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Comic-Besprechung - Sleeper 3: Die Gretchenfrage
Geschichten:Sleeper: A Crooked Line
Autor: Ed Brubaker, Zeichner: Ed Phillips, Farben: Tony Avina, Randy Mayor
Story:
Holden Carver ist schon lange nicht mehr der Agent, der sich in die geheime Organisation von Tao einschleichen sollte. Denn sein Auftraggeber, John Lynch, liegt im Koma und er hat keine Möglichkeit zurück zu kehren. Schon lange hat er die Flucht nach vorne angetreten, Lao über seine früheren Absichten aufgeklärt und ihm seine Loyalität zugesichert. Doch dann kommt seine neue, verbrecherische Wahrheit doch wieder ins Wanken. Denn Lynch erwacht aus dem Koma und versucht den ursprünglichen Plan durch Carver durchführen zu lassen. Und er verspricht Carver genau das, was sich dieser so sehnlichst wünscht. Doch was ist das? Und wird Carver doch wieder umfallen?
Meinung:
Er ist ein Fiesling und was für Einer. Ed Brubaker ist gemein, fies und einfach nicht nett. Denn er lässt seine Leser leiden. Da hat man nun doch endlich einmal gedacht, dass die Geschichte an einem Ende angekommen sei. Carver war zur Gegenseite gewechselt, er hatte sein eigentliches Ziel erreicht. Na also, da kann man doch nichts mehr erzählen, oder? Ja, von wegen, Ed Brubaker kann. Und er spannt seine Leser wirklich auf ganz gemeine Art und Weise auf die Folter. Nicht einmal sein Hauptcharakter weiß letztendlich, wie das Ganze ausgehen wird. Er scheint zwar mit der Zeit einen Plan zu entwickeln, aber Brubaker denkt gar nicht dran diesen Plan zu enthüllen und so endet Band 3 mit einem gewaltigen Cliffhanger. Wie wird es jetzt weiter gehen? Wer sich jetzt nicht den vierten Band zulegt, der ist selbst schuld.
Es ist ein sicherlich klassisches Dilemma. Nimm einem Menschen alles, was er kannte, setze ihn in eine ausweglose Situation und schau dann zu, was passiert, wie sich dieser Mensch verhällt. Brubaker hat letztendlich mit Sleeper nicht nur ein Actionabenteuer, eine Agentengeschichte geschrieben, sondern auch ein psychologisches Profil, ein Experiment mit der Psyche von Menschen. Und das macht letztendlich auch die Stärke dieser Geschichte aus. Sleeper ist aber nicht nur ein Psychogramm von Holden Carver, Brubaker hält vielmehr auch einige Überraschungen bereit, die Tao und Lynch betreffen und würzt die Geschichte dadurch noch einmal kräftig.
Kann das Ganze nun noch ein Happy End bekommen? Dem Leser wird immer mehr klar, dass das eigentlich nicht mehr sein kann. Aber Brubaker hat schon so oft brutale Wendungen eingebaut. Ist es dann vielleicht doch noch möglich? Wie gesagt: Brubaker ist fies. Denn er lässt den Leser rätseln, mitleiden und quetscht dabei auch noch Mitgefühl aus ihm heraus.
Sean Phillips liefert passende Zeichnungen ab, an die man sich inzwischen gewöhnt hat, sie passen schlicht und ergreifend zum Comic. Sie sind ein Mix aus grober Strichführung und Realismus, der die Geschichte richtig unterstützt.
Fazit:
Sleeper ist eine gelungene Agentenserie, bei der auch James Bond durchaus noch etwas lernen kann. Brubaker erweitert die Grenzen des Genres. Und das auf so perfide Weise, dass man einfach nur noch weiterlesen muss.
Sleeper 3: Die Gretchenfrage
Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter
Verlag:
Cross Cult
Preis:
€ 19,80
ISBN 13:
978-3-936480-73-3
144 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Genre wird ausgereizt
- Tolle Charaktere
- Tolle Geschichte
- Passende Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 23.08.2009 | ||||||
Kategorie: | Sleeper | ||||||
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