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Comic-Besprechung - Die sieben Zwerge

Geschichten:
Autor und Zeichner: Marvano

Story:
Fünfzig Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges besuchen zwei alte Frauen und ihre Begleiter ein altes und verlassenes Flugfeld, das in den 1940er Jahren als Stützpunkt für eine britische Fliegerstaffel gedient hat. Von hier aus starteten die Bomber und brachten Tod und Verderben über Kontinentaleuropa. Doch in den Maschinen saßen auch Menschen mit ganz normalen Gefühlen: Ängsten, Sorgen und Hoffnungen, aber auch Träumen.

Etwas erinnert die beiden Frauen, die sich eigentlich nicht kennen an die Vergangenheit und führt sie zurück zu den Menschen, die ihr Schicksal miteinander verbanden.
Nigel Auberson ist Bomberpilot und Chef eines insgesamt siebenköpfigen Teams, das mit ihrem Flutzeug "S-Snowhite" immer wieder Einsätze bis tief ins Herz des Dritten Reiches fliegt. In der Luft sind sie ganz auf ihre Aufgabe konzentriert und tun alles was sie können, um auch wieder lebend zurück zu kommen, was nicht immer ganz einfach ist. Aber sie vertrauen dabei auf ihr Maskottchen, die Puppe Yvette, die ihnen, seit sie an Bord ist, immer Glück brachte.

Am Boden jedoch versuchen sie die Gräuel des Krieges so gut sie können, zu vergessen. Das beginnt mit Ritualen, die vor und nach jedem Einsatz ausgeführt werden und geht bis hin zum Übertreten von Anweisungen. So sucht Nigel Vergessen in den Armen von Sarah, obwohl sexuelle Kontakte zwischen den Fliegern und dem Bodenpersonal eigentlich verboten worden sind. Aber niemand sagt etwas dagegen, wenn es nicht gerade unangenehm oder den Vorgesetzten auffällt. Und selbst die drücken hin und wieder die Augen zu.

Bei seinem einsamen Spaziergängen macht er auch die Bekanntschaft der kleinen Lisa, die auf einer Farm in der Nähe lebt. Die Kleine und ihre Familie erinnern den jungen Mann daran, wofür er kämpft, und was er sich bewahren sollte. Doch dann verschwindet Yvette und ein neuer, sehr gefährlicher Einsatz kommt auf Nigel und seine Jungs zu ...


Meinung:
Auch wenn das Szenario Raum für einige spannende Luftkämpfe und bedrohliche Situationen bietet, so stehen sie doch nicht im Mittelpunkt der Geschichte. Sie würzen die Handlung zwar ein wenig, das Hauptaugenmerk liegt aber auf den Menschen hinter den Kriegshelden, die trotz ihrer Arbeit und Aufgaben immer noch versuchen menschlich zu bleiben und sich einen Hauch von Unschuld zu bewahren.

Das dies nicht gelingt, blitzt immer wieder hervor, vor allem wenn Nigel sich mit der jungen Lisa unterhält. Sie, wie auch Sarah, die Funkerin, sind die Anker, die ihn am Boden halten und vernünftig bleiben lassen, die seine Albträume und Ängste lindern. Anderen geht es nicht so, sie werden verrückt oder leichtsinnig, betäuben sich mit Alkohol oder drehen auch schon einmal durch.

Marvano bietet eine interessante Mischung aus heroischer Kriegsschilderung aus britischer Sicht und einem Blick hinter die Kulissen, der es in sich hat, auch wenn er nicht all zu sehr auf die Tränendrüse drückt oder dramatisch wird. Das meiste kann man ohnehin nur zwischen den Zeilen lesen.

Dadurch entsteht ein liebevolles und differenziertes Bild. Das Ende ist zwar traurig, aber sehr konsequent und passt zu der melancholischen Stimmung. Auch die Zeichnungen wissen zu gefallen, sind sie doch dynamisch, wenn es notwendig ist und detailreich in den ruhigen Szenen.



Fazit:
"Die sieben Zwerge" ist weder ein Fantasy-Comic, noch hat er irgendwelche märchenhaften Bezüge. Er ist eine Momentaufnahme vom Leben auf der Basis einer kleinen Fliegerstaffel und konzentriert sich auf die Menschen, die von dort aus Tod und Verderben über andere bringen, aber dennoch versuchen, ganz normal weiter zu leben, auch wenn der Krieg sie fest umklammert hält. Die Geschichte wird unaufdringlich, manchmal auch ein wenig poetisch erzählt, gleitet aber niemals ins Unglaubwürdige und Dramatische ab.


Die sieben Zwerge - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die sieben Zwerge

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Epsilon Verlag Mark O. Fischer

Preis:
€ 13,20

ISBN 13:
978-3-910097-85-4

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Interessante Mischung
  • Die Zeichungen wissen zu gefallen
Negativ aufgefallen
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Rezension vom: 26.06.2010
Kategorie: One Shots
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