Hawkman 2: Das Ende naht

Hawkman 2: Das Ende naht

Hawkman 2: Das Ende naht

Story:
Um der drohenden Gefahr durch die außerirdischen Todesbringer entgegen treten zu können, braucht Hawkman eine bestimmte Waffe. Doch wie diese aussieht und wo er sie finden kann, ist tief in seiner Vergangenheit begraben. Also setzt er seine Reise durch Raum und Zeit weiter fort, um seine bisherigen Inkarnationen zu befragen. Dabei erfährt er mehr über sich als ihm lieb ist, denn nun holen Hawkmans Sünden ihn ein. Und die Todesbringer tauchen über London auf.

Meinung:
Die Kritik gegenüber der neuen Serie des geflügelten Helden Hawkman fiel hier ja noch etwas zurückhaltend aus. Was daran lag, dass der Eindruck erweckt worden sei das es sich nur um ein Prequel zu einem großen Event handeln würde. Dann würde der Held an sich wieder in der Masse seiner Mitstreiter untergehen und alles wäre unbefriedigend. Natürlich spielt da auch eine Rolle, dass man mittlerweile von dem Event-Wahn bei dem Konkurrenten Marvel dermaßen genervt ist, dass man bei dem Wort schon allergische Reaktionen bekommt.

Das muss nun etwas relativiert werden. Ja, es geht um eine globale Bedrohung, aber es ist nicht die Masse der Helden die dagegen vorgeht wie bei den diversen Krisen, sondern es ist Hawkman alleine, der sich dem Feind stellt. Da wird der Charakter aber nicht, wie sonst leider so oft, durch die Action erdrückt, sondern ganz im Gegenteil ist er ein wesentlicher Faktor. Man war bei dem ersten Band noch etwas verwundert, warum Hawkman unbedingt seine verschiedenen Inkarnationen treffen musste und eine Reise durch Raum und Zeit unternahm. Das hätte schnell was von einer Selbstfindung wie bei einer Midlife Crisis werden können. Aber hier macht es nun insgesamt Sinn. Es soll nicht zu viel verraten werden, aber Hawkman nimmt nicht nur Kontakten mit anderen Ichs auf, um sich selber und seine Identität nach all den vielen Reinkarnationen zu festigen, sondern es nimmt auch alles Bezug auf die Feinde und Hawkmans Geschichte. Nur so viel: er muss für große Sünden büßen und deswegen wird er immer wieder geboren.

Autor Robert Vendetti gelingt es sehr geschickt die vielen Inkarnationen und Definitionen aller Jahrzehnte seit es die Figur gibt, zu vereinen. Das geschieht nicht mal mit der Brechstange, sondern ist durchaus glaubwürdig und in sich logisch. Das erleichtert auch Neueinsteigern die Lektüre und langjährige Fans können ihre Verwirrung ob Hawkman nun der Archäologie Carter Hall oder Katar Hol vom Planeten Thanagar ist ablegen. So macht auch der Event-Charakter Sinn, denn am Ende kulminiert die jahrzehntelange Historie der Figur in einer großen Schlacht. Aber auch der Weg dahin ist sehr spannend, denn neben der Action fragt man sich immer wieder wie die jeweils nächste Inkarnation aussieht und wie alles zusammenhängt.

Allerdings macht sich hier auch ein Wermutstropfen breit, denn Starzeichner Bryan Hitch verlässt mit diesem Band wieder die Serie. Natürlich liefert er auch hier wieder in seinem realistischen Stil fantasievolle und dynamische Bilder. Zwar sind die hier nicht so beeindruckend wie in anderen Serien, aber Hitch stellt mal wieder unter Beweis warum er ein Fanliebling ist. Da auch ein Wechsel bei dem Zeichner ansteht, ergeben die ersten zwei Bände eine runde und in sich abgeschlossene Sache. Sehr gelungen.


Fazit:
Zusammen mit dem ersten Band ergibt dieser eine schöne, runde, abgeschlossene Sache. Irritationen und Fragen werden nun aufgelöst und in sich stimmig. Spannend, actionreich und kurzweilig.