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Comic-Besprechung - 100% DC 26: Batwoman - Das Klagelied der Fledermaus

Geschichten:

Elegie US-Detective Comics 854-857 (Aug. 2009 – Nov. 2009)
Autor: Greg Rucka, Zeichner: J.H.Williams III, Farben: Dave Stewart

Los US-Detective Comics 858-860 (Dez. 2009 – Feb. 2010)
Autor: Greg Rucka, Zeichner: J.H.Williams III, Farben: Dave Stewart

Story:
Seit Batwoman von einer fanatischen Sekte beinahe getötet wurde, ist ein Jahr vergangen. Seitdem überwacht sie die 13 Zirkel der "Religion des Bösen". Mit der verrückten Alice hat die Sekte nun eine neue Hohepriesterin. Alice hat sich hohe Ziele gesteckt. Zum einen will sie dafür sorgen, dass eine alte Prophezeiung in Erfüllung geht und zum anderen plant sie einen Giftgasangriff auf Gotham.

Außerdem erfährt der Leser viel über den Ursprung von Batwoman, ihre Ausbildung und ihre Familiengeschichte. Ihr Privatleben wird innerhalb der Geschichte ebenfalls beleuchtet.

Meinung:
Katherine Rebecca Kane trägt schon seit geraumer Zeit das Kostüm von Batwoman. In der Serie "52" debütierte sie als neue Superheldin in Gotham City. Danach verschwand sie fast gänzlich von der Bildfläche. Doch das ändert sich jetzt. Die 26. Ausgabe der 100% DC-Reihe enthält 7 Ausgaben der US-Serie "Detective Comics", in denen niemand anderes als Batwoman die Hauptrolle spielt. Die beiden Geschichten können eingefleischte Fans der Bewohner von Gotham City überzeugen, eignen sich aber auch als Einstiegspunkt für neue Leser. Nach einem Sprung ins kalte Wasser schafft es der Autor die vielen oftmals verwirrenden Handlungsstränge in geordnete Bahnen zu lenken und durch viele Rückblicke Licht ins Dunkel zu bringen. Mit Alice schafft Greg Rucka eine verstörende Psychopathin, deren furchterregende Skrupellosigkeit konsequent auf die Spitze getrieben wird. Doch erst im finalen Kampf offenbart sich die ganze Wahrheit und gibt der Handlung eine zusätzliche Tiefe. Während ihres Kampfes gegen die Religion des Bösen trifft Kane auch auf ehemalige Mitglieder dieser Sekte. Die Anhänger, die sich um den Wolfsmenschen Abbot gruppiert haben, sind Formwandler und können die Gestalt von Tieren annehmen. Dieser Fantasy Touch stört ein wenig die sonst sehr düstere und realistische Atmosphäre.

Außerdem ist der krampfhafte Umgang mit Batwomans Sexualität ein Dorn im Auge. Es entsteht der Eindruck, dass jede Frau, die Batwomans Weg kreuzt ebenfalls lesbisch ist und Lust auf ein erotisches Abenteuer mit der geheimnisvollen Rothaarigen hat. Wenn die sexuelle Orientierung eine Person die Entwicklung des Charakters nicht vorantreibt und entscheident für die Handlung ist, dann sollte Sie nicht so in der Vordergrund gedrängt werden. Hier wäre eine gefühlvollere und sanftere Vorgehensweise die bessere Alternative gewesen. Es entsteht der Eindruck, dass Batwomans Neigung nur in die Geschichte eingebaut wurde, um einen "Skandal" zu provozieren und in den Medien besondere Beachtung zu bekommen.

Die Präsentation der Geschichte ist geradezu umwerfend. James Williams der Dritte überwältigt den Leser mit imposanten Kompositionen, in denen Einzelbilder und ganzseitige Zeichnungen zu detailreichen Gesamtkunstwerken verschmelzen. Immer wieder setzt er verschiedene Symbole und geometrische Figuren in die Mitte der Seite und lässt die restlichen Bilder um diesen Mittelpunkt herum ihre Geschichte erzählen. Kampfszenen werden durch eine schnelle Abfolge von Hintergrundbildern dargestellt während im Vordergrund bereits die Handlung anhand von Dialogen fortgeführt wird. Dies hat zur Folge, dass trotz reichlich Action auch viel Handlung in die rund 164 Seiten passt. Allerdings stockt an der einen, oder anderen Stelle auch mal der Lesefluss, da man bei den opulenten Darstellungen die Übersicht verliert.

Die Handlung lässt sich in drei Bereiche unterteilen. Es gibt Szenen in denen Batwoman agiert, man begleitet Rebecca Kane und ihren Vater bei gesellschaftlichen Anlässen und es gibt Rückblenden, die die Vergangenheit der Kämpferin gegen das Böse beleuchten. Bei einer solchen Vielschichtigkeit kann es dazu kommen, dass der Leser schnell die Übersicht verliert. Dies verhindert der Künstler, indem er jede Handlungsebene mit einem eigenen Stil zeichnet. So wirken Batwomans Einsätze düster und schroff. Die Szenen, die Rebecca mit ihrem Vater zeigen, sind hell und freundlich gezeichnet. Die Rückblenden hingegen kommen mit weniger Details aus wirken wie eine verblassende Erinnerung. Das gleiche Stilmittel wird auch bei der Kolorierung angewandt. Dave Stewart beweist hier sein Gespür für die Geschichte und spiegelt die Atmosphäre souverän in der Farbgebung wieder.

Einer der wenigen Kritikpunkte an der Illustration ist die Mimik der Personen. Insbesondere das Lächeln der Protagonisten wirkt überspitzt und unnatürlich.

Fazit:
Eine gelungene Mischung aus Action und Handlung, die den unbekannten Charakter von Batwoman gekonnt in Gotham City integriert und dabei eine glaubwürdige Entstehungsgeschichte erzählt. Geschickt inszenierte Wendungen halten den Leser bei Laune und die grandiosen Bilder sorgen dafür, dass man den Band nicht so schnell vergisst und immer mal wieder aus dem Regal holt. Auf diesem Niveau dürfen gerne weitere Abenteuer der rothaarigen Heldin folgen.


100% DC 26: Batwoman - Das Klagelied der Fledermaus - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

100% DC 26: Batwoman - Das Klagelied der Fledermaus

Autor der Besprechung:
Marcus Koppers

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16.95

164 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Intelligente Story
  • Herausragendes Artwork
Negativ aufgefallen
  • Krampfhafter Umgang mit der Sexualität der Hauptfigur
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2.75
(4 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 28.06.2010
Kategorie: 100 % DC
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