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Comic-Besprechung - Mirror's Edge

Geschichten:
Mirror's Edge
Autorin: Rhianna Pratchett, Zeichner: Matthew Dow Smith, Inker: Jon Bolerjack, Colorist: Jim Charalampidis

Story:
Faith ist ein Runner – eine Botin für Sendungen, die keinesfalls von der Polizei entdeckt werden dürfen. Denn Faith lebt in einer Stadt, deren totalitäres Regime ihren Bürgern jede Luft zum atmen nimmt und die absolute Kontrolle ausübt. Da sich dennoch einige Menschen nicht ihre Privatsphäre nehmen lassen wollen, gibt es die Runner. Sie transportieren Sendungen an den Ordnungshütern vorbei, die im Regelfall alles streng durchsuchen. Runner garantieren ihren Kunden eine rasche und geheime Zustellung der "heißen Ware". Faith hat hart trainiert um Teil des Kurierteams zu werden. Als ihr bei einer missglückten Sendung Überwachungsfotos ihres Vaters in die Hände fallen, muss sie die Grundsätze der Runner brechen: Interessiere dich nie für den Inhalt der Sendungen... So versucht Faith ihren lange gemiedenen Vater aufzuspüren und herauszufinden, in welcher Gefahr er sich befindet. Die undurchsichtigen Verstrickungen ziehen sich bis in höchste Gefilde und bringen erschütternde familiäre Erkenntnisse für die junge Runnerin.

Meinung:
"Mirror's Edge" ist die Vorgeschichte in Comicform zu einem erfolgreichen Videospiel aus dem Jahr 2008. Wem das Spiel um den weiblichen Runner Faith gefallen hat, wird sicher auch an diesem Comic viel Freude haben. "Mirror's Edge" fokussiert die Ereignisse vor dem Zeitpunkt des Spiels und zeigt Faith während ihrer Phase als angehender Runner. Auf ihre Ausbildungszeit und das Training durch Merc wird näher eingegangen. Als Faith während eines Auftrags bemerkt, dass sie Überwachungsfotos ihres Vaters transportiert, kommt sie ins grübeln. Eigentlich hat sie zu ihm keinen Kontakt mehr haben wollen, doch die Gefühle siegen und so macht sich die junge Frau auf, ihn zu finden. Dabei passiert so einiges und dem Leser wird an keiner Stelle des Comics langweilig. Zu intensiv und vielschichtig ist die Story um politische Verwicklungen und damit einhergehende innerfamiliäre Geschehnisse.

Die abwechslungsreiche Story spielt in einer Stadt, die einer ganz eigentümlichen Politik unterliegt. Freie Selbstbestimmung der Bürger gehört der Vergangenheit an, es herrscht ein totalitäres Regime welches die vollkommene Kontrolle aller praktiziert. Wohnbereiche werden eigens eingerichtet, überwacht und durch die Polizei geschützt beziehungsweise überwacht. Alle anderen Stadtviertel verkommen und sind für die oberen 10.000 unwichtig. Doch nicht alle Menschen beugen sich dem freiheitsraubenden System und so gibt es eine gewisse Form des Widerstands. Zu diesen Leuten gehört vor allem Faiths Vater, der vor langer Zeit eine Bewegung gegen die Regierungspläne anführte, dabei jedoch seine Frau und damit Faiths Mutter involvierte – diese starb bei einer Demo und seither ist die Familie auseinander gerissen. Auch Faiths Schwester Kate spielt eine wichtige Rolle, ist sie doch Polizistin in Ausbildung und hat sich damit für die Seite entschieden gegen die der Vater und auch Faith angehen. So wechselt die Geschichte oft zwischen mehreren Aspekten: Der politischen Komponente, der familiären und der Handlungsebene, die das Verhältnis zwischen der Runner-Agentur, deren Chef Merc und Faith selber erzählt. Diese vielschichtige Story hat Power und ist interessant. Am Ende des Bandes ist der Leser voll in der Materie und verspürt den stetigen Drang zur Spielkonsole zu greifen – wenn das nicht längst geschehen ist. Für Fans gibt "Mirror's Edge" wichtige Hintergründe, um die Game-Story besser verstehen zu können.

Auch Formal weiß dieser Comic zu gefallen. Arbeiten andere Comic-Serien gerne mit dunklen Settings oder kalten Farben um ihre befremdliche, unsichere Atmosphären aufzubauen, tendiert Zeichner Matthew Dow Smith im Zugsamenspiel mit Colorist Jim Charalampidis zum genauen Gegenteil: Helle Bilder zeigen die Stadt farbvoll und gut belichtete Zeichnungen präsentieren die Handlung. Dieser Stil funktioniert hervorragend, überzeugt auf der ganzen Linie und ist eine seltene Besonderheit. Interessant ist zudem die Frau hinter dem Comic: Rhianna Pratchett, die Tochter des erfolgreichen und angesehenen britischen Schriftstellers Terry Pratchett ("Hogfather"). Nach ersten Erfahrungen im Journalismus- und Schriftstellerbereich, wurde sie Autorin für Videospiele und arbeitete so am "Mirror's Edge"-Game mit. Der hier vorliegende Band ist ihr Debüt als Comic-Autorin und erweckt Vorfreude auf weitere Arbeiten. Wie vielseitig eine Vita doch sein kann.

Fazit:
"Mirror's Edge" ist die Vorgeschichte zum gleichnamigen Videospiel in Form eines Comics. Die Story erzählt von Faiths ersten "Gehversuchen" als Runner und zeigt ihren ersten Fall der den Weg für das Game ebnet und Hintergründe schildert. Durch die vielseitige Story und die besondere helle Optik der Bilder ist der Comic ansprechend. Die gelunge Kombination von Story und Optik macht "Mirror's Edge" nicht nur für Fans des Spiels interessant. Das Faltcover mit vielen Informationen im Klappentext, eine detaillierte Einführung sowie die Galerie der US-Ausgaben am Ende des Bandes bringen dem "Mirror's Edge"-Comic zusätzliche Pluspunkte für die umfassende Ausstattung.

Mirror's Edge - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Mirror's Edge

Autor der Besprechung:
Marcus Offermanns

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 10:
3866079591

ISBN 13:
978-3866079595

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • SciFi-Story mit vielseitigen Bezügen
  • Faltcover mit informativem Klappentext
  • Ungewöhnlich helle Optik
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 06.02.2010
Kategorie: Rezensionen
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