Optionen und weiterführende Links



In der Datenbank befinden sich derzeit 202 Portraits. Alle Portraits anzeigen...

Portrait - George P?rez

George Pérez zählt zu den Zeichnern der "alten Schule", die sich auch unter den heutigen Fans noch großer Beliebtheit erfreuen.
Geboren wurde er am 9. Juni 1954 in der South Bronx in New York City. Die Liebe zu den Comics entdeckte er erstmals im Alter von fünf Jahren, brachte sich selbst das Zeichnen bei und lernte später von den Künstlern, die in der Redaktion von Marvel arbeiteten, die ihm unzählige hilfreiche Tips gaben.

1973 begann er als Assistent von Zeichner Rich Buckler mit einer zweitseitigen Backup-Story in Astonishing Tales #25. Es folgte eine "Gullwar of Mars"-Story fär Monsters Unleashed #8, danach Fill-In-Stories fär eher mäßig erfolgreiche Serien, "Man-Wolf" in Creatures on the Loose #33 und "The Sons of the Tiger" in Deadly Hands of Kung-Fu #6. Die Autoren dieser Serien waren so beeindruckt von der Arbeit des Newcomers, daß er bald zum regulären Zeichner der beiden Serien wurde.

Schon bald wurde ihm die Ehre zuteil, bekanntere Serien wie "Fantastic Four", "The Avengers" und "The Inhumans" zu zeichnen. Während dieser Zeit wurde auch seine große Stärke deutlich, Serien aufs Papier zu bannen, die ein ganzes Ensemble an Hauptfiguren aufzuweisen hatten, was ihm auch bis heute große Freude bereitet.

Anfang der 80er Jahre wechselte George zu DC, wo er zunächst die "Justice League of America" zeichnete. Kurz darauf machte er gemeinsam mit Autor Marv Wolfman das Team um DCs jugendliche Superhelden beliebter denn je: "The New Teen Titans" wurde sein bis dahin größter Erfolg, und George blieb der Serie ganze vier Jahre lang treu.

Eine wirklich enttäuschende Erfahrung für ihn war jedoch, daß das seit langer Zeit geplante und von vielen Fans bereits ungeduldig erwartete Crossover "Justice League of America & The Avengers" aufgrund von Differenzen zwischen Marvel und DC nie veröffentlicht wurde, obwohl George bereits 21 Seiten gezeichnet hatte. Diese Erfahrung führte dazu, daß er sich jahrelang weigerte, für Marvel zu arbeiten.

1985 brachte er, wiederum gemeinsam mit Marv Wolfman, DC in die Krise - und das auch noch mit Erfolg: Die zwölfteilige Maxiserie "Crisis on Infinite Earths", in der nahezu jede (!) Figur des DC-Universums mindestens einmal auftrat, war für ihn nur eine kleine Herausforderung, die er ohne große Probleme meisterte. Und da sie noch lange nicht genug hatten, schoben Wolfman und Pérez gleich noch das enzyklopädische Werk "The History of the DC Universe" nach.

Nach dem Erfolg der "Crisis" konnte sich Pérez die Aufträge aussuchen, und so wurde ihm - zur Überraschung vieler Fans - die Ehre zuteil, Wonder Woman zu einem Neustart zu verhelfen. Nachdem er schon viele Jahre als Co-Plotter hatte Erfahrungen sammeln können, ließ man ihm nunmehr die Freiheit, seine Geschichten selbst zu schreiben. Sein auch von Kritikern hochgelobter "Wonder Woman"-Run gewann mehrere Preise und etablierte seinen Ruf als Autor und Zeichner in Personalunion. George blieb der Amazone fünf Jahre lang treu und war auch für die Miniserie "War of the Gods" verantwortlich. Zwischenzeitlich steuerte er zudem ein paar Ausgaben zur Superman-Traditionsserie "Action Comics" bei.

Nachdem er - laut eigener Aussage aufgrund seiner Enttäuschung über die nur mäßig aufregende Geschichte - die von Jim Starlin geschriebene Miniserie "Infinity Gauntlet" (wiederum für Marvel) nach nur drei Ausgaben an Zeichner Ron Lim abgegeben hatte, nahm er sich zweier spezieller Projekte aus der Feder von Autor Peter David an: Zum einen der Zweiteiler "The Incredible Hulk: Future Imperfect", zum anderen "Sachs & Violens" für Marvels damaliges Erwachsenenlabel "Epic".

In der Folgezeit tuschte er Gil Kanes Comic-Adaption des Spielberg-Blockbusters "Jurassic Park" für Topps Comics und zeichnete für Malibu Comics das Ultraverse-Crossover "Break-Thru" und die - wen wundert's - Teamserie "UltraForce". Zudem illustrierte er für Tekno Comics die von Isaac Asimov geschaffenen "I-Bots".

1996 übernahm er für ein paar Ausgaben die Inks für Dan Jurgens' Version der "Teen Titans", was ihm eine Nominierung für den "Eisner Award" als "Bester Inker" einbrachte, und kehrte kurz darauf zu einer Serie zurück, die er fast zwanzig Jahre zuvor schon einmal gezeichnte hatte: Gemeinsam mit Autor Kurt Busiek war 1998 er für den Neustart der aus der "Heroes Reborn"-Welt zurückgekehrten "Avengers" verantwortlich, die ihm zu einer Popularität verhalfen, wie er sie zuletzt zu "New Teen Titans"-Zeiten genossen hatte. Ebenfalls aus dieser Zeit stammte Pérez' mittlerweile perfektioniertes Markenzeichen, jeder Figur ein eigenständiges, unverwechselbares Gesicht zu verleihen, was man insbesondere seinen Versionen von Hawkeye, der Wasp und der Scarlet Witch sichtlich ansieht.

Nach seinem Ausstieg bei den Rächern wandte er sich der von ihm geschaffenen Serie "Crimson Plague" bei Gorilla Comics zu, deren Figuren ausnahmslos real existierenden Personen nachempfunden sind. Mittlerweile hat er die Serie allerdings aus gesundheitlichen Gründen (und vermutlich auch aus mangelndem Interesse) für beendet erklärt und einen Exklusivvertrag bei CrossGen unterzeichnet, wo er für die "CrossGen Chronicles" verantwortlich zeichnet.

Glücklicherweise hatte er in seinem Vertrag jedoch eine Klausel einfügen lassen, die es ihm erlaubte, vorübergehend von selbigem zurückzutreten für den Fall, daß das "JLA/Avengers"-Crossover eines Tages doch noch genehmigt werden sollte - in weiser Voraussicht, denn mittlerweile hat George die Arbeit an diesem Projekt, das für ihn die Erfüllung eines langgehegten Traumes darstellt, aufgenommen, und mit etwas Glück werden auch die Fans schon im Frühjahr 2003 seine Arbeit bewundern dürfen. Im Anschluß daran wird er dann eine neue monatliche CrossGen-Serie in Angriff nehmen.

George Pérez lebt heute gemeinsam mit seiner Frau Carol Flynn, mit der er seit nunmehr 20 Jahren verheiratet ist, in Orlando, Florida, hat neben den Comics ein Faible für "Superheldinnen-Nacktwrestling" (!) und wird, sofern ihm seine Diabetes keinen Strich durch die Rechnung macht, auch in 20 Jahren noch mit zeitlosen, vor unverwechselbaren Charakteren und detailverliebten Hintergründen regelrecht überquellenden Zeichnungen seine Leser beeindrucken können. Nebenbei ist er immer bereit, sich von anderen "alten Hasen" und auch Newcomern hilfreiche Tips geben zu lassen, denn, wie er selbst sagt: "Zum Lernen ist man nie zu alt."
Autor dieses Portraits: Torsten B Abel
Portrait vom: 05.11.2001
«« Das vorhergehende Portrait
Das Regisseur und Animations Team Hayao Miyazaki und Isao Takahata
Das nächste Portrait »»
Mike van Audenhove
?>