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Comic-Besprechung - Garulfo 2: Der Prinz mit den zwei Gesichtern

Geschichten:
Kapitel 3: Der Prinz mit den zwei Gesichtern (Originaltitel: „Garulfo: 3. Le prince aux deux visages“)
Kapitel 4: Der Oger mit den Kristallaugen (Originaltitel: „Garulfo: 4. L’ogre aux yeux de cristal“)

Bonus-Material: „Noch ein kleiner Blick hinter die Kulissen“ (Alain Ayroles)

Autor: Alain Ayroles, Zeichner: Bruno Maïorana, Kolorist: Thierry Leprévost



Story:
Wieder werden zwei neue Kapitel aus der märchenhaften Wunderwelt des Gespanns Ayroles und Maïorana aufgeschlagen. In Der Prinz mit den zwei Gesichtern gehört das Spotlight für lange Zeit Prinz Ronaldo, dessen Geburt im Reiche Wunderwasser wir verfolgen dürfen. Traditionell werden dem Baby von gleich drei Patinnen bestimmte Gaben in die Wiege gelegt, nur dass im Falle von Ronaldo leider nur zwei dieser bezaubernden Feen zu Stelle sind und als Dritte nur noch eine hässliche Hexe aufzutreiben ist. So bekommt das kleine Bürschchen neben der Gabe der Schönheit und der Gabe des Verstands von der Hexe die Gabe, seinen „Nächsten zu achten, egal, um wen es sich handelt, bis hin zum Geringsten“.

Natürlich kommt es wie es kommen muss: Prinz Ronaldo reift zwar zu einem wunderschönen und klugen jungen  Mann heran, allerdings wurde aus ihm ein eitler Geck, der sich einen feuchten Kehricht um seine Mitmenschen schert, egal ob in Fragen der Liebe oder im Umgang mit seinen Untertanen.

Eines Tages rächt sich sein Lebenswandel, denn der Fluch der Hexe lässt ihn in einen Frosch verwandeln und allerlei gefährliche Situationen durchleben. Doch auch diese machen ihn nicht zu einem besseren Menschen, im Gegenteil, als er wieder seine alte Gestalt erlangt und die Hexe merkt, dass er immer noch ein arroganter Einfaltspinsel ist, erteilt sie ihm eine weitere Lektion und verwandelt ihn erneut in eine grüne Amphibie. Gleichzeitig verwandelt sie unseren aus Band 1 bekannten liebenswerten Frosch Garulfo in die Gestalt des Prinzen. Ganz klar, dass dieser Zustand bei beiden keine helle Begeisterung auslöst.

Im zweiten Teil, Der Oger mit den Kristallaugen, treffen wir zusammen mit Prinzessin Hermina, die sich auf der Verfolgung eines diebischen Kobolds im dunklen Wald verirrt, auf einen grobschlächtigen, gruseligen Oger, der sich jedoch bei weiterem Kennenlernen als gar nicht so gefährlich herausstellt. Im Gegenteil: er ist einfühlsam, empfindlich, liebt Kunst in Form von Kristallen.


Meinung:
Nachdem im ersten Band die Geschichte von Garulfo erzählt wurde, dem Frosch der davon träumte ein Mensch zu sein, und nach einer Verwandlung in einen ebensolchen eines besseren belehrt wurde, hätte die eigentliche Geschichte abgeschlossen sein können. Nach der Erkenntnis, dass ein Leben als rücksichtlose Spezies nicht wirklich erstrebenswert ist, endete das Doppelabenteuer mit dem schönen Satz: „Und sie lebten glücklich und zufrieden und bekamen viele, viele Kaulquappen.“   

Aber die beiden Macher haben noch mehr in petto. Folglich wechseln Ayroles und Maïorana das Setting vom Königreich Heidewasser ins Land Wunderwasser, um der bekannten aus „Frosch mach Mensch“-Formel einen weiteren Aspekt abzugewinnen. Der großkotzige Schnösel Prinz Ronaldo, der unfreiwillig die Gestalt wechselt, gibt einen gar fiesen Garulfo ab. In Verbindung mit dem konträren Verhalten des positiven denkenden Lurchs in Menschengestalt entsteht ein wahres Feuerwerk der Situationskomik.

Ayroles schafft es durch geschickte Dramaturgie ein ums andere Mal, die Hauptpersonen echt lustig in Szene zu setzen. Die gezielt eingebauten Brüller werden optisch kongenial umgesetzt von Maïorana, denn dieser hat jeden möglichen Gesichtsausdruck und jede nur erdenkliche Körperhaltung des kleinen Fröschleins perfekt im Pinsel. Er bewirkt dies zusätzlich durch den gekonnten Einsatz von wechselnden Perspektiven und Bildeinstellungen oder auch nur passenden Motivausschnitten. So ist eine gekonnt filmische Bildfolge vorhanden, die das Auge des Betrachters zu fesseln weiß.

Neben all der Gesichtskomik eines typischen Funnys, wirkt der recht filigrane Strich von Maïorana modern. Kleine Panels werden öfters auch mal unterbrochen durch größere Landschaftsbilder oder detaillierte Momentaufnahmen. Sehr schön.

Als Begleiterscheinung des Splitter-Treatments gibt es als Bonusmaterial wieder Skizzen und Textbeiträge der Macher. 

Fazit:
Diese Serie bietet einen größeren Lesegenuss, als man auf den ersten Blick vermuten mag. GARULFO ist sowohl ein Fantasy-Funny als auch ein modernes Märchen. Es gibt wahrlich viel zu schmunzeln und zu lachen. Das Märchen von Froschkönig wird jedoch nicht bloß parodiert, sondern um viele verschiedene Aspekte ergänzt.

Neben all den Lachern zieht sich wie ein roter Faden auch eine leise Moral durch die Geschichte: Liebe deinen Nächsten, und erfreue dich an der Vielfältigkeit der Natur.

Wer schon immer seiner Frau oder Freundin das Comiclesen schmackhaft machen wollte, der kann mit GARULFO einen Volltreffer landen.



Garulfo 2: Der Prinz mit den zwei Gesichtern - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Garulfo 2: Der Prinz mit den zwei Gesichtern

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 22,80

ISBN 13:
978-3-86869-047-7

104 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • sehr witzige Handlung
  • gelungene Märchenparodie
  • liebevoll editiert
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(4 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 04.12.2009
Kategorie: Garulfo
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