Asanghia 1: Der Vorleser der Vam-Pyräi

Asanghia 1: Der Vorleser der Vam-Pyräi

Asanghia 1: Der Vorleser der Vam-Pyräi

Story:
Auf dem Planeten Gharan leben viele Wesen und Stämme. Neben den Menschen sind das unter anderem auch die wilden, bluttrinkenden Vam-Pyräi. Es gibt aber auch zivilisierte Vam-Pyräi wie Asanghia und ihre Mutter, die unter den Menschen in der Minensiedlung Doathan wohnen. Im Moment jedoch ist die Stimmung den Vam-Pyräi gegenüber alles andere als gut, denn ein Angriff der Wilden steht kurz bevor. Um einen Aufstand zu verhindern, werden Asanghia und die anderen in "Schutzhaft" genommen.

Da bittet der Vorleser, ein höher religiöser Würdenträger der Vam-Pyräi, um Asyl in Doathan. Er hat eine Heilige Schriftrolle gestohlen, die die Fürsten seines Volkes unter allen Umständen zurückbekommen wollen. Und er will sie - denn so wurde es ihm prophezeit - in der Hauptstadt der Vam-Pyräi öffentlich verlesen. Der Bürgerälteste von Doathan sieht eine Chance, den bevorstehenden blutigen Krieg doch noch abzuwenden, und sagt dem Vorleser seine Hilfe zu. Einer seiner besten Krieger soll den Vorleser sicher in die Hauptstadt bringen - und Asanghia soll als Übersetzerin mitkommen. Und so machen sich die drei auf die gefährliche Reise, auf der die wilden Vam-Pyräi bei weitem nicht die einzige Bedrohung darstellen.

Meinung:
Schimanski, Superbabe, MAD: Martin Frei tanzte und tanzt schon auf vielen Hochzeiten. Jetzt kommt eine Albenserie bei Epsilon dazu. Aber wer zu viel macht, macht leider oft nichts davon richtig, und so ist es auch hier. "Asanghia" ist ein eher durchschnittlicher Abenteuercomic, der viele der üblichen Versatzstücke solcher Geschichten benutzt. Die Heldin ist eine gut gebaute, wenig bekleidete junge Frau. Sie stammt aus dem Volk der "Bösen" - hier der bluttrinkenden Vam-Pyräi - ist jedoch zivilisiert. Widerwillig muß sie einen gefährlichen Auftrag übernehmen, um den Frieden zu bewahren. Auch die Vam-Pyräi - wer hat noch nicht erkannt, woher der Name stammt? - sind leider recht klischee-beladen. Ein typisches Beispiel ist der Fürstenhof ihrer Hauptstadt, der direkt aus Draculas Karpaten entnommen sein könnte - samt umherflatternder "Fledermäuse". Etwas künstlich wirkt auch die strikte Befolgung der Regel, wenn ein Charakter das erste Mal zu sehen ist, spricht ihn ein anderer mit seinem vollen Namen an.

Die Zeichnungen sind solide bis gut, aber nicht herausragend. Die Charaktere entsprechen ihrer Rolle in der Geschichte, haben aber - zumindest im ersten Band - noch kaum individuelle Eigenschaften, um sich von anderen ihres jeweiligen Typs zu unterscheiden. Es gibt die edle Heldin, den starken Krieger, den sie (noch) nicht leiden kann, den alten Weisen, den verschlagenen Führer, den dekadenten, fetten Fürsten und so weiter. Im weiteren Verlauf zeigen sich nicht uninteressante Story-Ansätze, aber insgesamt ist der erste Band mit Asanghias Abenteuern eher ein nettes Abenteuer für zwischendurch.

Fazit:
Ein Abenteuer-Comic, der hauptsächlich die üblichen Versatzstücke und Klischees recycelt. Der erste Band von "Asanghia" bietet noch kaum etwas, was die Serie aus der Masse herausheben könnte.