Pendragon
Preis:
€ 12,95
88 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Eine interessante und lustige Geschichte
- Dem Anlass entsprechend ironisch gezeichnet
- Der Zeichenstil nervt gerne mal
- Die Geschichte hat ein paar unerklärliche Sprünge
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(3 Stimmen) | ||
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Rezension vom: | 04.07.2010 | ||||||
Kategorie: | One Shot | ||||||
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