A Walk through Hell 2: Die Kathedrale

A Walk through Hell 2: Die Kathedrale

A Walk through Hell 2: Die Kathedrale

Story:
Die FBI-Agenten Shaw und McGregor haben in dem Lagerhaus den Kindermörder Paul Carnahan gestellt. Was eigentlich unmöglich ist, da er von Shaw getötet worden war. Während die FBI-Chefin versucht, ihre Agenten zu retten, müssen Shaw und McGregor eine neue Dimension des Grauens verkraften, welche auch ihre innersten Traumata berührt.

Meinung:
Mit dem zweiten Band der Serie A Walk through Hell kommt nun schon der abschließende Teil welcher den ganzen Storybogen rund macht. Dabei hätte alles zusammengenommen durchaus straffer sein können. Der erste Teil war noch sehr verzögert und vieles wiederholte sich was durchaus bei der Lektüre zu Ermüdungserscheinungen führte und es drehte sich im Kreis. Es ist zwar ein netter Gedanke, dass man sich wie die Charaktere in einer Art Schleife befindet, aber es grenzte schon hart an der Langeweile. Vor allem weil Garth Ennis nicht  mit seinem Markenzeichen, der hervorragenden Dialoge, punkten konnte.

Auch der zweite Teil hätte durchaus etwas straffer sein können. Insgesamt gesehen hätte man ohne große Verluste an der Substanz etwa ein Drittel kürzen können und damit in der sowieso eher statischen Handlung etwas Dynamik reingebracht. Wie im ersten Teil spielt sich auch hier fast alles im Dialog ab, was die Lektüre in einem bildhaften Medium wie dem Comic etwas zäh macht.  Der Zeichner Goran Sudzuka gibt sich aber alle Mühe die Dialoge durch permanente Perspektivwechsel und Schnitt-Gegenschnitt-Techniken dynamisch zu machen, aber irgendwann gerät man da zwangsläufig an die Grenzen des Machbaren. Und das Skript von Ennis gibt merkwürdigerweise keine Action vor.

Auch dass unbedingt noch eine biblische Komponente eingebaut werden muss, dürfte kontrovers aufgenommen werden. Ja, es ist eine unerwartete Wendung und es passt im Grunde zu dem katholischen Hintergrund von Garth Ennis (auch der Irland-Konflikt bleibt nicht unerwähnt), aber letztlich wird es nicht konsequent durchgezogen. Im Grunde wäre es schöner gewesen, wenn das Lagerhaus rein als Symbol für das Unterbewusste fungiert hätte. Da wären die Gänge die verwirrten Gedanken, die einzelnen Räume die Orte wo die Traumata stecken, etc. Das spielt zwar durchaus eine Rolle und die beiden Helden werden mit ihren traumatischen Erlebnissen aus der Jugend konfrontiert, aber im Grunde hätte sich Ennis für einen der Aspekte entscheiden müssen. Es bleibt alles im Ungefähren. Zwar machen es die Wendungen durchaus spannend, aber von Ennis ist man besseres gewohnt. Es wirkt lieblos, weil man über die interessanten und vielversprechenden Ansätze nicht hinausgeht. Es ist nie ein gutes Zeichen, wenn man sich bei der Lektüre fragt, wie man selber eine Szene gestaltet hätte oder wie man es anders hätte machen können. Was nicht heißen soll, dass die Mini-Serie schlecht wäre, aber das Niveau was Ennis bislang immer hatte, kann sie beileibe nicht erreichen. Man kann reinschauen und sie interessiert lesen, aber begeistern tut sie nicht. Schade.


Fazit:
Da wäre mehr drin gewesen. Insgesamt hätte eine Straffung und mehr Dynamik sowie eine Konzentration auf ein Thema der Mini-Serie gut getan. Aber eine schwache Serie von Garth Ennis ist immer noch eine interessante Lektüre.