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Comic-Besprechung - Fix & Foxi Magazin Nr. 05/2010

Geschichten:
  • FIX & FOXI: Geister des Amazonas
  • FIX & FOXI: Das schnelle Geld

Deutsche Erstveröffentlichungen

Chefautor: Tim Born, Zeichner: Nadia Enis (Chefzeichnerin), Diana Lazaru
Colorierung: Gerda Beuchel, Alice Winkler

Gimmick-Beilage: Delphin

Story:
In der langen Titelstory Geister des Amazonas verschlägt es Fix & Foxi in den Dschungel Brasiliens. Der Wissenschaftler Konrad Kurz ist seit seiner Expedition im Amazonasgebiet spurlos verschwunden. Professor Knox kann nicht anders und trommelt die Freunde zusammen, um seinen alten Kumpel aufzuspüren. Mit dem einheimischen Führer Zé Segueboto geht es auf den sagenhaften Fluss, der sie tief in den Regenwald führt.

In der Kurzgeschichte Das schnelle Geld ist Lupo mal wieder in Geldnöten. Da klingelt es an der Tür. Traritrara, die Post ist da! Der Briefträger bringt eine verlockende Werbesendung. Die Firma H. Alsabschneider Investments (was waren das noch für Zeiten, als solche Namen lustige Wortspiele waren ...) bietet nicht nur sehr schnell viel Geld, sondern auch die Möglichkeit „flottestens“ (sic) zum Leiter des eigenen Teams aufzusteigen. Lupo geht dem Angebot des Drückervereins auf den Leim und macht sich auf zur Kundenakquise im familiären Umfeld.

Meinung:
Die fünfte Ausgabe aus dem House New Ground Publishing bietet die inzwischen vertraute Melange: eine lange und eine kurze Comicgeschichte, sowie ein umfangreicher Magazin-Teil mit News, Artikeln, Tipps und einem Gewinnspiel.

Geister des Urwalds, die Titelgeschichte, liefert eine durchaus gelungene Mischung aus Spannung und Unterhaltung. Eine Reise in den Urwald bietet sich förmlich für ein Abenteuer in exotischem Ambiente an. Sehr schön werden zusätzliche Informationen über die Begebenheiten des Urwalds eingeflochten. Man erfährt von der Pororoca, eine Art riesige Springflut, die den Amazonas überfluten kann, oder von der seltenen Gattung der rosafarbenen Amazonas-Delphine.

Inzwischen hat man sich an den etwas holprigen Zeichenstil gewöhnt und schätzt sogar dessen eigenwilligen Charme. Es wird durchaus modern mit der Panelaufteilung gespielt. Sehr schön ist das große Panel auf Seite 6 geraten, als Fix, Foxi, Fax und Knox mit dem Flugzeug über den Globus in die Hafenstadt Belém einfliegen, dem Eingangstor zum Amazonasgebiet. Wenige Seiten später wird gar ein seitenübergreifendes Großmotiv geboten, welches das Boot der Abenteurer auf dem Fluss mitten im Dschungel zeigt.

Die Kurzgeschichten im hinteren Teil des Hefts hatten bislang stets den Hang zum Erzieherischen, so auch Das schnelle Geld. Wir warnen und mahnen – Nepper, Schlepper, Bauernfänger. Aber diesmal will sich der pädagogische Effekt nicht so recht einstellen. Lupo gerät in die Fänge einer Drückerkolonne. Er erhält eine Schulung mit der einfachen Formel „Vertrag + Opfer = fette Kohle". Oma Eusebia ist sein erster Kunde und unterschreibt. Bald darauf leistet er sich seinen eigenen roten Sportwagen. Es läuft prächtig für den Lebenskünstler, und so klappert er seine Bekannten ab.

Dabei gibt es einen kleinen Gastauftritt zu vermelden, als Lupo bei seinen Vertreterbesuchen die Familie Baumeister besucht. Pauli, Vater Eduard und Mutter Paula stehen winkend vor der heimeligen Hütte und rufen: „Vielen Dank nochmal, Lupo! Dieses Aktiendepot geht bestimmt durchs Dach …“

Nein, durchs Dach geht hier nichts. Die Essenz der Story geht leider eher unten raus, in die Hose, statt nach oben, ins Gehirn. Der verheißungsvolle neue Job geht nämlich nicht schief, weil Lupo immer mehr in sektenähnliche Verhältnisse verstrickt wird und auf die schiefe Bahn gerät, sondern weil er selber ohne Wissen der skrupellosen Firma bauernschlau die Kennzahlen in seinen Verträgen verändert und später vom seinem eigenen Chef als Betrüger entlassen wird. Zu guter Letzt werden sämtliche Verträge annulliert, und Lupo bekommt auch noch drei Sahnetorten gebacken. Friede, Freude, Eierkuchen. Entweder hat der Autor die Gefahren des Ganzen nicht verstanden, oder er verharmlost sie völlig. Daher gilt wegen der verkorksten Botschaft hier eher: Sechs, Setzen - oder Thema verfehlt.

Die Namen der Kreativen, Texter und Zeichner, werden nicht auf der Startseite der jeweiligen Comicstory genannt. Sie finden sich im Impressum versteckt, auf der vorletzten Seite, und man kann sie lesen, wenn man eine Lupe zu Hilfe nimmt. Es wäre an der Zeit, die Namen klar bei den Comics auszuweisen, schon alleine, damit der Leser weiß, wer jetzt die jeweilige Geschichte gezeichnet hat. Soviel Respekt den Künstlern gegenüber sollte schon sein.

Die Wissensseiten sind im vorliegenden Heft besonders gut gelungen. Das Leben am Amazonas wird mit einer prächtigen Fotoauswahl illustriert, die Ureinwohner werden anschaulich dargestellt und auch der Fluss-Delphin bekommt sein dreiseitiges Porträt.

Einen Meeressäuger gibt es diesmal auch als Gimmick. Wieder eine dieser Beilagen, die kein Kind wirklich braucht, aber der Zwang eines zusätzlichen give-aways von geringem materiellen Wert, der sich bei Comic-Magazinen dieser Art seit Jahren etabliert hat, kann nicht immer mit originellen Ideen gefüttert werden.

Fazit:
Weiterhin eine konstante Leistung gemäß einem strukturierten, übersichtlichen Konzept. Die Titelstory gehört zu einer der besten in diesem Jahr. Im nächsten Heft wird die Fußball-Weltmeisterschaft thematisiert und, banzai!, es soll außerdem ein Manga zu Abdruck kommen.



Fix & Foxi Magazin Nr. 05/2010 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Fix & Foxi Magazin Nr. 05/2010

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
New Ground Publishing

Preis:
€ 2.95

52 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • interessanter Magazin-Teil
  • tolles Dschungel-Ambiente
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 14.05.2010
Kategorie: Fix & Foxi
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