Die wundersamen Abenteuer von Sigmund Freud: Hundejahre

Die wundersamen Abenteuer von Sigmund Freud: Hundejahre

Die wundersamen Abenteuer von Sigmund Freud: Hundejahre

Story:
Der Mann hat die Nase voll. Hysterische, alte Schachteln weit und breit, der Spott seiner Kollegen, all dies ist zu viel für Sigmund Freud und er weiß sich zu helfen: Zusammen mit seinem treuen Diener Igor macht er sich auf den Weg nach Amerika. Dort gibt es sie: Die unerforschten Regionen einer Cowboy-Psyche. Doch er findet diese nicht. Stattdessen findet er einen neurotischen Hund, der spricht und auf der Suche nach seiner Seele ist.

Meinung:
Manu Larcenet kann auf ein beeindruckendes Werk zurück sehen und vor allem in Deutschland auf eine beeindruckende Liste an Verlagen, die ihn bereits veröffentlicht haben. Carlsen Comics, Ehapa Comic Collection und Reprodukt. Das sind nicht gerade Wenige. Er ist es jedenfalls gewohnt satirische und manchmal einfach nur aberwitzige Werke abzuliefern und wenn man nach ihm hierzulande sucht, dann wird man unter anderem in Zusammenarbeit mit Lewis Trondheim fündig. Die bekanntesten Comics dürften dabei bei der Serie „Donjon Parade“ zu finden sind. Und in deren Tradition steht auch irgendwie dieser Band.

Es ist eigentlich historisch vollkommen unwesentlich, ob Freud jemals in Amerika war und erst Recht ist es unwichtig, wen er dabei gefunden hat, sei es Hund, Katze oder Mensch. Denn man muss einfach einmal sagen, dass dieser Comic gar nicht historisch oder politisch korrekt sein will. Ganz im Gegenteil werden alle Fakten hergenommen, auf herrlich sympathische Art und Weise persifliert und zu einem lustigen, bisweilen grotesken und dann wieder beißend ironischem Ganzen vermengt. Dabei bekommt jeder sein Fett weg, der bei Drei nicht auf den Bäumen ist. An vorderster Front freilich Sigmund Freud selbst, der vielleicht Larcenet auf seine Couch geholt hätte, wäre ihm dieser Comic unter die Finger geraten. Dann natürlich alle Cowboys, der wilde Westen im Allgemeinen, die Indianer im Besonderen und ebenso deren Mythologie. Larcenet will sichtlich unterhalten und das gelingt im bravourös.

Zur Seite stehen ihm dabei auch zahlreiche Kettenwitze, sowie sein ausgesprochenes künstlerisches Talent. Seine Zeichnungen mögen einfach wirken, wie sehr er sich aber darum bemüht diese zu vereinfachen wird besonders bei perspektivisch komplizierten Szenen klar, die ein reiner Funny-Zeichner so vermutlich nicht hinbekommen würde.

Fazit:
„Hundejahre“ ist ein absolut lesenswerter Comic, der einfach vor nichts und niemandem Halt macht. Jeder wird durch den Kakao gezogen. Einfach wundervoll lustig.