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Comic-Besprechung - Der spazierende Mann

Geschichten:
Aruku Hito
Autor und Zeichner: Jiro Taniguchi

Story:
Ein Mann, ein Hund und so mancher Weg, den es zurück zu legen gilt. Dieser Mann will aus der Hektik der Großstadt ausscheren und nimmt sich bewußt Zeit für so manchen Umweg, der ihn selbst an neue Orte führt, der ihn auch staunen lässt. Und doch findet er letzendlich immer wieder zu seinem zu Hause zurück und zu seinem normalen Leben, um eine Erfahrung reicher…

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Jiro Taniguchi ist in der Zwischenzeit sicherlich zu einem Künstler geworden, der nicht nur in Japan Erfolge feiert, sondern auch in Europa. Das ist kein Wunder, denn er ist einer der wenigen japanischen Mangaka, der nicht diesen für Mangas so typischen Stil prägt. Seine Zeichnungen entsprechen vielmehr europäischen Werken und das macht es für den deutschen Leser auch so einfach in seine Welt abzutauchen und seine Werke zu lesen. Natürlich ist seine Umgebung noch immer japanisch geprägt und so manches Ritual, das dargestellt ist, wirkt ein wenig fremd. Aber das sind nur Randerscheinungen bei Geschichten, die auch so manchen Fan von frankobelgischen Alben faszinieren können. Da ist es kein Wunder, dass Carlsen seine Bände zwar auch unter Mangas, aber vor allem unter den Graphic Novels auflistet. Man will einfach ein erweitertes Publikum erreichen.

„Der spazierende Mann“ ist ein Comic, der mit sehr wenigen Worten auskommt und so können wir uns insgesamt nur auf wenige Fakten verlassen. Doch es sind auch nicht die Fakten, an denen Taniguchi interessiert ist. Er will uns eine Welt zeigen, wie wir sie in der heutigen Hektik gar nicht mehr wahrnehmen oder zumindest ignorieren. Er zeigt uns die Schönheit der Natur oder auch einfach den Effekt eines Wasserstrahls zur richtigen Zeit. Er zeigt uns, dass es auch einfach einmal gut tut, wenn man sich total auspowert. Das sind emotionale Momente im Leben des spazierenden Mannes, von dem wir weder Name, Beruf noch Wohnort kennen. Dabei werden dem Leser aber auch ohne große Worte so wichtige soziale Eigenheiten Japans nahe gebracht, wie zum Beispiel die Kirschbaumblüte, die in Japans Kultur einen wichtigen Zeitpunkt darstellt.

Als Leser darf man den spazierenden Mann nicht in einer hektischen Umgebung oder zwischen Tür und Angel lesen. Man muss sich für diesen Comic Zeit lassen und ihn genießen, vielleicht bei einem Glas Rotwein an einem entspannten Abend. Genau das will ja Taniguchi erreichen: Dass man den Alltag ablegt und es mal wieder schafft über die Wunder der Natur zu staunen. Vielleicht ist dann der nächste, eigene Spaziergang nicht mehr weit entfernt. Wenn ihm das gelungen ist, dann hat dieser Comic sein Ziel erreicht.

Fazit:
Über 150 Seiten ohne viele Worte, mit fast gar keinen Fakten, mit einem Mann, dessen Namen der Leser nicht kennt und dennoch ein moderner Klassiker. Das kann fast nur Jiro Taniguchi fertig bringen. Der hat die Kunst des Erzählens hier neu definiert und das in einer Art und Weise, die den Leser einfach mit reißen muss.

Der spazierende Mann - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der spazierende Mann

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 14,00

ISBN 13:
978-3-551-77791-1

168 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Wundervoll gezeichnet
  • Einfühlsam erzählt
  • Verleitet dazu selbst in die Natur raus zu gehen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2.25
(4 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 20.09.2009
Kategorie: Jiro Taniguchi
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