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Comic-Besprechung - Das Leben und Wirken der Martha Washington im 21. Jahrhundert 1: Ein amerikanischer Traum

Geschichten:
Autor: Frank Miller, Zeichner: Dave Gibbons, Robin Smith, Angus McKie, Farben: Alan Craddock

Story:
Sie hat ein erbärmliches Leben als junges Mädchen, eingezwängt in die Slums, in denen so viele leben. Es ist nicht mehr das Amerika, in dem Wunder geschehen können. Nicht mehr, seitdem Präsident Rexall sich hat wieder und wieder wählen lassen. Doch sie schafft es ihre Integrität zu wahren und wird zu einem wertvollen Mitglied in der Armee. Sie ist eine der wenigen, die die Kämpfe in der Grundausbildung überleben. Und sie ist immer dann vor Ort, wenn wieder einmal der Müll weg geräumt oder die Welt gerettet werden muss...

Meinung:
Frank Miller. Dieser Name löst wohl in so manchem Comicfan prickelnde Erregung aus. Der Mann hat im Comicbusiness so ziemlich alles richtig gemacht. Er hat Batman neu definiert und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Er hat mit 300 und Sin City grafisch neue Wege beschritten, erzählerisch sowieso. Jetzt hat Paninicomics mit der Geschichte rund um Martha Washington ein Werk des Künstlers ausgegraben, das aus den Achtzigern stammt und hierzulande nicht sonderlich bekannt sein sollte. Zu Unrecht, doch dazu mehr später in dieser Rezension.

Martha Washington war die Frau von George Washington, dem ersten Präsidenten des Präsidenten der neugegründeten USA. Sie war gegen die Präsidentschaft ihres Mannes und weigerte sich zu seiner Einsetzung zu kommen. Aber sie hatte ihn während des Unabhängigkeitskrieges mit aufs Schlachtfeld begleitet und war wohl auch dafür verantwortlich, dass die Moral der Truppe nicht zu tief absank.

Es gibt also gute Gründe, warum Frank Miller seine Hauptfigur nach der ersten First Lady benannte. Wobei die damalige Plantagen- und Sklavenbesitzerin sicher etwas überrascht gewesen wäre Namnesgeberin von ausgerechnet einer schwarzen Heldin zu sein. Aber die Martha Washington in diesem Comic passt ansonsten sehr gut zu diesem Namen, gibt sie sich doch immer wieder sehr kämpferisch und integer.

Frank Miller hat ein erschreckend realistisches Szenario entwickelt – aus heutiger Sicht. Ob der Mann vielleicht doch ein Prophet ist? Jedenfalls stürzen sich die USA wie im Comic in jeden nur denkbaren Konflikt und wirtschaftlich geht es dem Land nun auch nicht gerade gut. Vieles, was hier gezeigt wird, könnte durchaus noch passieren. Dass Martha Washington den Sprung aus den Slums schafft, ist sicher die Erfüllung des amerikanischen Traums, aber Miller lässt hier gar nicht erst das Gefühl aufkommen, dass das ein zuckersüsses Ereignis ist. Martha wird in die Hölle geworfen und als stahlharte Heldin wieder geboren. Härter geht es schon nicht mehr.

Millers Coup aus den Achtziger Jahren hat damals den Eisner Award gewonnen. Wer sind wir, dass wir da widersprechen könnten? Die Brisanz des Themas ist gewaltig und noch immer aktuell. Und damals war dieser Comic sowieso revolutionär. Wobei allerdings die Gewalt in diesem Comic durchaus Leser abschrecken kann.

Dave Gibbons illustriert den Comic mit kraftvollen Bildern, bei denen es ganz schön zur Sache geht. Man fühlt sich durch seine Zeichnungen geradezu in die Geschichte hinein gezogen. Und dabei beherrscht er alle Momente mit einem sehr klaren Strich, egal, ob es die pure Action ist, oder die wenigen ruhigen Momente, die Miller seinen Figuren gönnt. Selbst wenn man bedenkt, dass die Colorierung noch im alten, analogen Stil erfolgt sind, sehen die Zeichnungen richtig gut aus.

Fazit:
Martha Washington ist eine interessante, eine gute Serie aus den Achtzigern. Die Gewalt kann aber durchaus Leser abschrecken. Reinschauen sollte man aber auf jeden Fall einmal und wenn man dann überzeugt ist, dann in jedem Fall zugreifen.

Das Leben und Wirken der Martha Washington im 21. Jahrhundert 1: Ein amerikanischer Traum - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Das Leben und Wirken der Martha Washington im 21. Jahrhundert 1: Ein amerikanischer Traum

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,95

212 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannende, dramatische Story
  • Actionreich
  • Tolle Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Vielleicht etwas zu gewalttätig
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 11.05.2010
Kategorie: Martha Washington
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