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Comic-Besprechung - Buddy Longway 20: Legende

Geschichten:

Legende
Autor, Zeichner, Inker, Kolorist: Derib

Epilog
Autor, Zeichner, Kolorist: Derib



Story:

Buddy und Chinook beschließen, das Reservat zu verlassen und in den Norden zu ziehen. Ihre Tochter Kathleen ist inzwischen mit Jeff in der Stadt angekommen und hat sich zum Ziel gesetzt Anwältin zu werden, um die Sache der Indianer erfolgreich voranzutreiben. Auf ihrer Reise macht das Paar beim einäugigen Slim halt, der mit Dennis einen Schüler gefunden hat, dem er das Trapper-Leben vermittelt.

Nachdem Buddy und Chinook wieder gen Norden abgereist sind, hat Dennis sie nach einiger Zeit wieder eingeholt, weil Slim spurlos verschwunden ist als er sich auf ein Spiel mit einem Grizzlybären eingelassen hat. Weiteres Unheil bahnt sich an als Wildes Pferd beginnt seinen Rachefeldzug durchzuführen. Zufällig trifft der entehrte Indianer auf Roter Baum, den Vater von Kleiner Strauch, die anstatt ihm White Crow zur Frau wurde. Sein ungestillter Hass bringt ihn auch auf die Spur von Buddy und Chinook, mit denen er auch noch eine Rechnung offen hat.



Meinung:

Mit Band 20 „Legende“ (Finix Comics) erreicht die Western-Serie ihren Höhe- und Schlusspunkt. Derib hat mit Buddy Longway nicht nur die Grenzen des Genres, sondern auch des Mediums erweitert. Denn mit seiner epochalen Familien-Saga hat er den Realismus in den Western eingeführt, das heißt unter anderem, dass die Figuren – ganz natürlich – mit dem Fortschritt der Serie altern und sterben (können). In „Legende“ kommt beispielsweise der einäugige Slim ums Leben. Natürlich wird auch in gewöhnlichen Western gestorben, meist sogar reihenweise in Kugel- und Pfeilhagel oder durch Tomahawks. Das besondere an Buddy Longway ist aber, dass hier auch die Protagonisten und Helden sterben, so wie bereits in einer früheren Ausgabe der Sohn von Buddy und Chinook.

Hinzu kommt eine ernsthafte und detailierte Darstellung der Indianerkultur, deren Vertreter in anderen Western meist nur als exotische Statisten auftreten. Daneben scheint in der Serie immer wieder die Naturliebe und Naturverbundenheit Deribs in dessen exzellenten Zeichnungen und Szenarien hindurch. In „Legende“ wechselt er seine grafische Darstellung: Im Gegensatz zu sonst verzichtet im Epilog auf Tusche. Mit Bleistift und ohne die kräftigen Konturen wirken die Figuren und die Hintergründe plastischer. Auch die Farben werden leicht nuancenreicher, wodurch der Epilog ein gelungener künstlerischer Ausklang der Serie wird.Ansonsten fällt ein weiterer grafischer Kunstgriff auf: prägnante Momente hebt der Zeichner durch eine dreifarbige Kolorierung – bräunlich-schwarz-weiß – hervor, wodurch die Bilder wie „Negative“ von Fotografien wirken.

Natürlich entfaltet sich das realistische Western-Epos am besten in seiner Einheit. „Legende“ bekommt umso mehr Gewicht, wenn man mit den Protagonisten vertraut geworden ist und idealerweise liest man wohl alle Bände auf ein Mal. Trotzdem kann man „Legende“ erstaunlicherweise auch unabhängig vom Vorgeschehen als Quereinsteiger lesen. Da jeder Band eine Episode erzählt, mit Anfang und Ende, kann man auch in Deribs Finalband problemlos noch einsteigen.

Man kann Finix wohl nicht genug für seine außergewöhnliche Arbeit danken. Der Kleinverlag bringt nicht nur von Großverlagen begonnene und lieblos eingestellte Serien zum Abschluss, sondern scheut dabei weder Kosten noch Mühen. Neben dem Hardcovereinband brilliert das Album außerdem noch durch eine hochwertige Papierqualität, die sogar das Umblättern zu einem Lesevergnügen macht. Im Anhang befindet sich dazu noch umfangreiches Bonusmaterial: Im Artikel „Deribs realistische Western. Buddy Longway & Red Road“ wird die Pionierleistung Deribs mit seinen innovativen und sozialkritischen Westernserien ausführlich gewürdigt. Zusätzlich befindet sich noch ein mehrseitiges Interview im Anhang, in dem Derib Rede und Antwort gab.



Fazit:
Buddy Longway im Allgemeinen und „Legende“ im Speziellen zeichnen sich durch einen realistischen Blick auf den Western aus. Gleichzeitig fesselt Derib seine Leser durch eine spannende Handlung und schöne Bilder, die den Comic nicht zu einer trockenen Geschichtsstunde verkommen lassen. Für Western-Liebhaber sind die Serie und der Abschlussband ohnehin Pflicht. Auch wenn man keine Western liest, sollte man unbedingt einen Blick in „Legende“ werfen. Die Naturdarstellungen und die Indianerkultur sind es auf jeden Fall Wert.

Buddy Longway 20: Legende - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Buddy Longway 20: Legende

Autor der Besprechung:
Marco Behringer

Verlag:
Finix Comics

Preis:
€ 15,80

ISBN 10:
3941236288

ISBN 13:
978-3941236288

64 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Realismus im Western: Trapperleben, Altern der Charaktere
  • Grafische Highlights und Wechsel des Artworks im Epilog
  • Ernsthafte Darstellung der Indianerkultur
  • Tragischer Abschluss der Serie
  • Umfangreiches Bonusmaterial und Papierqualität
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2
(7 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 27.06.2010
Kategorie: Buddy Longway
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