Die Schiffbrüchigen von Ythaq 1: Terra Incognita

Die Schiffbrüchigen von Ythaq 1: Terra Incognita

Die Schiffbrüchigen von Ythaq 1: Terra Incognita

Story:
Das Luxusraumschiff „Kometenstaub“ durchkreuzt ferne Regionen des Alls, als es zu unerwarteten Problemen kommt. Ein Schwerkraftfeld zerreist das Raumschiff in viele Teile, die auf dem Planeten Ythaq niedergehen. Mit viel Glück überleben die Navigatorin Granit, der Bordtechniker Narvath und die Passagierin Callista den Absturz, sehen sich aber gleich einer Bedrohung durch die Einwohner des Planeten ausgesetzt. Ob sie überleben werden?

Meinung:
Der Splitter-Verlag wurde durch Dirk Schulz und Horst neu gegründet, trägt aber einen alten und bekannten Namen. Der Name verspricht vor allem Eines: Die Veröffentlichung von hochwertigen und vor allem fantastischen Abenteuern. Fantastisch ist dabei nicht euphemistisch gemeint, sondern einfach nur auf die Genres bezogen, die die Comics abdecken. Fantasy, Science Fiction und Mystery ist damit gemeint. Und so ist es nur folgerichtig, dass der Verlag neben der Veröffentlichung eines Mystery-Comics mit einer Science Fiction-Saga startet.

Und es ist eine Science Fiction-Saga, die sich auf einem äußerst hohen Niveau bewegt. Dies ist sowohl erzählerisch, wie auch zeichnerisch gemeint. Die Schiffbrüchigen von Ythaq bieten eine sehr dicht erzählte Geschichte, die von einem sehr konkret durchdachten Raumschiff ausgehend auf einem ebensolchen Planeten endet – oder besser weiter geht. Es sind beides äußerst glaubhafte Umgebungen, in denen man sich als Leser schnell heimisch fühlt. Und vor allem Eines dürfte speziell für den Splitter-Verlag und dessen Konzept sehr wichtig sein: Science Fiction wird ein gutes Stück mit Fantasy verquickt. Hätte man das Programm besser beginnen lassen können? Wohl kaum.

Die Schiffbrüchigen von Ythaq werden sicher auch Fans diverser SF-Serien aus den USA begeistern. Es sind ein paar Anleihen bei Geschichten von Star Trek zu finden, denn auch dort mussten sich Besatzungsmitglieder eines Raumschiffs durch fremde Kulturen kämpfen. Aber auch Anleihen bei Star Wars sind erkennbar, insbesondere dann, wenn Granit auf einmal eine Macht über das Feuer erlangt. Und doch ist auch zu betonen, dass die Geschichte sehr eigenständig ist und ihren eigenen Weg geht.

Die Zeichnungen sind von atemberaubender Schönheit. Adrien Floch hat viele wundervolle Panels mit herausragend entworfenen Landschaften geschaffen. Die Figuren haben deutlich individuelle Züge. Das Design der verschiedenen Lebewesen auf dem Planeten ist wundervoll geglückt. Und es ist vor allem einzigartig und noch nie in dieser Form gesehen.

Viel Licht erzeugt auch ein wenig Schatten. Zwar sind keine wirklichen Fehler zu entdecken, aber warum bei der Übersetzung ein „Leutnant“ auftaucht und auch insgesamt eine zu starke Eindeutschung vorgenommen wurde, wird sicher dem einen oder anderen Leser negativ auffallen. Es ist kein wirklich tragischer Fehler und vielleicht ist es noch nicht einmal ein Fehler. Vielleicht ist es nur Geschmackssache, ob man gerade bei Dienstgraden die Eindeutschung vornehmen musste. Da wäre interessant nachzusehen, wie dies im französischen Original der Fall war. Darüber hinaus ist die Verarbeitung, das Lettering und der Band selbst sehr gut gelungen.


Fazit:
Die Schiffbrüchigen von Ythaq ist eine herausragende Serie, bei der man gar nicht mehr aufhören kann diese zu lesen. Der Band fließt spielend leicht dahin und lädt dazu ein, ihn auch mehrmals zu genießen. Hier wurde ein künftiger Genre-Klassiker geboren.