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Comic-Besprechung - Troll von Troy 1: Trollgeschichten - Gratis Comic Tag 2010

Geschichten:
Troll von Troy 1 - Trollgeschichten
Autor: Scotch Arleston, Zeichner: Jean-Louis Mourier

Story:
In der Welt von Troy spielt Magie eine überaus wichtige Rolle. Jeder Mensch hat seine ganz eigene Zauberkraft, mal weniger nützlich wie die Fähigkeit, Haare zum Kräuseln zu bringen, mal mächtig wie die Macht, Feuer zu schleudern oder andere zu zwingen, sich im wahrsten Sinne des Wortes tot zu lachen.

Aber ein Problem haben alle: Die Trolle in der Umgebung, die die Menschen vor allem als leckere Mahlzeit betrachten. So zieht auch der Troll Teträm regelmäßig mit seiner Keule los, um die Zutaten für gefüllten Bauern oder Soldat am Spieß zu besorgen. Zu Teträms Familie gehört auch seine Adoptivtochter Waha. Das Menschenbaby hatte sich Teträm eigentlich als Snack für später aufgehoben, nachdem er sich an ihren Eltern sattgegessen hatte. Aber seine Frau Puitepe schloss die Kleine ins Herz, und so lebt Waha heute als Troll unter Trollen – nur auf ihre, nun, nicht sonderliche ausgeprägte Behaarung sollte man sie lieber nicht ansprechen.

Eines Tages stellt der Magistrat der Menschenstadt Klostop eine Truppe von Trolljägern zusammen, um die Gefahr ein für alle Mal zu beseitigen. Teträm und Waha stehen viele Abenteuer bevor, um ihre Familie und die anderen Trolle des Dorfes zu beschützen...

Meinung:
Die "Trolle von Troy" gehören zum Troy-Universum, das Autor Scotch Arleston ("Die Meisterkartographen") mit seiner Erfolgsserie "Lanfeust von Troy" begründete. Für die Trolle hat er sich Zeichner Jean-Louis Mourier an die Seite geholt, mit dem Arleston schon bei "Die Feuer von Askell" zusammengearbeitet hat.

Die "Trollgeschichten" sind einerseits ein klassisches Fantasy-Abenteuer. Zwei Helden finden sich unversehens in großer Gefahr wieder und müssen ihre Gemeinschaft gegen eine unbarmherzige Übermacht verteidigen. Hier überschlägt sich Arleston nicht mit Kreativität. Auf der anderen Seite, und hier liegt das Hauptaugenmerk der Geschichte, bürstet der Autor die üblichen Stilmittel und Fantasy-Klischees ordentlich gegen den Strich. Das beginnt damit, dass Teträm, Waha und die Trolle insgesamt sich auf den ersten Blick kaum als Sympathieträger eignen – zumindest nicht aus Sicht des Mittagess... aus Sicht eines menschlichen Lesers. Trotzdem werden sie sympathisch geschildert, während die menschlichen Trolljäger nicht gerade durch Freundlichkeit überzeugen.

Der Leser hat seinen Spaß daran, wenn beispielsweise Trollbaby Gnondprom Blähungen hat und Papa Teträm fragt, ob er vielleicht den falschen gegessen habe. Wahas Mitschüler fangen sich einen Tadel des alten Trolllehrers ein, wenn sie das Mädchen als " Nackhaut" bezeichnen. So jemanden nennt schließlich man "Person mit differierender Kapillarität".

Insgesamt geht es ausgesprochen blutig und brutal zu. Menschen wird in Großaufnahme der Schädel zerschlagen, ein alter, zahnloser Troll zermatscht sein Essen bei lebendigem Leib umstandslos im Mörser, oder Teträm verknuspert zum Frühstück genüsslich eine blutige Menschenhand. Diese Brutalität ist aber so überzogen dargestellt und wird von den Trollen so nebenbei erledigt, dass ihre Schockwirkung weitgehend aufgehoben wird. Trotzdem sind die "Trollgeschichten" nichts für Kinder oder zu junge Jugendliche.

Die Zeichnungen sind bunt, dynamisch und detailreich, häufig entdeckt man beim zweiten oder dritten Lesen noch bisher übersehene, lustige Details. Dabei trägt der eher karikaturhafte, überzeichnete Stil seinen Teil dazu bei, dass die allgegenwärtige Gewalt gebrochen und relativiert wird. Die Geschichte ist auch für "Troy"-Einsteiger, die keine der anderen Serien kenne, ohne weiteres verständlich.

Fazit:
Eine lustige Fantasy-Story, die klassische Stereotype auf den Kopf stellt und dabei nicht mit karikierter Gewalt geizt.

Troll von Troy 1: Trollgeschichten - Gratis Comic Tag 2010 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Troll von Troy 1: Trollgeschichten - Gratis Comic Tag 2010

Autor der Besprechung:
Henning Kockerbeck

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 0,00

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Eine Fantasy-Geschichte ordentlich gegen den Strich gebürstet
Negativ aufgefallen
  • Aufgrund (wenn auch ironisch gebrochener) starker Brutalität nicht für Kinder geeignet
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 08.05.2010
Rezension vom Event: Gratis Comic Tag 2010
Kategorie: Gratis Comic Tag 2010
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