Dipperz 3 - 1982: Grüne Hölle - Blankas Weg

Dipperz 3 - 1982: Grüne Hölle - Blankas Weg

Dipperz 3 - 1982: Grüne Hölle - Blankas Weg

Story:
Dipperz ist mit den drei Männern zu spät gekommen. Blanka ist mit ihrer Chessna abgestürzt und hat sich dabei so schwer verletzt, dass vor rund 48 Stunden gestorben ist. Doch sie hat einen Brief hinterlassen und der ... hat es in sich und wird die Verhältnisse zwischen den drei Männern erheblich verändern...

Meinung:
Es hat ja leider einige Zeit gedauert, bis der Schwarze Turm die Reihe mit Dipperz fortgesetzt hat. Noch viel bedauernswerter ist dies, wenn man sich einmal dieses Heft anschaut, denn es war es mehr als wert veröffentlicht zu werden. Robi schafft es mit dem zweiten Teil des Zyklus über Blanka eine Geschichte zu erzählen, die einerseits mitreißt, die aber vor allem zu Tränen rührt und dramaturgisch perfekt aufgebaut ist. Da finden diese vier armen Männer also endlich Blanka und sie ist gerade einmal seit 48 Stunden tot. Das ist bereits ein hochdramatische Einstieg. Noch sehr viel dramatischer wird es aber mit dem Brief, den sie hinterlassen hat und der zum Großteil ihre Lebensgeschichte erzählt. Eine junge Liebe, ein Kind, das angeblich tot geboren wird, eine unglückliche Hochzeit mit einem Don der Camorra, all das ist eigentlich voll aus dem Leben gegriffen, denn solche Frauenschicksale gibt und gab es. Umso besser ist, was hier daraus gemacht wird. Weder voyeristisch noch anklagend wird die Geschichte erzählt. Es ist einfach nur eine Geschichte, die den Leser zu Herzen rührt.

Dramaturgisch perfekt sind dabei die einzelnen Lebensabschnitte von Blanka aneinander gereiht. Nur an einer Stelle ist scheinbar ein logischer Fehler eingebaut, der das ansonsten perfekte zeitliche Gefüge scheinbar ins Wanken bringt. Dort muß man mehrfach die Captions lesen, um damit klar zu kommen. Doch das ist der einzige Fehler in einer ansonsten perfekten Geschichte.

Zeichnerisch gesehen ist diese Geschichte auf höchstem Niveau. Robert Andreas Drude zeichnet einen sehr realistischen Stil, der leicht abstrahiert und dabei die Geschichte kongenial unterstützt. Ein kleines Meisterwerk ist hier entstanden und niemand sollte sich Heft 2 und 3 der Serie Dipperz entgehen lassen. Hier kann es nur eines geben: Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung! Der Schwarze Turm beweist wieder einmal, dass er zu den Top-Independent-Verlagen gehört und Dipperz könnte sicher auch auf dem internationalen Parkett überzeugen.

Fazit:
Wer einen dramaturgisch perfekt gestrickten Comic lesen möchte, der ist bei Dipperz einfach nur richtig. Es sind solche Geschichten, die eigentlich auch Preise verdienen.