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Portrait - Clamp

Ende der 80er Jahre trafen sich in der Kansai-Region in der Gegend von Osaka und Kyoto regelmäßig eine Gruppe von 12-13 Mädchen und Jungs aus unterschiedlichen Altersstufen. Dabei waren auch einige junge Leute, die gerne Dojinshis (Amateur-Mangas) zeichneten. Um sich an diese Treffen - die von Mitgliedern verschiedener Dojinshi-Gruppen besucht wurden - zu erinnern, planten einige Otakus einen gemeinsamen Manga. Nun mußte nur noch ein Name für die an dem Dojinshi beteiligten Otakus gefunden werden, der als Pseudonym auf dem Co-ver stehen sollte. Da die Japaner gerne englische Begriffe verwenden, wobei die wörtliche Bedeutung egal ist und es nur auf den witzigen, guten Klang ankommt, entschied man sich für das Wort CLAMP (Klammer).

Schon damals gehörten Apapa Mokona, Igarashi Satsuki und Nekoi Mikku zu CLAMP. Über ein weiteres Gründungsmitglied - Akiyama Tamayo - kam Ohkawa Nanase zum Team. Von einem Künstlerkollektiv konnte damals aber noch nicht die Rede sein. In den Ferien, an Feiertagen und auf Parties sah man sich vorwiegend Horrorfilme an, machte gemeinsame Aus-flüge. Eher nebenbei zeichneten sie mit Cluster den ersten kommerzielleren Dojinshi, der von der Gruppe eigenständig vervielfältigt und verkauft wurde. Seit dieser Zeit hat CLAMP viele Fans in der Dojinshi-Szene.

1989 folgte mit RG Veda die erste professionelle Veröffentlichung. Sieben Zeichnerinnen bildeten jetzt noch das Mangaka-Kollektiv CLAMP. In den kommenden Jahren sollte es weiter schrumpfen, aus Gründen, die auch schon bisherige Dojinshis sich von CLAMP abwenden ließen: Heirat, Ende des Studiums, Berufseinstieg. Auch die Mitbegründerin Akiyama Tama-yo und eine weitere Mangaka stiegen 1990 aus und 1991 machte sich ein weiteres Mitglied selbstständig.

Übrig blieben die vier Künstlerinnen, die heute als CLAMP großen Erfolg haben. Doch auch diese vier mußten sich damals, als RG Veda erschien, zwischen Brot- und Traumjob entscheiden. So wollte Apapa Mokona nie eine Profi-Mangaka werden; sie wußte, daß es harte Arbeit ist und sie war sich nicht sicher, ob sie das aushalten würde. Nun, sie entschied sich für den Traumjob.

Apapa Mokona
Sie wurde am 16. Juni 1968 geboren und zeichnet die Geschichten und Hintergründe. An ihren Bildern erkennt man einen CLAMP-Manga. Als im Shojo (Mädchen)-Manga kleine Augen bei den Charakteren dominierten, zeichnete Apapa Mokona ihren Figuren große ausdrucksvolle Augen, die sie sehr intensiv betonte. Ihr Name ist übrigens ein Pseudonym.

Wie von allen CLAMP-Künstlerinnen gibt es auch von ihr keine Fotos, nur Manga-Selbstporträts. Ihr Charakter bei diesen Zeichnungen ist der eines Kätzchens.

Ohkawa Nanase
Die Mangaka erblickte am 2. Mai 1967 das Licht der Welt. Sie hatte erst kein Interesse an Mangas oder gar am Dojinshi-Zeichnen. Ihre Vorliebe galt dem Schreiben und zu der Dojinshi-Gruppe, aus der später CLAMP entstand, stieß sie erst durch Akiyama Tamayo. Ohkawa Nanase leitet das Studio und ist auch zuständig für alle Kontakte von CLAMP nach außen. Aber ebenso wichtig ist ihre Arbeit an den Stories - alle Geschichten werden bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, bevor auch nur ein Strich gezeichnet wird. Sie nimmt auch Ein-fluß auf Layout der Stories und arbeitet darüber hinaus als Drehbuchautorin an den Verfilmungen der CLAMP-Mangas mit. Ihr Selbstporträt zeigt sie als ein Kaninchen.

Igarashi Satsuki
Die am 8. Februar 1969 geborene Mangaka ist die Designassistentin und Produktions-Koordinatorin im Team. Außerdem unterstützt sie Ohkawa Nanase bei den Hintergrundstories und hilft Apapa Mokona bei der Montage von Rasterfolien. Außerdem - und dies ist natürlich auch sehr wichtig - sorgt sie für das leibliche Wohl des Teams. Bei den Selbstporträts ist sie als Eichhörnchen zu erkennen.

Nekoi Mikku
Ihr Vorname wird in den Mangas meist als 'Mick' angegeben. Geboren wurde sie am 21. Januar 1969. Als zweite Zeichnerin bei CLAMP ist sie für die Hintergründe zuständig. Bei Wish hat sie allerdings den größten Teil der Zeichnungen erstellt. Feinere Linien und weniger Graustufen gehören zu ihrem Stil. Als Hündchen ist sie bei den Selbstporträts zu sehen.

Für japanische Mangakas ist es eher ungewöhnlich, sich zu einem Team zusammenzuschlie-ßen, so wie CLAMP dies tun. Ihre Mangas entstehen dann auch ähnlich wie amerikanische Comics.

Es ist wohl diese Arbeitsweise, die es den vier Mangakas ermöglicht, an mehreren Projekten gleichzeitig zu arbeiten. RG Veda, Tokyo Babylon und Magic Knight Rayearth wurden so gleichzeitig geschaffen und auch in vier Magazinen veröffentlicht. Und bei Magic Knight Rayearth und X arbeitete CLAMP auch noch an den Animes mit. Das Künstler-Kollektiv feierte 1999 sein 10jähriges Jubiläum.

Autor dieses Portraits: Kuno Liesegang
Portrait vom: 04.11.2000
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